Leute müssen arbeiten - Sportverein hat das Nachsehen

In unserem Verein ist es leider so, dass immer mehr Leute auch am Wochenende arbeiten müssen und uns aufgrund dessen am Spieltag die Leute fehlen. Manchmal fällt es uns sogar schwer ein Mannschaft voll zu bekommen.

Natürlich gilt die Maßgabe, dass die Arbeit vorgeht. Viel schlimmer wäre es, wenn wir immer volles Haus hätten, weil alle arbeitslos sind. Doch es ist schon etwas schade, dass der gesellschaftliche Wandel immer mehr Zeit für die Arbeit einfordert. Habt ihr in euren Mannschaften das gleiche Problem? Wie kriegt ihr das ggf. kompensiert?

Ja, bei uns ist es schon soweit, dass die Jugend kaum mehr Zeit hat. Einfach, weil sie soviel zu lernen haben oder sich nebenbei noch ein paar Euros dazuverdienen müssen. Ebenso merken wir, dass unsere angebotenen Feste kaum mehr Anklang finden. Unser letztes Sommerfest haben wir mangels Anmeldungen absagen müssen. Ich glaube einfach, dass es heutzutage soviel Stress und Hektik gibt, dass kaum mehr jemand Zeit für ein regelmäßiges Hobby hat.

Die Krux in der modernen Zeit ist, dass die Menschen eigentlich mehr Zeit haben als jemals zuvor und doch kaum gemeinsame Freizeit. Die immer weiter gefächerten Arbeitszeiten beschränken die Möglichkeiten für Gruppen, sich zu festen Zeiten zu treffen.

Schülern geht es kaum besser. Dazu kommt, dass immer mehr Menschen einen weiteren Job brauchen und dann am Ende doch kaum Freizeit haben. Wir benötigen im Verein zum Glück keine Mannschaft. Daher schneien die einzelnen Mitglieder irgendwann zwischen 17 und 19 Uhr auf das Gelände. Den letzten Trainingsabschnitt beginnen wir dann um 20 Uhr, so kann jeder alles trainieren. Aber es verlängert das Training doch deutlich.

Wir steuern dagegen, indem es an den Trainingstagen bei uns eine warme Mahlzeit für kleines Geld gibt. Das ermöglicht mehr Mitgliedern zum Training zu kommen, oft kommt die ganze Familie nach und daheim bleibt die Küche kalt. Das tut auch der Vereinskasse gut. Aber wirklich entspannend ist es nicht.