Über Netzwerke abgeworben werden anstatt sich zu bewerben

vom 03.11.2014, 13:06 Uhr

Ein Kommilitone von mir hat neulich einen Vortrag über das Silicon Valley gehalten und ist dabei auch darauf eingegangen, wie man Mitarbeiter bei so großen Unternehmen wie Google, Facebook oder Ebay, die dort alle ihren Sitz haben, wird. Dabei hat er erklärt, dass man sich in Amerika in der Branche meist nicht normal für einen Job bewirbt, wie man es hier in Deutschland macht, sondern man wird meistens abgeworben. Dies geschieht über soziale Netzwerke, zum Beispiel LinkedIn.

LinkedIn ist bei uns in Deutschland nicht besonders verbreitet, dafür aber beispielsweise Xing. Die Netzwerke sind speziell darauf ausgerichtet, sie als Arbeitgeber oder Arbeitnehmer mit den eigenen Qualifikationen zu präsentieren und geschäftliche Kontakte zu pflegen. In den USA haben solche Netzwerke einen viel höheren Stellenwert und viele Mitarbeiter von Google oder Facebook haben nie in ihrem Leben eine Bewerbung geschrieben, aber eben doch dort einen Job bekommen, weil sie über soziale Netzwerke an- beziehungsweise abgeworben wurden.

Nun ist es ja so, dass Trends von Amerika oft den Weg zu uns nach Deutschland finden, wenn auch mit einigen Jahren Verzögerung. Vielleicht wird bei uns zumindest in manchen Branchen also auch einmal Standard sein, dass die Unternehmen ihre Mitarbeiter eher über soziale Netzwerke bekommen, als auf eine Bewerbung zu warten.

Was haltet ihr von der ganzen Thematik? Glaubt ihr, dass es auch bei uns in Deutschland denkbar wäre, dass man eher abgeworben wird, als sich zu bewerben oder haben soziale Netzwerke für uns dafür noch nicht den Stellenwert? Wie fändet ihr das persönlich?

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Als Arbeitnehmer ist es natürlich klasse, wenn man sich nicht mehr mit Bewerbungen abquälen muss, sondern nur regelmäßig sein Onlineprofil pflegt. Nachteilig ist natürlich, dass es den Leuten, die keine sozialen Netzwerke nutzen, kaum noch möglich ist, an einen Job zu kommen. Ich glaube nicht, dass sich das System hier durchsetzen könnte.

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» ninjafan » Beiträge: 1455 » Talkpoints: -0,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich suche zwar keinen Arbeitgeber, aber für Aufträge ist Xing für mich unverzichtbar. Einige Anfragen kommen direkt, aber viel wichtiger ist das Netzwerk für mich, wenn ein möglicher Auftraggeber ein Angebot von mir bekommt. Denn die meisten Unternehmen schauen dann auch bei Xing nach. Die Kontakte und das Profil dort sichern mir meinen Unterhalt.

Auch ich selbst greife gerne darauf zurück, wenn ich einen Auftrag weiterreichen möchte. Nicht für jede Anfrage habe immer den passenden Ansprechpartner parat. Über Xing finde ich, was ich suche.

» cooper75 » Beiträge: 13412 » Talkpoints: 516,00 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Der "Trend" ist doch schon längst in Deutschland angekommen und auch für Amerika gilt nicht jedes Unternehmen sucht sich seine Mitarbeiter über Netzwerke, der kleine Handwerksbetrieb sucht da ebenso wenig über ein Netzwerk, wie hier in Deutschland.

Gerade die großen Unternehmen in Deutschland / Europe oder spezielle Branchen nutzen Xing und LinkedIn schon sehr sehr lange und das auch mit gutem Erfolg. Dafür werden dann eigene Researcher / Recruiter eingestellt, die eben nicht nur eingehende Bewerbungen sichten, sondern auch selber aktiv in den Netzwerken auf die Suche gehen.

Wir selber haben im Unternehmen auch jemanden, der diese Tätigkeit auf europäischer Ebene ausübt und auch schon die ein oder andere Stelle so besetzt hat.

Genauso wie ich selber schon desöfteren über Xing, ein LinkedIn Profil habe ich nicht, angesprochen wurde und man mir konkrete Stellen angeboten hat.

» StarChild » Beiträge: 1405 » Talkpoints: 36,05 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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