WG wegen hoher Nebenkosten verlassen?

vom 16.11.2014, 13:57 Uhr

Eine Bekannte von mir möchte jetzt aus ihrer WG ausziehen. Grund dafür sind unter anderem die hohen Nebenkosten. Seit sie mit ihrer Mitbewohnerin in einer WG wohnt, kommen jedes Jahr Nebenkostenabrechnungen in Höhe von 400 Euro und mehr ins Haus. Stromkosten werden dann auch nochmals mit 140 Euro dazukommen. Für sie sind das an die 270 Euro Nebenkosten jedes Jahr und das findet sie schon viel. Auf die Miete umgerechnet zahlt sie damit eigentlich 22 Euro mehr Miete im Monat und da ihre Miete eigentlich sowieso schon sehr hoch ist, findet sie das zu viel und möchte ausziehen.

Für die hohen Nebenkosten macht sie übrigens ihre Mitbewohnerin verantwortlich. Meine Bekannte ist ein sehr sparsamer Mensch. Sie hat in ihrem Studentenzimmer einen Laptop und das Handy das sie regelmäßig auflädt. Drucken tut sie an der Universität. Ansonsten hat sie LED Lampen und nutzt auch Steckleisten mit Schalter. Daneben kontrolliert sie die Raumtemperatur auch immer mit einem Thermometer um den Raum nicht zu überheizen. Ihre Mitbewohnerin hingegen nutzt einen Fernseher, Drucker, Computer und hat noch ein beleuchtetes und beheiztes Terrarium. Zusätzlich herrschen in ihrem Zimmer oft sehr hohe Temperaturen und sie achtet auch nicht darauf die Heizung abzudrehen, wenn sie über das Wochenende wegfährt.

Auch in der Küche, dem Gemeinschaftsraum und im Badezimmer wird immer kräftig geheizt, oft wird dabei die normale Raumtemperatur stark überstiegen. Wenn meine Bekannte vom Wochenende nach Hause kommt, ist sie oft erschrocken über die hohen Temperaturen in der Wohnung. Ihre Mitbewohnerin ist aber immun gegen jeden Ratschlag und macht es weiterhin so mit der Begründung, sie wolle im Winter nicht krank werden, sie wäre ja so empfindlich gegen die kalten Temperaturen.

Nun wird meine Bekannte wahrscheinlich bald ausziehen und erhofft sich dadurch eine geringere Nebenkostenabrechnung. Als Studentin hat sie jetzt auch nicht so viel Geld und das was man hat, muss man ja auch nicht aus dem Fenster werfen. Ich selbst muss sagen, dass ich leider auch Erfahrungen mit verschwenderischen Mitbewohnern habe. Ich habe früher in einer WG gewohnt und hier hatten wir auch immer eine sehr hohe Nebenkostennachzahlung bekommen. Ich wusste natürlich auch, dass meine Mitbewohnerin mehr elektrische Geräte nutzt als ich, aber es ist auch schwer die Kosten da irgendwie gerecht aufzuteilen. Man kann ja schlecht von jemandem mit Fernseher verlangen, dass er mehr zahlt, wie soll man das berechnen?

Nach meinem Auszug habe ich auf einmal auch deutlich weniger für Strom und Heizung zahlen müssen. Dabei war meine neue Wohnung fast genauso groß wie die alte. Es ist im Nachhinein immer schwer zu sagen, ob es wirklich an der Mitbewohnerin lag. Dinge wie Durchlauferhitzer und eine schlechte Isolierung beeinflussen die Nebenkosten ja auch im hohen Maße. Wie ist das bei euch, wart ihr auch schon mal von den hohen Nebenkosten genervt, die eurer Meinung nach euer Mitbewohner verursacht hat? Ist das für euch auch direkt ein Grund zum Auszug?

Letztendlich ist das ja schon eine kritische Situation, denn bestimmte Dinge wie Internet werden ja nicht mehr geteilt und man zahlt auch die Heizkosten für Räume wie Küche und Bad alleine. Und möglicherweise waren die Nebenkosten einfach von dem Vermieter falsch kalkuliert, so dass man nach dem Auszug am Ende auf noch höheren Kosten sitzen bleibt, weil sich da vom Preis her gar nichts tut und man am Ende noch zusätzliche Kosten hat.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Das muss man sich leider vorher überlegen, wen man sich da mit ins Boot holt. Denn es ist natürlich bei der Nebenkostenabrechnung fairerweise so, dass diese durch zwei aufgeteilt wird. Da kann man dann nicht drauf pochen, dass der eine mehr und der andere weniger Strom verbraucht hat, auch wenn das so ist.

Solche Dinge muss man dann von Anfang an gleich klar stellen und dann gegebenenfalls die Abrechnung auch anders aufteilen, wenn die Mitbewohnerin wesentlich mehr Strom benötigt, als der eine selber braucht. Oder man sollte sich von Anfang an jemanden für die WG suchen, der ähnlich tickt, wie einer selber.

Dann kommt es gar nicht zu solchen Streitereien, wenn beide gleich sparsam oder gleich verschwenderisch sind, so finde ich. Es ist wie gesagt immer ein schwieriges Thema, aber deine Bekannte wird wohl wirklich glücklicher sein und sehr wahrscheinlich auch reicher sein, wenn sie aus der WG auszieht.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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