Immer ein mulmiges Gefühl bei Friedhofsbesuchen haben?

Ich mag es gar nicht, auf den Friedhof zu gehen, weil ich da immer ein ganz mulmiges Gefühl habe und mich unwohl fühle. Das ist bei mir genauso wie bei Krankenhäusern und ich freue mich, wenn ich den Besuch dann hinter mir habe und wieder weg kann. Ich fühle mich dann auch richtig befreit, wenn ich wieder gehen kann und von daher suche ich auch nicht unbedingt öfters als nötig einen Friedhof auf.

Habt ihr auch immer ein mulmiges Gefühl, wenn ihr auf den Friedhof geht? Oder macht euch das gar nichts aus?

Bei uns gibt es einen alten Friedhof am Waldrand, der tolle Fotomotive bietet. Ein Grund warum dort niemand mehr begraben wird ist eben diese Nähe zum Wald und die Bewohner dieses Waldes. Dieser Friedhof wird mit schöner Regelmäßigkeit von Wildschweinen heimgesucht. Ich habe die Schäden selber schon gesehen und das sah wirklich erschreckend aus.

Als ich jetzt nach Halloween bei Anbruch der Dunkelheit dort fotografiert habe, weil die Gräber an dem Tag immer beleuchtet sind, war ich schon ein bisschen froh, dass noch relativ viele Besucher auf dem Friedhof waren. Wenn ich alleine gewesen wäre hätte ich wahrscheinlich schon ein mulmiges Gefühl bekommen wenn es irgendwo im Unterholz lauter als üblich geknackt hätte.

Ansonsten wüsste ich aber nicht, was es auf Friedhöfen zu fürchten geben sollte. Ich habe noch nie gehört, dass dort viele Überfälle statt finden und auch wenn viele Horrorfilme etwas anderes suggerieren - die, die unter der Erde sind können dir nichts mehr tun.

Ich fühle mich auf unserem Friedhof sehr wohl. Wahrscheinlich weil ich dort als Kind viel Zeit verbracht hatte, da war unser Friedhof ein prima Spielplatz. Mein Vater hat damals einige Gräber gepflegt und mich oft mit im Schlepptau gehabt, ich bin dann mit dem Rad herum gedüst, am Rand des Friedhofs gab es häufig tolle Erdhügel zum Klettern und Buddeln und an den Wasserstellen konnte man prima herumplanschen. Später bin ich auch gern an Allerheiligen losgezogen und habe mir die Lichter angeschaut.

Ein mulmiges Gefühl habe ich nicht, wenn ich auf den Friedhof gehe. Ich finde es dort eher friedlich. Allerdings wird mir immer das Herz schwer, wenn ich auf unseren Friedhof gehe. Erst dieses Jahr haben wir einen sehr lieben Menschen verloren, den ich fürchterlich vermisse. Ich fahre dann auch eigentlich nur zum Friedhof um das Grab zu besuchen. Ich bleibe dann auch meist ein bisschen dort und spreche in Gedanken mit dem Verstorbenen.

Ich finde es schön, wenn die Gräber nett hergerichtet sind und man eben sieht, dass sich die Angehörigen mühe geben und der Verstorbene geliebt wurde. Gruselig oder Beklemmenden finde ich da nichts. Aber es ist eben ein Ort für die Toten, da kann ich schon nachvollziehen, dass sich manche eben eher unwohl fühlen und nicht gerne dorthin gehen.

Nein, habe ich nicht. Ich wüsste auch nicht, woher das kommen sollte, nur weil da die sterblichen Überreste von Menschen begraben werden. Die sieht man ja nicht. Was man hingegen sieht, sind viele Blumen, Engelsfiguren, Grablichter usw. Also in meinen Augen nichts, wovon man ein mulmiges Gefühl bekommen müsste.

Ich mag Friedhöfe nicht, deswegen suche ich sie auch nicht besonders gerne auf und halte mich auch nicht lange dort auf. Als mulmiges Gefühl würde ich es nicht bezeichnen, ich würde es beinahe als eine gewisse Abneigung bezeichnen. Selbst auf Begräbnisse gehe ich sehr ungern und ich versuche mich auch wirklich ernsthaft davor zu drücken. Es ist wahrscheinlich die Atmosphäre, die dort herrscht oder ein Erlebnis aus Kindertagen, ich kann es nicht erklären.

Ich fühle mich auf Friedhöfen ziemlich wohl und gehe auch manchmal darauf spazieren, weil man sich dort so schön erholen kann. Das liegt aber auch daran, dass ich keine bestimmte Person auf diesem Friedhof kenne und nicht trauere.

Beerdigungen finde ich dagegen schon ziemlich schlimm und würde am liebsten nicht hingehen, weil die traurige Stimmung mich dann ebenfalls erfasst. Da ich ein ziemlich emotionaler Mensch bin, reißt mich das dann für Tage in ein Loch.