Fehlerhafter Klappentext - welche Auswirkungen?

vom 11.11.2014, 17:08 Uhr

Als ich eben das andere Thema zu den nichtssagenden Klappentexten gelesen und kommentiert habe, st mir wieder eingefallen, dass ich viel wütender darüber war, dass es mir schon mehr als einmal passiert ist, dass der Klappentext einfach fehlerhaft war. Ich meine damit nicht, dass er Rechtschreib- oder Grammatikfehler enthielt, sondern dass der Inhalt einfach falsch wiedergegeben war.

Ein gutes Beispiel hierfür ist "Sonnengruß für Regentage" von Zoe Fishman. Den Klappentext kann man etwa hier nachlesen. Ich habe das Buch gelesen und festgestellt: Es ist Winter, nicht Sommer, als sich die vier Freundinnen treffen. Sie treffen sich auch nicht beim Yoga, sondern auf einem Ehemaligen-Treffen, und beschließen dann erst, gemeinsam zum Yoga zu gehen, weil eine von ihnen inzwischen Yogalehrerin geworden ist.

Auch die anderen Informationen auf dem Buch sind meiner Meinung nach fehlerhaft und irreführend, aber mit viel gutem Willen könnte man den Inhalt noch so interpretieren, dass sie stimmen. Als ich diesen Klappentext später gelesen habe, nachdem ich das Buch bereits beendet hatte, war ich über ihn wütend.

Da hat jemand einfach irgendetwas zusammengeschrieben, was entweder nur ganz entfernt an den Inhalt erinnert oder eben noch nicht einmal mit gutem Willen etwas damit zu tun hat. Wieso gibt sich ein Verlag so wenig Mühe mit einem an sich guten Buch? Warum lässt man die Autoren die Klappentexte nicht selbst schreiben? DIE sollten den Buchinhalt doch wenigstens kennen. Ein Autor hatte mir jedoch mal gesagt, dass die Verlage im Normalfall den Klappentext selbst verfassen wollen und dabei keine Einmischung durch den Autor mögen.

Meine Reaktion sah dann weiterhin so aus, dass ich es in einige Rezensionen zu dem Buch mit hinein geschrieben habe. Aber es wären ja auch noch andere Reaktionen denkbar. Mir fiele ein, etwa eine Beschwerde an den Verlag zu schreiben. Oder man könnte auch eine schlechte Rezension schreiben, weil der Inhalt des Buches nichts mit dem Klappentext zu tun und man einfach etwas anderes erwartet hatte.

Was macht Ihr, wenn Euch nach dem Lesen ein solch falscher Klappentext auffällt? Oder was macht Ihr, wenn Ihr Euch für ein Buch nur aufgrund des Klappentextes entschieden habt und der sich dann als komplett falsch und irreführend herausstellt? Und welche Ideen habt Ihr noch, um diese Irreführung durch die Verlage zu unterbinden?

» SonjaB » Beiträge: 2698 » Talkpoints: 0,98 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich lese Klappentexte eigentlich so gut wie gar nicht mehr, sondern suche mir lieber andere Infos. Den Klappentext nehme ich nur noch, um vielleicht die grundlegende Idee zu erkennen. Leider ist aber auch das schwierig geworden. Je größer der Verlag ist, desto misstrauischer werde ich. Bei kleineren Verlagen weiß ich, dass die Autoren die Texte teils selbst schreiben.

Früher habe ich die Klappentexte manchmal nach der Buchlektüre gelesen und mich über den Mist amüsiert. Heute finde ich es eher ärgerlich. Den Verlagen geht es dabei auch nicht wirklich um Genauigkeit, vielmehr muss man die Klappentexte als Werbung abhaken.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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