Beziehungsunfähig und Adoptionsgedanken in jungen Jahren

Frau K. ist 21 Jahre alt. Sie hat kein Selbstbewusstsein und es klappt auch nicht richtig mit der Partnersuche. Sie selbst empfindet sich als beziehungsunfähig und ist der Meinung, sie würde nie heiraten, weil kein Mann länger mit ihr zusammen sein wird. Deshalb stellt sie sich auf ein Leben als Singlefrau ein.

Allerdings wünscht sich Frau K. Kinder. In ihrer Lebensplanung will sie mindestens ein Kind großziehen und fühlt sich auch stark genug, dass Leben als alleinerziehende Mutter meistern zu können. Außerdem meint sie, es würde ja genügend Kinder geben, die von ihren Eltern nicht gewollt sind.

Nun würde Frau K. gerne ein Kind adoptieren. Wie könnte Frau K. da vorgehen? Hat sie als junge Singlefrau überhaupt eine Chance in Deutschland ein Kind zu adoptieren? Gibt es vielleicht ein Mindestalter?

Grundsätzlich kann man auch als Single einen Antrag auf Adoption stellen. Dafür muss man mindestens 25 Jahre alt sein. Aber ich gehe davon aus, dass die Chancen eher schlecht stehen. Denn man will ja das Risiko minimieren, dass das adoptierte Kind wieder ohne Eltern dasteht. Bei Paaren besteht zwar das Risiko auch, dass beide Elternteile bei einem Unfall versterben. Aber es ist doch wahrscheinlicher, dass eben doch ein Elternteil überlebt.

Außerdem versucht man doch eher die klassische Familie zu finden, wo eben Mutter und Vater vorhanden sind. Es gibt zwar keine Garantie, dass dies bis zur Volljährigkeit des Kindes so bestehen bleibt, aber wenn man die Wahl zwischen einem Paar und einem Single hat, wird man sich eher für das Paar entscheiden.

Dazu sollte sich die junge Frau auch darüber im Klaren sein, dass ein Adoptionsverfahren durchaus über Jahre laufen kann. Eventuell passt dann ein Kind nicht mehr in ihre Lebensplanung. Wobei man mit 21 Jahren auch noch nicht am Ende der Fahnenstange angelangt ist, was die Partnersuche angeht. Vier Jahre muss sie sowieso noch warten, bis sie einen Antrag auf Adoption stellen kann und da kann eben auch noch viel in ihrem Leben passieren.

21 ist doch keine 30. Alleine dürfte es mit der Adoption schwer bis gar nicht machbar sein. An der Stelle der Frau K. würde ich mir psychologische Hilfe suchen. Wenn man darüber reden und etwas macht kann man vielleicht Selbstbewusstsein aufbauen. Ich kenne es von mir ab 20/21 bekommt man einen Kinderwunsch und dieser scheint extrem stark zu sein, das wird dann auch nicht weniger, aber ich denke, dass man auch dem Kind eine Grundlage geben muss.

Diese Grundlage meine ich nicht finanziell gesehen, sondern emotional, man muss ein Vorbild sein. Wenn Mama K. beispielsweise zu schüchtern ist kann man auch nicht von dem Kind erwarten, dass es da eigene Stärke entwickelt, wenn es nur die Frau K hat.

Man kann da wirklich viel machen und man sollte sich selber nicht aufgeben. Frau K ist jung, kann das Leben noch ändern und an sich arbeiten. Natürlich geht das auch nicht von jetzt auf gleich, aber einen Partner an der Seite zu haben ist doch sicherlich auch für sie schöner. Alleine muss man ein Kind ja nicht groß ziehen und ein gewisses Selbstbewusstsein bringt einem ja auch im Job weiter, es empfiehlt sich also daran zu arbeiten.

Ich finde es, wenn ich ehrlich sein sollte, mit 21 noch viel zu früh, um sich so komplexe Gedanken über Kinder und Adoption zu machen. Ich bekam beispielsweise mit 21 mein erstes Kind und muss sagen, es ist schon noch etwas früh, da man- auch wenn man es den anderen gerne immer wieder versichert- noch nicht mit beiden Beinen im Leben steht und noch viele Erfahrungen nicht gemacht hat.

Deshalb denke ich, dass sich deine Bekannte noch etwas Zeit lassen sollte, mit ihren Zukunftsplänen. Wer verkrampft einen Partner sucht, der findet so oder so keinen und ich denke auch, dass es leider viel mehr Paare gibt, als Singles, die ein Adoptionskind suchen und deine Bekannte sich wahrscheinlich auf der Suche die Zähne ausbeißen wird, so leid mir das auch tut.

Mit 21 ist man meiner Meinung nach gerade einmal erwachsen geworden und es kann sich noch alles ändern, was man bisher geglaubt und hinter welcher Meinung man gestanden hat. Die komplette Persönlichkeit kann sich noch einmal ändern, wenn man an die Theorie von Rudolf Steiner glaubt, der die Waldorfpädagogik begründet hat.