Erste rein vegetarische Stadt in Indien
Vom Vegetarierbund Deutschland wurde gerade dieser Link gepostet. Darin geht es darum, dass es nun in Indien die erste rein vegetarische Stadt gibt. Die Revolution ging von bestimmten Mönchen aus, die gestreikt haben und das mit Erfolg: In der Stadt wurde die Schlachtung von Tieren nun verboten, Fleisch und Eier dürfen nicht mehr verkauft werden.
Als Vegetarierin finde ich das natürlich ziemlich genial, auch wenn ich gerne nähere Informationen dazu hätte. In dem Artikel wird zum Beispiel nicht klar, wie groß die Stadt nun ist, ob dort ohnehin nur Vegetarier wegen des Glaubens der Mönche leben und ob es nun vegetarisch oder vegan ist. Eier dürfen zwar nicht verkauft werden, aber was mit Milchprodukten ist, steht leider nicht in dem Artikel.
Was denkt ihr von so einer vegetarischen Stadt? Findet ihr es in Ordnung, dass es Regionen gibt, in denen bestimmte Produkte verboten sind?
*sophie hat geschrieben:Als Vegetarierin finde ich das natürlich ziemlich genial, auch wenn ich gerne nähere Informationen dazu hätte.
Echt? Als normal denkender Mensch finde das ziemlich bescheuert! Abgesehen davon, dass ich diese Selbstbeweihräucherung der Grünzeugfraktion schon arg übertrieben finde, ist dieser "verordnete" Sinneswandel wiedermal ein Höhepunkt.
Hier von einer Revolution zu sprechen finde ich auch schon sehr gewagt, schließlich ist es von oben diktiert wie die Menschen sich dort demnächst zu ernähren haben. Schnipp und schnapp, wieder ein bisschen Freiheit weniger ... Wenn das als ein Sieg gefeiert und als erstrebenswert angesehen wird, steuern wir auf eine ziemlich trostlose Zeit zu.
In diesem Artikel gibt es ein paar mehr Informationen. Es handelt sich bei dieser Stadt um ein wichtiges Pilgerziel der Jain-Religion mit etlichen Tempeln und einer jahrhundertealten Geschichte.
Diese Religion basiert auf Gewaltfreiheit, weshalb sie die Schlachtung von Tieren ablehnen. Milch lehnen sie offensichtlich nicht ab. Sie wird auch in diesem Artikel nicht erwähnt. Vermutlich, weil man dazu ja keine Gewalt anwenden muss. Wurzelgemüse hingegen wird nicht verzehrt. Sie gehen also nach etwas anderen Kriterien vor als Vegetarier und Veganer in unseren Sphären. Sicherlich weil Milchkühe dort nicht in Massentierhaltung gehalten werden.
Nun ist es so, dass die Mönche schon seit etlichen Jahren versuchen, die Stadt gewaltfrei zu machen. Sie haben Restaurantbesitzern und Händlern unter anderem auch Entschädigungen angeboten, wenn sie aufhören, Fleisch anzubieten. Die Sache ist die, dass in dieser Stadt eben nicht nur Anhänger der Jain-Religion leben, sondern auch Muslime und andere Nicht-Vegetarier. Und das ebenfalls mit einer langen Geschichte.
In den Kommentaren unter dem Artikel melden sich zwei Menschen zu Wort, die ihre Wurzeln in dieser Religion haben. Beide sind entsetzt von den Forderungen der Mönche, da diese Religion sich auch sehr auf Toleranz beruft und sich eigentlich niemandem aufzwängen will.
Und genau das ist dieses neue Gesetz doch. Es wird allen aufgezwängt, wie sie zu leben haben. Und dabei geht es eben nicht nur darum, dass man bei einer roten Ampel halten muss, um andere nicht zu gefährden. Dieses Gesetz, das die eine Religion schützen soll, verhindert die Religionsausübung von anderen. Die Muslime dort können nun keine Opferschlachtungen durchführen. Wie kann das tolerant sein? Vom wirtschaftlichen Schaden ganz zu schweigen. Die meisten werden wegziehen und damit ihre Heimat verlieren.
Ich bin auch Vegetarierin. Als solche finde ich eine vegetarische Stadt natürlich auch interessant. Aber nicht unter den Voraussetzungen. Dies ist eine Entscheidung, zu der eine Gemeinschaft geschlossen kommen muss. Da muss eine Entwicklung stattfinden, ein Umdenken und ein gemeinsamer Entschluss. Aber ich kann es nicht gutheißen, dass dies anderen in so extremer Form aufgezwängt wird. Auch, wenn dadurch weniger Tiere leiden.
Die meisten Religionen sind zu Toleranz gar nicht fähig, weil die selbst festgesetzten Dogmen um jeden Preis eingehalten werden müssen und eben auch religionsfremden Menschen aufgezwungen werden.
Mal ehrlich: Diese Stadt ist doch ein Witz. Wo ist die Freiheit, alles zu essen, was man möchte? Für mich wäre das ein Grund, von dort wegzuziehen. Vegetarier möchten doch immer gerne nicht benachteiligt werden. Hier wird aber das komplette Gegenteil praktiziert. Das scheint dann aber in Ordnung zu sein.
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