Selbstständige die ihre Arbeit unter Wert anbieten

Solche Leute wird es immer geben. Manchmal bezweifel ich da einfach, dass die Leute einmal durchkalkuliert haben, was ihnen vom eingenommen Geld überbleibt.

Hier hat sich mal jemand die Mühe gemacht, alles aufzulisten, was in so eine Kalkulation einfließen sollte.

Wer für solche Dumpinglöhne arbeitet muss sich nicht wundern, wenn er auf keinen grünen Zweig kommt. Leider sind manche Tätigkeitsfelder schon so überflutet mit diesen Niederlohn-Anbietern, dass man sich hier gar nicht mehr selbständig machen braucht.

Ich denke hier sieht man immer den Unterschied, macht es jemand um davon zu Leben oder um etwas nebenbei dazu zu verdienen. Jemand der davon Leben muss und alle Kosten wie Krankenkasse etc. davon decken muss, verlangt natürlich mehr Geld wie jemand der nur Neben dem Studium oder Neben der Arbeit einfach etwas dazu verdienen möchte.

Dies sehe ich immer wieder im Handwerklichen Bereich. Hier gibt es sehr große Preisunterschiede. Und diejenigen die davon leben müssen ziehen daher auch immer sehr über diejenigen her, welche es nicht machen um davon zu Leben sondern nur ihr Hobby finanzieren wollen oder es während der Elternzeit machen.

Man muss auch bedenken, dass gerade die die es sehr billig anbieten, es oft schwarz machen. Bedeutet gar kein Gewerbe angemeldet haben und sich damit jede Menge Geld an Gebühren ersparen, sich nicht unbedingt an alle Regeln/Vorgaben halten und auch keine Steuern zahlen. Daher würde ich mich bei sehr billigen Anbietern immer erkundigen, ob er es schwarz macht oder wirklich ein Gewerbe angemeldet hat. Schon allein um meine Rechte nicht zu verlieren.

Ich würde es auch so sehen, dass es einen großen Unterschied macht, ob jemand etwas hauptberuflich macht oder nur nebenbei. Ich könnte auch von meiner Selbstständigkeit nicht leben oder zumindest nicht so wie jetzt bzw. müsste ich dann vermutlich viel mehr dafür machen oder auch höhere Preise verlangen. Und dann würde man vielleicht auch wesentlich mehr von mir erwarten oder ich müsste mir Kundenkreise erschließen, die mehr zahlen und dann vermutlich höhere Anforderungen haben, was mich wiederum unter größeren Druck setzen würde.

Aber nebenbei selbstständig zu sein ist eine super Lösung. Man ist über den Hauptjob sozial abgesichert, ist gesetzlich krankenversichert und rentenversichert und muss von den selbstständigen Einnahmen nur Steuern abführen. IHK-Beiträge fallen ja erst ab einer gewissen Ertragshöhe an und man bleibt da oft drunter, wenn man etwas nur nebenbei macht bzw. als Freiberufler ist man ja nicht Mitglied der IHK. Für mich ist die Kombination aus normaler Beschäftigung und Selbstständigkeit die beste Lösung.

Man kann als Selbstständiger, der nur nebenbei selbstständig ist, Dinge günstiger anbieten, macht sich dadurch interessanter als andere und kann auch Leute als Kunden gewinnen, die nicht wahnsinnig viel zahlen, aber dann auch mit weniger Leistung zufrieden sind. Vielleicht ist das das Modell der Zukunft?