Unverständlich von Elite-Uni auf Nicht-Elite zu wechseln?

vom 19.11.2014, 16:08 Uhr

Ich studiere momentan an einer Universität, die als Elite-Uni bekannt ist und zu den besten deutschen Universitäten zählt. Dieser Umstand war mir bisher eigentlich aber immer ziemlich "egal", da ich meine Universität nicht danach ausgewählt habe, sondern einfach die Universität zum Studieren ausgewählt hatte, welche in der Nähe von mir zu Hause ist.

Nun habe ich meinen Bachelor fast in der Tasche und werde dann im nächsten Jahr an einer anderen Universität meinen Master machen. Diese Universität ist nicht als Elite-Uni bekannt, was mir aber gar nichts ausmacht, da es sich dennoch um eine anerkannte und gute Universität handelt. Und solange ich da meinen gewünschten Studiengang belegen kann, ist es mir ehrlich gesagt auch gar nicht so wichtig, an welcher Universität ich denn nun studiere. Von daher steht mein Entschluss auch fest und ich denke, dass es keinen so großen Unterschied macht, wo ich denn meinen Master-Abschluss machen werde. Außerdem habe ich dann auch schon einen Bachelor-Abschluss von "meiner" Uni, der ja auch etwas wert ist.

Eine Freundin von mir reagierte jedoch ganz komisch, als ich ihr von meinen Plänen erzählte und sie meinte, dass es unverständlich für sie wäre, wie man von einer Elite-Uni auf eine "schlechtere" Uni wechseln könne. Für sie käme das nie in Frage und sie könnte sich das auch gar nicht vorstellen, da sie eben auch nur den umgekehrten Fall kennen würde.

Findet ihr es unverständlich, wie man von einer Elite-Uni auf eine "Nicht-Elite-Uni" wechseln kann oder wäre euch das im Prinzip auch egal, da ihr es auch von anderen Umständen abhängig macht, wo ihr studiert?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich kann dich auch sehr gut verstehen. Ich persönlich würde auch eher dazu raten, die Uni so auszusuchen, dass sie den eigenen Interessen entspricht. Wenn ich beispielsweise von Anfang an zu einer Elite-Uni gewechselt hätte, hätte ich eventuell nach Bayern gehen müssen. Aber das war mir zu weit weg und außerdem war das zwar eine Elite-Universität, die sich aber überhaupt nicht in diese Richtung spezialisiert hatte, in die ich beruflich aber gehen wollte. Also hätte mir dieser Elite-Status im Endeffekt nichts gebracht.

Nach meinem Hochschulwechsel wechselte ich an eine Universität, die meinen Interessen mehr entsprach, eben weil sich meine Interessen geändert haben und ich eine beruflich andere Richtung einschlagen wollte als ursprünglich, aber immer noch im selben Studiengang. Ich habe erst hinterher herausgefunden, dass meine jetzige Uni wohl ziemlich renommiert sein soll auf ihrem Gebiet. Das habe ich aber wie gesagt erst hinterher herausgefunden und das war für mich nicht wirklich der ausschlaggebende Punkt für den Wechsel.

Ich finde gerade was das Studium angeht muss man schon darauf achten, wo man hinwill und was man eigentlich machen will. Nur weil ein Studiengang an zwei Universitäten gleich heißt, heißt das noch lange nicht, dass da auch dieselben Themen und Schwerpunkte behandelt werden. So gibt es an meiner 1. Uni und an meiner jetzigen eine Veranstaltung, die exakt denselben Titel trägt und wo teilweise auch dieselben Themen behandelt werden, aber jeder Dozent hat andere Schwerpunkte und ich habe auch schon gemerkt, dass man nicht einfach die Unterlagen von früher für die Klausur der zweiten Uni nehmen kann. Das wäre ja auch zu einfach und auch langweilig, wenn alle Unis gleich wären in dieser Hinsicht. Die Hochschulen stehen ja auch im Wettbewerb zueinander und sind darauf angewiesen, sich auf Themen zu spezialisieren, die die Konkurrenz nicht anbietet, um eben Studenten anzuziehen.

Daher würde ich immer darauf achten, ob die Schwerpunkte auch so gelegt sind, wie ich sie haben will und wie sie mich interessieren. Ob ich dann im Endeffekt an einer Nicht-Elite-Uni immatrikuliere statt an einer Elite-Uni wäre mir persönlich egal und ich glaube auch nicht, dass das später so relevant sein wird.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Elite Universitäten sind oft überfüllt und nehmen nur einen kleinen Bruchteil ihrer Bachelorstudenten in den Master. Elite Universitäten sind ja auch immer nur auf einem Bereich ''elitär'' und auf den anderen Bereichen nicht. Die Universität bei mir um die Ecke ist auch Elite-Uni, aber wenn man Naturwissenschaften studieren möchte, dann hat man da wirklich nichts zu suchen, dann dafür taugt diese Uni nichts. Die Labore sind rar und schlecht ausgerüstet und die Auswahl der Kurse beschränkt. Für BWL und Geisteswissenschaften ist die Uni aber wohl sehr gut.

Von daher würde das für mich nur dann einen Unterschied machen, wenn die Universität wirklich in dem Bereich elitär ist, in dem man studiert. Und selbst dann wäre es nicht schlimm wenn man abgeht, denn wie bereits erwähnt kann nicht jeder in den Master, da sind die Elite Unis einfach überfüllt. Ich denke man sollte sich die Uni aussuchen, die auf dem jeweiligen Gebiet das man studiert die beste ist, egal ob Elite oder nicht. Wenn man Chemie auf einer Elite Uni für Geisteswissenschaften studiert bringt einem das rein gar nichts.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich finde es wichtig, dass man sich selber wohlfühlt und in der Uni auch ein ein gutes Gefühl hat. Es muss nicht immer eine Elite Uni sein und vom Stoff her ist es ja auch nichts anderes. Für mich würde es ebenfalls keinen Unterschied machen und somit kann ich deine Entscheidung auch gut verstehen und nachvollziehen, du musst das machen, was für dich das Beste ist und womit du ein gutes Gefühl hast. Ansehen wird in unserer Gesellschaft viel zu hoch bewertet, wie ich finde und so kann man auch an einer "normalen" Uni studieren.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Die Frage ist doch ganz einfach, was man als Student von der Elite-Uni hat. Ist die Uni überhaupt in dem gewählten Studiengang Spitze und ist sie es denn, weil sie eine so gute Lehre macht? Oftmals stehen ja Forschung und Lehre nicht im Gleichschritt und der Elitestatus wird dann ausgelobt, weil die Forschung Spitze ist, wovon dann die Studenten nicht zwangsläufig etwas haben müssen.

Ich würde mir da überhaupt keine Gedanken machen über diesen Elitestatus. Zumal man das ja jetzt auch nicht wirklich mit einem Elitestatus wie in England oder den USA vergleichen kann, wo einem der Name der Elite-Uni ja schon viele Türen öffnet. In Deutschland ist das ja nun nicht so verbreitet außer bei privaten Hochschulen, wo man dann einfach schon viele Kontakte knüpfen kann.

Wichtig ist doch, dass du deinen gewünschten Abschluss unter den für dich besten Vorraussetzungen machen kannst. Dabei wäre es mir dann völlig egal ob das nun eine Elite-Uni oder eine ganz normale Uni ist.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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