Abschied nehmen, loslassen, Neubeginn

vom 11.11.2014, 18:20 Uhr

...Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne..., eine Zeile aus einem Gedicht von Hermann Hesse. Wir mussten das Gedicht in der Schule auswendig lernen, es heißt: „Stufen“ und handelt vom Abschied nehmen, loslassen und Neubeginn.

Alles Neue kann Positives enthalten. Was aber, wenn sich das nicht bewahrheitet und keine Zufriedenheit und kein Erfolg sich einstellen wollen, obwohl man sich doch soviel Mühe gegeben hat? Dann sollte man trotz allem loslassen. Denn Festhalten an einer Beziehung oder einem guten Posten bringt nichts. Loslassen spielt bei vielen Problemen der Menschen eine Rolle. Man macht sich schnell zu einer Witzfigur, wenn man verzweifelt an einem fragwürdigem Ziel festhält.

Loslassen und sich verändern, erfordert Disziplin. Wenn man die nötige Energie und Kraft aufbringt, den Trennungsschmerz zu überwinden, fällt es leichter loszulassen. Das ist nicht gerade einfach, etwas zu verlassen, an dem wir hängen. Egal, ob es nun der Partner ist, die Wohnung - beziehungsweise der liebgewordene Ort oder die Arbeitsstelle. Wollen wir altes loslassen und neues wagen, hat das gedanklich etwas Negatives. Deshalb gehört viel Vertrauen dazu. Unbewusst schwingt immer die Angst mit, wenn etwas Bewährtes verlassen wird.

Wie geht es euch damit, wenn ihr zum Beispiel umziehen müsst, um beruflich weiter zu kommen? Kommt dann auch die Wehmut durch, die euch in der liebgewonnenen Heimat festhalten will? Oder wie ist für euch die Trennung von einem Partner, mit dem ihr lange gelebt habt, aber es keinen Sinn mehr hat, die Beziehung aufrecht zu erhalten? Oder ganz simpel, die Trennung von einem Stofftier, hier?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Vielleicht bin ich da ein bisschen zu hart, aber ich kann durchaus schnell mit Dingen abschließen. Beispielsweise habe ich ein Kuscheltier aus meiner Kindheit behalten und wenn das irgendwann nichts mehr ist, dann werfe ich es weg. Meine Erinnerungen habe ich ja im Kopf und wenn es nicht mehr schön ist, dann muss es weg. Mit meinem Wohnort stelle ich mich auch nicht weiter an. Wenn mich das Leben woanders hinträgt dann muss es so sein, selbst wenn ich den jetzigen Ort sehr mag, hält ein nächster Ort vielleicht noch schönere Sachen für mich bereit.

Ich denke, dass man sich auf Dinge einlassen muss und Erinnerungen im Herzen tragen sollte. Immer nur von der Vergangenheit zu leben macht einen traurig, nachdenklich und am Ende sicherlich auch depressiv. Man durchläuft Phasen, aber dann kann man mit den Dingen abschließen, wenn man es zulässt. Man muss es nur wollen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich bin was Umzüge oder das Ausmisten von Sachen angeht, eher unkompliziert. Ich mache da eher kurzen Prozess und bin da eher hart und kompromisslos. Besonders sensible und sentimentale Menschen in dieser Hinsicht würden mich sicherlich als herzlos bezeichnen, aber das ist mir relativ egal.

Einen Umzug sehe ich eher als Mittel zum Zweck an. Wenn dieser Umzug mit einer neuen Arbeit verbunden ist, warum soll man dann wehmütig an der alten Wohnung festhalten, besonders wenn man in der alten Wohnung gar keine Aussicht auf eine Arbeit hatte?

So habe ich auch einfach alle Klamotten und früheres Spielzeug kompromisslos aussortiert. Wenn man diese Sachen nicht mehr braucht, dann nehmen sie nur Platz weg, daher bin ich in dieser Hinsicht auch eher kalt.

Meine beiden Chefs sind in dieser Hinsicht das komplette Gegenteil. Beide hatten vor der Hochzeit jeweils eigene Wohnungen die auch komplett eingerichtet waren. Als die beiden dann irgendwann zusammengezogen sind, wurde gleich ein großes Haus gekauft, in dem alle Besitztümer Platz haben. Die beiden haben in ihrem ganzen Leben noch nicht ein Möbelstück oder sowas aussortiert und das wäre mir persönlich zu viel.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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