Sich über Hunde beschweren - in welchen Maße in Ordnung?
Die Wohnung unter mir wurde vor kurzem neu bezogen. Vor Wochen erst war der Besichtigungstermin gewesen und ich kann mich daran noch sehr gut erinnern, da ich damals auch zu Hause gewesen bin und die Vermieterin mich gefragt hatte, ob ich möglicherweise bereit wäre den neuen Mietern mein Badezimmer zu zeigen. Mein Bad ist vor dem Einzug renoviert worden und das Bad in der Wohnung unter mir soll jetzt auch renoviert werden. Die Mieter sollten einen Eindruck davon bekommen, wie das ganze danach aussehen wird.
Ich weiß auch noch genau, dass ich an diesem Tag das Fenster zum Garten raus offen hatte. Von dort aus kann man quasi über unseren eigenen Minigarten hinwegblicken und die Gärten der anderen Häuser sehen. Das ist eigentlich auch sehr schön, denn so eine Aussicht ist viel schöner, als wenn man jetzt irgendwelche Gebäude oder so sehen würde. In einem dieser Gärte läuft meistens auch ein Schäferhund herum und dieser hat an diesem Tag auch ordentlich gebellt und das auch sehr lange. Ich bin mir sicher, dass die neuen Mieter das mitbekommen haben müssen.
Sie sind aber dennoch eingezogen und die Frau beschwert sich seitdem dauernd über den Hund. Ich würde mal sagen der Hund war schon vor ihr da und sie hätte vielleicht schon beim Einzug sagen können, nein, ich ziehe nicht neben einen Garten in dem den ganzen Tag ein bellender Hund herumläuft. Sowas hätte man sich ja überlegen können. Sie ist aber dennoch eingezogen und wenn sie mal das Fenster offen hat dann höre ich von unten nur so Kommentare wie ''Oh nö, nicht jetzt schon wieder '' oder ''Oh Gott, muss das jetzt sein'', wenn der Hund wieder zu bellen anfängt.
Der Hund läuft den ganzen Tag im Garten herum und ich finde das eigentlich auch sehr gut, denn die Wohnung der Besitzer ist eher klein und da hätte man sich die Haltung eines Schäferhundes gar nicht erlauben können ohne den Garten. Im Garten haben die Besitzer aber sehr schöne Pflanzen gepflanzt, haben einige Bäume, ein schönes Gartenhaus und natürlich auch eine Hundehütte. Der Hund fühlt sich dort sehr wohl und bellt in der Regel auch nur, wenn Leute in den Nachbargärten sind, die er nicht kennt.
Die Mieter unter mir haben es im Gegensatz zu mir nicht so schön, denn sie schauen nicht in die Gärten, sondern stattdessen direkt auf die bröckelige 2 Meter hohe Mauer die unseren eigenen Garten umgibt. Und jedesmal wenn ein Ton von dem armen Hund erklingt, beklagt man sich und dann wird geschimpft und gewettert. Ich habe es auch schon zweimal erlebt, dass die Frau dann zu den Gärten herübergerannt ist. Dafür muss man erst um das eigene Haus herum und quasi eine Straße weiter, einen anderen Zugang gibt es nicht. Von dort aus kommt sie aber natürlich auch nicht in den Garten des Hundes, dieser ist umzäunt. Da stand sie dann und hat geschrien die Besitzer mögen auf den Hund achten, damit dieser nicht mehr bellt.
Der Garten ist aber jetzt nicht unbedingt klein und die Besitzer hatten ihre Terrassentür zu. Deswegen haben diese wahrscheinlich gar nichts gehört und sind auch nicht herausgekommen. Der Hund hat die Frau aber munter weiter angebellt. Ich frage mich, ob das noch im Rahmen ist. Die Haltung von Hunden ist schließlich erlaubt und da muss man ja auch damit rechnen, dass der Hund mal bellt. Wenn man in ein Haus zieht, wo es Leute mit Hunden gibt oder Nachbarn, dann kann man doch nicht erwarten, dass der Hund komplett still ist und sich gar nicht bemerkbar macht. Ansonsten finde ich eigentlich auch, dass sich das Gebell im Rahmen hält. Es passiert jetzt nicht so oft und in der Regel vergeht es auch schnell wieder.
Würdet ihr in einer solchen Situation auch direkt Alarm schlagen und schimpfen oder euch beschweren? Oder denkt ihr grundsätzlich auch, dass man Tiere in diesem Umfang dann doch tolerieren muss und sich da nicht wegen jeder Kleinigkeit beschweren kann. Vor allen Dingen dann nicht, wenn man eigentlich vor dem Umzug auch wusste, wer die Nachbarn sind. Findet ihr das Verhalten meiner Nachbarin in Ordnung?
