Denkt Ihr, dass das Resonanzgesetz wirklich funktioniert?

Man hört und liest ja immer wieder vom so genannten Resonanz-Gesetz, das da beinhaltet, dass alles, was wir aussenden, auch zu uns zurück kommt, oder auch "Gleiches zieht Gleiches an". Ich habe in letzter Zeit sehr viel darüber im Internet gelesen und frage mich, ob das wirklich so funktioniert. Ich meine klar, wenn ich jemanden anlächle, wird er sicher zurück lächeln oder wenn ich zu jemandem "Hallo" sage, wird er wahrscheinlich auch zurück grüßen. Aber ist das mit dem Resonanzgesetz gleich zu setzen?

Es beinhaltet ja auch die Tatsache, dass alles, was wir von und über uns denken, eintreten wird, beziehungsweise, dass wir uns unsere Welt durch unser eigenes Denken erschaffen. Also im Klartext, wenn ich denke, ich bin unattraktiv, strahle ich das aus und auch andere halten mich für unattraktiv. Bin ich aber zufrieden mit mir, strahle ich diese Zufriedenheit auch aus und somit denken auch andere, ich wäre attraktiv/sympathisch oder ähnliches.

Die Frage ist nun, ob man das wirklich auf alle Situationen im Leben beziehen kann? Ich habe früher auch oft gedacht, ich wäre nicht gut genug und finde keinen Mann. Ich habe aber trotzdem immer Männer kennengelernt und der eine davon hat mir sogar wirklich die Welt zu Füßen gelegt und mir jeden Tag mindestens dreimal gesagt, wie toll er mich findet. Und das, obwohl ich selber gar nicht davon überzeugt war. Im Prinzip würde das ja bedeuten, dass dieses Resonanzgesetz nicht unbedingt auf jede Lebenslage anwendbar ist, oder?

Was denkt Ihr, ist es wirklich so, dass Gleiches immer Gleiches anzieht und dass man sich wirklich durch sein eigenes Denken seine Welt erschaffen kann?

Natürlich entsteht unsere Welt erst im Kopf, sprich durch die Datenverarbeitung der Sinneseindrücke im Gehirn verbunden mit unseren Erfahrungen und Erinnerungen und unzähligen weiteren Faktoren. Nach allem, was wir wissen, gibt es "da draußen" vor allem elektromagnetische Wellen, alles andere ist Interpretationssache. Deshalb können wir eigentlich auch nicht wissen, ob wir nicht doch träumen, oder ob jeder Mensch eine Farbe oder ein Geräusch genau so wahrnimmt wie wir selber. Fachleute mögen mir die extrem grobe Vereinfachung verzeihen!

Die Vorstellung, dass wir durch unser Denken wirklich das Universum beeinflussen können, halte ich für reichlich naiv und selbstbezogen. Wie soll man sich eine Welt vorstellen, bei der man praktisch Bestellungen aufgeben kann? Dann wäre ja niemand mehr pleite, krank oder schlecht gelaunt. Meiner Meinung nach werden hier wieder Zufälle zu Naturgesetzen erhoben, weil sich manche Menschen schlicht nicht vorstellen können, dass sie nicht im Zentrum des Universums stehen und alles haben können, was sie wollen.

Was wir natürlich beeinflussen können, ist unsere Wahrnehmung der Welt. Wenn wir unser Umfeld oder uns selbst durch die Bank als unzureichend wahrnehmen, sehen wir die positiven Aspekte nicht oder tun sie als irrelevant ab. Wenn wir uns dagegen nicht ständig einreden, dass alles bescheuert ist, treten die positiven und schönen Aspekte des Daseins in den Vordergrund. Bei dieser Erkenntnis handelt es sich jedoch meiner Meinung nach nicht um ein geheimnisvolles magisch-mystisches Resonanzgesetz, sondern um ganz banale Laien-Psychologie.