Partner isst nur Fertigkost - lohnt sich das kochen?

vom 29.10.2014, 17:19 Uhr

@Crispin: Ich kann beide Seiten sehr gut nachvollziehen und ich habe ehrlich gesagt den Eindruck, dass du Angst hast zu oft zu kochen weil du auf diese Weise unmerklich in die "Hausfrauen-Ecke" gedrängt werden könntest. Du hast ja selbst schon gesagt, dass du nicht studierst um später mal Hausfrau und Mutter zu werden. Das soll auch gar kein Vorwurf sein und ich respektiere deinen Standpunkt. Ich will auch nicht umsonst studiert haben, allerdings mit dem Unterschied, dass ich mir zum Ziel gesetzt habe, Familie und Karriere unter einen Hut zu bekommen, egal wie stressig es werden wird.

Mein Freund betont auch immer wieder, dass er kein "Hausweibchen" haben will, weil ihn dieses klassische Rollenbild schon von seinen Eltern her abgeschreckt hat. Seine Mutter hat zwei Minijobs und trägt so zur Haushaltskasse bei. Dementsprechend wird die Rente sehr mickrig sein und sie hat Angst davor, dass sie nicht genug bekommen wird. Das wünscht sich mein Freund für mich nicht und deswegen sagt er immer, dass er sich eine Karriere für mich wünscht und dass er das unterstützt.

Allerdings habe ich schon manchmal Bedenken, dass ich -eher unbewusst- von ihm in die "Hausfrauen-Ecke" gedrängt werde. Komischerweise koche meistens ich, wenn ich da bin. Er hat kein Interesse am Kochen und macht höchstens einfaches und schnelles Essen, was nicht immer unbedingt gesund ist. Ich übernehme viele Aufgaben im Haushalt und ich habe manchmal den Eindruck, dass der Großteil wirklich an mir hängen bleibt was mir auf Dauer gar nicht gefällt.

Ich habe auch schon mit ihm darüber gesprochen und bitte ihn jetzt vermehrt dazu, beispielsweise mal die Waschmaschine anzumachen oder die Spülmaschine auszuräumen oder mal zu Staubsaugen oder sowas. Er macht das dann auch ohne Widerrede, daher würde ich dir raten das mal mit deinem Freund zu besprechen und ihm deine Sorgen und Ängste mitzuteilen. Vielleicht hat er dann auch etwas mehr Verständnis für dich und kommt dir entgegen.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich verstehe dein Problem ebenfalls nicht. Nur weil du gerne gut kochst, kannst du doch nicht erwarten, dass dein Freund dies auch macht. Und wenn du willst, dass ihr das gleiche esst, dann musst du wohl entweder für ihn mit kochen oder dasselbe essen wie er. Für mich hört es sich zumindest an, als wärst du derjenige der will, dass ihr das gleiche esst.

Wo liegt das Problem, wenn du isst was du willst und er isst was er will. Wenn du Lust zu kochen hast, dann kochst du und wenn nicht isst du halt Müsli. Du sagst du hast nicht immer Lust zu kochen, aber er erwartet das scheinbar auch nicht. Du kannst nicht von ihm verlangen, dass er seine Ernährung umstellt nur weil du anders isst. Was würdest du sagen wenn er sich beschweren würde, dass du nicht mit ihm Dosenessen ist.

Ich finde dein Problem absolut an den Haaren herbeigezogen. Klar wenn er will das ihr beide gemeinsam das gleiche esst und kocht, dann muss er auch helfen. Wenn aber du diejenige bist, dann kannst du nicht erwarten, dass er jetzt plötzlich anfängt zu kochen. Nur weil du gerne gut isst, kannst du nicht erwarten, dass er Essen genauso zu schätzen weiß wie du. Also ich finde du hast falsche Erwartungen. Nur weil du was gut findest und was machst, erwartest du das gleiche von deinem Freund. So kann meiner Meinung nach ein zusammen leben nicht funktionieren.

» milli23 » Beiträge: 1214 » Talkpoints: 2,62 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich koche auch nicht und ich finde das nicht schlimm. Gerne wird man dann mit dem Vorurteil konfrontiert, dass das doch super ungesund sei. Ist es nicht. Ich habe mal eine Studie dazu gelesen, in der berichtet wurde, dass man auch dann keinen Vitaminmangel bekommt, wenn man sich nur von Fertiggerichten ernährt, weil nahezu alles (auch die Tomatensoße auf der Pizza) irgendwelche Vitamine enthält.

Klar, da ist mehr Zucker oder Salz drin oder auch Fett, aber wer normalgewichtig ist, keinen erhöhten Blutzucker hat und auch kein Blutdruckproblem, der muss auf solche Dinge auch nicht so achten. Sicherlich könnte man die Sichtweise einnehmen, dass es z.B. der Arterienverkalkung vorbeugt, wenn man wenig gesättigte Fettsäuren zu sich nimmt, aber da spielt auch die Genetik eine ganz große Rolle und man kann niemals sagen, dass jeder, der gern Fertiggerichte isst, im Alter zwangsläufig krank wird. Insofern finde ich es nicht per se schlimm, wenn man gerne Fertiggerichte isst.

Weiterhin wird ja gerne behauptet, dass man sicher nichts anderes kennt, wenn man Fertiggerichte präferiert. Stimmt das immer? Ich glaube, wir haben alle Mütter, die als Kind für und gekocht haben. Das hat meine auch gemacht, aber trotzdem esse ich ebenso gerne Fertiggerichte. Vielleicht ist ihr Freund zu der gleichen Erkenntnis gekommen. Gekochtes ist lecker, Fertiges aber auch. Und dann bleibt wirklich die Frage, ob sich der Aufwand lohnt.

Ich bin seine Freundin und nicht seine Putze und Köchin.

So sehe ich das auch. Selbst wenn ich kochen könnte, wöllte ich nicht regelmäßig für jemanden das Essen zubereiten, weil ich das irgendwie entwürdigend finden, das degradiert einen zur Hausfrau und zum Heimchen am Herd. Ich würde auch nicht dauernd von ihm bekocht werden, das würde ich als unmännlich empfinden. Und das gilt auch für die Wäsche, ich möchte nicht die schmutzigen Unterhosen einer anderen Person waschen und genauso wenig will ich, dass jemand meine Wäsche wäscht. Das sollte jeder lieber alleine machen.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Mod am 01.11.2014, 23:34, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


@zitronengras: Es hat doch auch niemand gesagt, dass man sich als Frau zum Heimchen am Herd degradieren lassen soll. Nur liegt eben kochen nicht jedem Menschen und in einer Beziehung kommt es doch auch darauf an, wie ausgewogen der Haushalt in der Partnerschaft verteilt ist. Doch darauf geht Crispin gar nicht ein.

Nur auf was beruht dann eine Beziehung, wenn man sich bei einem solchen Thema hinstellt und sagt, dass koche ich eben nur für mich allein und der Mann kann ja gerne weiterhin sein Dosenfutter nehmen. Außerdem stellt sich mir auch die Frage ob es überhaupt einen Versuch gab den Partner beim Kochen mit einzubinden.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



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