Wie finanzieren sich Handwerkersgesellen auf der Walz?
Früher war es in vielen Handwerksberufen Gang und Gäbe das man als Geselle auf die sogenannte Walz ging. Man packte das Nötigste in einem kleinen Päckchen zusammen und zog von Stadt zu Stadt und arbeitete ständig an anderen Orten. Früher war es dann wohl auch so, vermute ich zumindest, dass die Handwerksgesellen auf der Walz für Kost und Logie gearbeitet haben. Also zumindest einen Schlafplatz hatten und zu Essen bekamen.
Gestern war ich in einem Restaurant, in dem dann auch zwei Handwerksgesellen in typischer Tracht auftauchten. Diese zogen von Tisch zu Tisch, erzählten das sie auf der Walz seien und Spenden sammelten, um eben einen Schlafplatz und was zu Essen finanzieren zu können.
Ich fand zumindest einen von ihnen sehr charmant und nicht aufdringlich und mir schoss in dem Moment auch durch den Kopf, dass ich es einmal gut finde, wenn alte Traditionen bewahrt werden, aber auch, dass ich mir an sich nie Gedanken darum gemacht habe, wie sich Handwerksgesellen auf der Walz heute finanzieren.
Ich gehe davon aus, dass die meisten Handwerksbetriebe heute nicht mehr die Möglichkeit haben, Schlafplätze anbieten zu können. Früher war ja alles eher familiärer und da ging das mal für ein paar Nächte. Heute wohnen die Besitzer von Handwerksbetrieben meistens noch nicht mal mehr im selben Haus, wie der Betrieb.
Wie finanzieren sich also heute Handwerksgesellen auf der Walz? Früher kam man ja auch leichter von Ort zu Ort. Essen kann man heute meistens nur kaufen, früher konnte man auch mal auf Bauernhöfen nachfragen. Und Schlafmöglichkeiten sind um diese Jahreszeit ja auch eher dünn gesät.
Wenn Handwerksgesellen früher auf die Walz gingen, haben sie für eine Schlafstelle und Frühstück gearbeitet, zum Beispiel Holz gehackt oder im Stall mitgeholfen oder was gerade so anfiel. Für ihre eigentliche Arbeit beim Meister wurden sie ja extra entlohnt, wovon sie sich dann Essen kaufen konnten. Manchmal war das Essen auch mit eingeschlossen und eine Schlafstelle bekamen sie auch.
Wer sich heute diese Auszeit leistet, muss schon selbst sehen, wie er klar kommt. Es ist eine andere Zeit und dementsprechend muss vorgesorgt werden. Aber nun auf Kosten anderer auf die Walz zu gehen, ist nicht richtig. Ich finde es unmöglich, die Gäste im Restaurant anzuschnorren, das hat nichts mit dem Ursprungsgedanken der Wanderschaft als Geselle zu tun. Ich glaube auch nicht, dass es noch eine Voraussetzung für die Zulassung zur Meisterschaftsprüfung ist, auf die Walz zu gehen.
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