An der Uni mehr mündliche Beteiligung als in der Schule?
In diesem Thread Sich im Studium nie melden, da keine mündliche Note? hat Prinzessin_90 geschrieben, dass sich an der Universität sicherlich weniger Leute mündlich beteiligen, als an der Schule, da keine Notwendigkeit dazu besteht. Man würde sich nur beteiligen, wenn es nicht anders geht, beispielsweise wenn sehr wenige Leute anwesend sind. Ich muss sagen, dass ich da an der Universität eher andere Erfahrungen gemacht habe.
Bei uns war es an der Schule auch so, dass die mündliche Beteiligung eher lau ausfiel und viele Leute gar keine Lust hatten etwas zu sagen. Ich fand das auch nie sonderlich spannend, der Lehrer hat irgendwas gefragt, hätte man das Buch gelesen oder gelernt, könnte man die Frage beantworten. Das ist nicht so motivierend. An der Uni aber melden sich nun in den Seminaren deutlich mehr Leute, wie ich feststellen kann. Das artet mitunter ein bisschen in einem Wettkampf aus, wenn man das so sagen kann.
In den Tutorien werden meist auch keine Sachen gefragt, die man irgendwo nachlesen kann oder die in der Vorlesung dran kamen. Um diese Fragen zu beantworten muss man schon ein bisschen logisch nachdenken und am Ende ist es natürlich trotzdem nur eine These. Das motiviert viele Studenten und viele melden sich und stellen unterschiedlichste Spekulationen an, bis der Tutor das Rätsel dann löst. Aber auch bei normalen Übungen melden und beteiligen sich mehr Studenten, als dies an der Schule noch der Fall gewesen war.
An der Schule war es grundsätzlich egal, ob man sich gemeldet hat oder nicht, auf jeden Fall war man deswegen nicht unbeliebt oder so. Jetzt an der Uni kommt es mir auf jeden Fall so vor, als wäre man besser dran, wenn man sein Wissen offen zeigt. Leute die selbst auf Anfrage keine passende Antwort parat haben, erscheinen oft komisch und unwissend und das kommt nicht gut an. Im Studium ist schließlich jeder selbst gefragt und da muss man auch was von sich geben.
Wie ist das an eurer Uni, habt ihr da auch eher das Gefühl, dass sich mehr Leute beteiligen, als dies noch an der Schule der Fall gewesen war? An der Schule hat man nur gelernt, weil man muss und jetzt macht man es, weil man es will und da ist die Motivation natürlich auch etwas größer, Fragen zu stellen und ungeklärte Sachverhalte zu beantworten.
Ich habe diese Beobachtung teilweise gemacht. Es stimmt schon, dass in der Schule nicht so viel Beteiligung da war, abgesehen von den paar Strebern, die unbedingt sich bei allen Lehrern einschleimen mussten. Besonders die Pflichtkurse in Geschichte und SoWi sind mir im Gedächtnis, weil sich da fast nie jemand gemeldet hat. Das ist ja auch verständlich, weil das ein Pflichtkurs war und man ja nicht freiwillig oder eben aus Eigeninteresse dort saß, sondern weil man praktisch dazu verdonnert war. Der Lehrer hat sich dann auch nie getraut, einfach so jemanden dran zu nehmen, damit sich niemand gedemütigt fühlt und hat dann immer solange gebeten und gebettelt, bis sich jemand freiwillig gemeldet hat.
Im Studium habe ich aber teilweise ähnliche Beobachtungen gemacht wie du, teilweise aber auch wie bei Prinzessin_90. Es kommt immer darauf an, was für Veranstaltungen in der Universität sind. Ich habe auch schonmal festgestellt, dass manche Menschen in den Grundvorlesungen oder in Seminaren zu Grundvorlesungen eher gelangweilt sind, weil sie das Thema nicht interessiert. Ich muss an dieser Stelle dazu sagen, dass bei uns die Grundvorlesungen in drei Richtungen gespalten werden. Die erste Grundvorlesung ist thematisch eher gesellschaftswissenschaftlich orientiert, die zweite eher naturwissenschaftliche Inhalte orientiert und die dritte bezieht sich eher auf naturwissenschaftliche Methoden. Ich bin eher naturwissenschaftlich interessiert und habe mich immer extrem gelangweilt, wenn ich die erste Grundvorlesung besuchen musste, die ganz klar gesellschaftswissenschaftlichen Schwerpunkt hatte.
In diesem Semester muss ich ein Seminar zu dieser Vorlesung besuchen und ich langweile mich wirklich tierisch und muss auch ein Referat zu einem derartigen Thema halten, wobei mich das Thema null interessiert. Derartige Beobachtungen habe ich schon häufiger gemacht. Schließlich kann man sich im Master sogar auf eine dieser drei oben genannten Richtungen spezialisieren und viele Studenten entscheiden sich schon in den ersten Semestern für eine Richtung und schlagen dann diese berufliche Richtung auch ein. So sehe ich immer wieder gerne in Seminaren, in denen Studenten eben sitzen, weil sie laut Modulhandbuch dazu verpflichtet sind, obwohl sie sich beruflich für eine andere Richtung interessieren und auch entscheiden. Dementsprechend wenig wird sich dann auch am Unterricht beteiligt.
Bei Wahlfächern habe ich hingegen ähnliche Beobachtungen gemacht wie du. Wir müssen nämlich mehrere Vertiefungsseminare belegen und die werden dann nach Interessen gewählt. Dort ist die Beteiligung dann in der Regel auch größer, weil eben mehr Interesse vorhanden ist. Ich besuche zur Zeit ein Vertiefungsseminar, das voll und ganz meinen Interessen entspricht und dessen Thematik mich besonders auf beruflicher Ebene interessiert. Weil es mehreren aus unserem Kurs ähnlich geht, ist die Beteiligung im Unterricht sehr viel größer und auch engagierter als bei den so genannten "Pflichtveranstaltungen".
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