Dass die Familie schon vor dem Umzug wusste, worauf sie sich einließ, würde ich nicht so sehen. Man kann, wenn man einen Hund im Nachbargarten sieht und dieser in dem Moment auch bellt, ja nicht unbedingt davon ausgehen, dass die Besitzer ihren Hund durchgehend bellen lassen und nichts dagegen tun. Man erlebt einen kurzen Moment bei der Wohnungsbesichtigung und kann daraus nicht auf langfristige Zustände schließen.
Zudem muss man sich nicht davon abhalten lassen, eine schöne Wohnung zu beziehen, wenn die Nachbarn gegen das Gesetz verstoßen. Dann ist dennoch der Nachbar der Schuldige und man selbst das Opfer. Auch, wenn man sich praktisch freiwillig in die Opferrolle begeben hat.
Und zu Hundegebell gibt es recht eindeutige Gesetze. Jeder darf einen Hund halten, aber man darf diesen dann nicht unentwegt bellen lassen. Ich habe mal gehört, eine Viertelstunde am Stück ist das Maximum. Und es gibt wohl auch eine Höchstdauer über den Tag verteilt und nach einer bestimmten Uhrzeit am Abend muss ebenfalls Ruhe sein. Alles, was darüber liegt, muss man nicht wortlos hinnehmen, sondern kann Anzeige erstatten. Der Hund hat ein Recht zu bellen, der Besitzer hat ein Recht auf Hundehaltung, aber alles hat seine Grenzen, weil alle ein Recht auf Ruhe haben.
Dennoch ist das Verhalten der Frau nicht gerade sinnvoll, logisch oder hilfreich. Sie steigert sich ja richtig rein und lässt sich sogar dazu hinreißen, sich lächerlich zu machen. Ohne, dass es irgendetwas bewirkt. Wenn sie die Sache gelassener angehen würde, würde es in erster Linie ihr selbst gut tun.
Wir haben hier in der Straße drei kläffende Hunde, die alle draußen im Zwinger leben. Nachts bellen sie die ganze Zeit um die Wette. Die Vorgaben zur Höchstdauer werden hier mit Sicherheit überschritten und die Nachtruhe ist ja sowieso hinüber. Dennoch nehmen wir und alle anderen Nachbarn es hin. Keiner hat je etwas gesagt. Es würde eh nicht viel bringen. Besser, man bewahrt Ruhe und gewöhnt sich daran. Dann regt man sich auch nicht jedes Mal so ungesund auf.
Also ich kann verstehen, dass die Frau sauer ist. Dass sie nicht damit gerechnet hat, dass der Hund in dem Ausmaß bellt. Dennoch geht sie die Sache falsch an. Ein ruhiges Gespräch mit den Nachbarn wäre sicherlich sinnvoller. Vielleicht wissen die gar nicht, dass ihr Hund störend oft bellt. Und es gibt Möglichkeiten, ihm das Bellen abzugewöhnen. Beispielsweise Halsbänder, die Wasser versprühen, sobald er bellt. Das könnte man ja vorschlagen. Vielleicht trifft man auf offene Ohren.
Ich finde diese Situation schwierig zu beurteilen, aber ich würde auch nicht direkt davon ausgehen, dass die Mieter es wirklich mitbekommen haben, dass der Hund im Nachbargarten gebellt hat. Man achtet bei einer Besichtigung auf so viele Dinge und hört eben auch dem potentiellen Vermieter zu, so dass man für den Moment das Hundegebell vielleicht ausblendet. Später störte es sie aber eben doch und so regt sie sich darüber auf. Beschwert sich denn nur die Frau über den Hund? Versucht der Mann vielleicht auch mal, sie zu beschwichtigen oder sagt er gar nichts dazu?
Ich sehe die Sache von zwei Seiten. Einerseits sehe ich es auch so, dass der Hund früher da war und dass die neue Mieterin sich damit einfach abfinden muss, wenn der Hund nicht übermäßig viel bellt. Wenn er natürlich sehr oft und ausgiebig bellt, dann ist eine Beschwerde schon angebracht. Aber dann immer intern zu mosern, wenn der Hund wieder bellt, das bringt es doch auch nicht und regt einen doch nur noch mehr auf.
Nun ich finde es schon komisch von der neuen Nachbarin, dass sie sich über den bellenden Schäferhund beschwert, wenn sie diesen Hund am Tag der Besichtigung gesehen und gehört hat. Ich denke auch, dass die Nachbarin sich da nicht beschweren sollte. Immer hin war der Hund vor ihr da und sie wusste es auch, immer hin hat sie ihn schon gesehen und auch gehört. Und das ein Hund nicht immer ruhig sein kann, das sollte auch den unerfahrensten Menschen klar sein.
Wenn der Hund das bei den Nachbarn so gut hat und dort auch im Garten verweilen kann, nicht ausbrechen kann, weil der Garten eingezäunt ist und das Tier eben nur selten bellt, dann verstehe ich nicht, weshalb die Nachbarin so schimpft und gegen den Hund wettert. Ich könnte es ja verstehen, wenn der Hund jeden Tag bellen würde oder gar nicht mehr aufhören würde zu bellen und, dass sich nicht nur diese eine Nachbarin sich gestört fühlt. Sondern sich die gesamte Nachbarschaft gestört fühlt, dann könnte man sich bei den Hundebesitzern ordnungsgemäß beschweren.
