Darf man eine virtuelle Selbsthilfegruppe gründen?

In der Regel sind die einzelnen Selbsthilfegruppen doch relativ anonym ausgelegt und die persönlichen Daten ihrer Mitglieder bleiben den einzelnen Personen unbekannt. Allerdings möchten einige betroffene Personen nicht in der Öffentlichkeit mit ihren Problemen auftauchen.

Hier würde sich doch sehr gut das Internet anbieten. Darf man eine sogenannte virtuelle Selbsthilfegruppe ins Leben rufen? Welche einzelnen Bedingungen muss der Gründer dabei erfüllen? Braucht man dazu auch gewisse Qualifikationen?

So ganz ohne Vorwissen würde ich so etwas ehrlich gesagt nicht starten. Immerhin suchen die Leute ja auch Hilfe und wenn man dann zu gar nichts so richtig raten kann macht das meiner Meinung nach sehr wenig Sinn. Was man haben muss weiß ich nicht, aber ohne Grundwissen würde ich das nicht Selbsthilfegruppe nennen. So viel ich weiß sind das aber nur Menschen mit dem selben Problem, die sich treffen so viel Wissen wird man da nicht brauchen, wobei es meiner Meinung nach nicht schaden kann.

Vielleicht wäre es schöner, wenn du ein Forum machst, bei dem man sich über die Probleme zu einem bestimmten Thema austauschen kann, bei dem es vielleicht später auch Treffen geben kann und wo man zu bestimmten Problemen auch Ratschläge geben kann.

Vorwissen hat in einer Selbsthilfegruppe so richtig doch niemand. Die Grundidee ist schließlich ein Zusammenschluss Betroffener, die sich gegenseitig über ein bestimmtes Anliegen austauschen und informieren möchten.

Virtueller Selbsthilfe über Foren, Chats und Mailing-Listen steht rechtlich nichts im Wege. Das ist mittlerweile ein verbreitetes Vorgehen. Die Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS) hilft Interessierten auch weiter, wenn die Gruppe virtuell gestaltet werden soll.

Einschränkungen gibt es in diesem Bereich bisher, was die Anerkennung durch Krankenkassen angeht oder wenn Fördermittel fließen sollen. Das hat bisher keine virtuelle Selbsthilfegruppe geschafft. Aber ansonsten ist das Vorhaben generell möglich.

Eine Selbsthilfegruppe, egal ob es nun eine virtuelle ist oder eine im Leben außerhalb des Internets, kann theoretisch jeder. Warum auch nicht?

Für eine virtuelle Selbsthilfegruppe braucht man eben jemand, der ein wenig Ahnung vom Computer hat und ein Forum oder ähnliches anlegen kann. Was aber teilweise wirklich fix geht und zumindest Grundfunktionen bietet. Aber es sollte sich halt jemand drum kümmern und auch eventuell nötige Einstellungen vornehmen können.

Qualifikationen braucht man eigentlich nicht wirklich. Allerdings sollte man als Betreiber einer virtuellen Selbsthilfegruppe schon ein wenig Fingerspitzengefühl haben, um die User nicht zu vergraulen. Man muss auch mal Streit schlichten können oder auch durch greifen können. Und man sollte bestimmte gesetzliche Rahmenbedingungen einhalten. Der Datenschutz wäre da zum Beispiel zu nennen.

Wenn man allerdings Fördermittel will oder eben Räume braucht oder ein eingetragener Verein werden will, muss man sicherlich ein wenig mehr mitbringen. Das kann man ja aber dann in Erfahrung bringen.

Gerade im Internet landet doch alles ziemlich schnell und nicht mehr richtig löschbar auf diversen Seiten und man kennt den Gegenüber überhaupt nicht und kann so von irgendeinem missgünstigen Nachbar ausgehorcht werden. Da ist mir eine echte Gruppe lieber.

Mir wäre eine auch die Leitung einer solchen Gruppe zu unsicher, da der Seiteninhaber immer für die Beiträge auf seiner Seite haftbar ist, dessen Name im Impressum angegeben sein muss und ich so etwas nicht mein Leben lang machen will. Außerdem dürfte es im Internet doch schon genug Gruppen geben, wo man sich auch über spezielle Dinge austauschen kann.