Dass die Nachbarin auch den weiten Weg auf sich nimmt, um eine geschlossene Tür anzubrüllen, worüber der Hund sich sicherlich gefreut hat und aus diesem Grund auch munter weiter gebellt hat, kann ich nicht verstehen. Es hätte doch gereicht, wenn sie zur normalen Haustür gegangen wäre, um die Hundebesitzer an die Tür zu holen, um sie dann darauf aufmerksam zu machen, dass das Bellen des Hundes sie stört. Auch, wenn es keinen anderen Nachbarn gibt, der sich darüber beschwert.
Vor allem muss es doch auch dich stören, wenn deine Nachbarin ständig bei offenem Fenster am Meckern ist, weil der Hund bellt. Eigentlich könntest du dich über die meckernde und schimpfende Nachbarin beschweren, weil sie bei dir wohl lauter ankommt, als der Hund, würde ich nun mal behaupten. Aber solange der Hund nicht oft und nicht all zu lange bellt, würde ich mich persönlich nicht beschweren gehen. Wenn ich vor dem Einzug schon wusste, dass in dem Garten der Nachbarn ein Schäferhund wohnt.
Wie kommt man eigentlich darauf, dass es ein Hund, der ein Rudeltier ist, den ganzen Tag allein im Garten gut hat? Eine kleine Wohnung ist kein Grund, einen Hund stundenlang sich selbst zu überlassen. Artgerecht ausgelastet und beschäftigt verhält sich ein Hund in der Wohnung vollkommen ruhig und verschläft rund 18 Stunden des Tages. Hunde genießen vielmehr sen sozialen Kontakt und die Nähe zu ihrem Menschen als einen sterbenslangweiligen Garten.
Und dann soll einem Schäferhund, der seit mehr als 100 Jahren darauf gezüchtet wurde, Haus und Hof zu bewachen, das Bellen mit einem Sprühhalsband abgewöhnt werden? Wie krank ist das denn? Entweder der Hund ist wesensfest genug und das Halsband stört ihn nicht oder er ist tatsächlich beeindruckt. Die Störungen sind dann in der Regel extrem ausgeprägt und der Hund ist auch nach Jahren noch nicht wieder normal. Zusätzlich besteht das große Risiko der Fehlverknüpfung. Dann geht so ein bisher netter Hund "aus dem Nichts" auf Kinder, Senioren, Radfahrer oder was auch immer los.
Ob die Nachbarin das Recht hat sich zu beschweren, kann man aus der Ferne kaum beurteilen. Wenn der Hund regelmäßig länger als 30 Minuten insgesamt und öfter mal 10 Minuten am Stück bellt, dann darf sie sicherlich genervt sein.
Ja, Hunde bellen ab und mal. Das gehört einfach dazu und ist sicherlich kein Grund zur Beschwerde. Aber man kann seinen Hund auch nicht im Garten einfach sich selbst überlassen und den entstehenden Lärm den Nachbarn zumuten. Hunde machen Arbeit, das ist einfach so. Wer dazu keine Lust hat, der sollte auf die Haltung verzichten und nicht den Hund mit einer Hütte in den Garten abschieben.
Wir wohnen so ähnlich. Auch wir haben hinter unserem Haus einen Hof und da hinter befindet sich der Garten wo ebenfalls ein Schäferhund fast den ganzen Tag draußen ist. Dieser Hund bellt auch ständig, am schlimmsten ist es wenn er die Sirenen von Polizei oder Rettungswagen hört. Dann dreht er total durch. Wenn meine Fenster geöffnet sind dann hört man es schon sehr toll, bei geschlossenem Fenster geht das allerdings schon. Klar manchmal bin ich auch genervt aber beschwert habe ich mich noch nicht. Und ich wohne jetzt seit 5 Jahren hier, vielleicht gewöhnt man sich daran. Schlimmer fände ich ja das Gebelle im eigenen Haus.
Als wir unser Haus gekauft haben, hatte unser Nachbar auch einen Hund. Dieser mag wohl auch während der Besichtigung gebellt haben. Ich hatte da gerade andere "Probleme". Nach drei Monaten konnten wir endlich in unsere Haus einziehen und mich hat seit diesem Zeitpunkt das Gebelle des Hundes echt genervt. Wie kann man einen großen Hund den ganzen Tag im Hof lassen - und ihn scheinbar nicht wirklich erziehen?
Bei uns hat sich das Problem dann irgendwann "natürlich" gelöst: Der Hund hat zwischenzeitlich das Zeitliche gesegnet. Seinen Nachfolger habe ich bis heute noch nicht einmal gehört. Scheinbar haben die Halter diesmal gleich reagiert.
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