Als Frau beim Holz machen helfen - selbstverständlich?

vom 27.10.2014, 17:01 Uhr

Wir heizen im Winter überwiegend mit Holz und haben einen Wasserführenden Ofen, der das ganze Haus heizen soll. Außerdem haben wir noch einen normalen Kamin im Wohnzimmer, den wir gerade im Herbst nutzen, wenn wir uns viel in Wohnzimmer und Küche aufhalten. Dadurch verbrauchen wir natürlich auch einiges an Holz. Dafür lassen wir uns das Holz als Stämme liefern und machen es selbst Kamin gerecht fertig. Da mein Partner viel arbeiten muss, kümmern sich hauptsächlich mein Schwiegervater und ich um unser Holz. Mein Schwiegervater sägt das Holz auf passende Stücke für den Spalter und spaltet es dann. Ich helfe da schon immer beim aufstapeln mit. Anschließend muss das Holz dann mit der Kreissäge auf passende Stücke geschnitten werden, die dann in den Ofen passen.

Meistens sägt mein Schwiegervater oder auch mein Partner die Stücke dann zurecht und sie werden auf einen Haufen geworfen. Ich staple die fertigen Stücke dann zu Reihen auf, so dass sie trocknen können und man sie mit dem Korb ins Haus holen kann. Das ist schon eine anstrengende Arbeit und gerade für mich, die nicht all zu kräftig ist, geht es schon das ein oder andere Mal an die Grenzen. Ich muss dann immer wieder Pausen machen und brauche auch mehrere Tage, bis ich alles fertig habe. Ich bringen ansonsten auch die langen Holzstück an die Säge, damit der Jenige nicht immer unterbrechen muss, um sich neue Stücke zu holen. Eine Freundin hilft ihrem Mann auch manchmal dabei, die Holzstücke dann aufzustapeln. Aber oftmals sehe ich, dass die Männer das eben alleine machen. Ich finde es aber richtig blöd, meinen Schwiegervater alleine arbeiten zu lassen, wenn es doch schließlich unser Holz ist, dass im Winter unser Haus warm machen soll. Also packe ich auch mit an.

Wie ist das denn bei euch? Helft ihr bei solchen Dingen wie Holz machen mit? Oder sagt ihr das ist reine Männerarbeit? Ich habe eine andere Bekannte, die immer jammert wie viel Arbeit doch das Holz machen bedeutet, wenn man sich die Stämme liefern lässt und eben nicht fertiges Holz. Das ist natürlich eine Kostenfrage und bei den Mengen die wir brauchen, wäre Fertigholz zu teuer für uns. Allerdings jammert diese Bekannte immer gern und viel darüber, hilft aber ihrem Mann nicht wirklich bei der Arbeit. Sie sagte mal zu mir, dass sie kein schlechtes Gewissen hätte, dann einkaufen zu fahren, während ihr Mann alleine im Garten das Holz sägt. Ich sollte mir da nicht so viele Gedanken machen und das mal die Männer machen lassen. Ich fand die Aussage irgendwie unmöglich. Immerhin möchte Frau doch auch einen warmen Hintern im Winter haben, da kann man sich doch dann auch mal beteiligen oder seht ihr das anders?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Wir haben keinen Ofen. Früher hatte meine Oma aber einen und da habe ich meinem Opa auch immer geholfen. Als Kind ist man natürlich öfter gegangen, weil man nicht so viel auf ein mal tragen konnte, aber das war nicht weiter schlimm. Mir hat das immer Spaß gemacht. Ich finde es gut, wenn Frauen nicht alles als Männerarbeit abstempeln und dann mithelfen. Immerhin macht es dem Mann sicherlich auch keinen Spaß und so kann man wenigstens ein bisschen helfen. Würden wir also einen Ofen haben würde ich da auch helfen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Wir brauchen zwar kein Holz, aber gerade wenn es um die Arbeit mit Maschinen dabei geht, wäre ich Feuer und Flamme. Ich kann mit der Kettensäge umgehen und so ein Spalter wäre für mich auch kein Problem. Auch die Kreissäge ist doch auch einfach zu bedienen. Ich glaube, wenn wir da auf Holz angewiesen wären, würde sich mein Mann manchmal wundern, wer da geholfen hat, weil ich da eben selber das Holz klein gemacht hätte.

Allerdings kenne ich eben auch noch Zeiten, wo man im Spätsommer noch Kohlen bekommen hat. Mein Vater hat diese dann immer mit der Schubkarre zum Kellerfenster gebracht und rein geschüttet. Ich selbst war als Kind im Keller und habe den Haufen dann verteilt. Sicherlich ist eine solche Arbeit auch anstrengend. Aber mal ehrlich, dich drängt niemand, dass alles gleich aufgestapelt werden muss. Das kannst du dir auch auf mehrere Tage aufteilen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Wir heizen auch mit Holz und lassen uns ebenfalls Stämme liefern. Da mein Mann einiges von dem Holz sogar noch gebrauchen kann, um daraus Möbel oder Bienenkisten zu bauen, haben wir dieses Jahr sogar anderthalb Meter lange Stämme kommen lassen. Wobei viele auch zwei Meter lang waren und eben auch ordentlich Durchmesser hatten.

Also so schwach ich auch bin, bin ich dennoch eine Hilfe dabei. Ich kann doch meinen Mann nicht alles alleine machen lassen. Der hebt sich ja noch einen Bruch. Meiner Meinung nach macht er eh schon viel zu viele Dinge alleine, weil er dann zu faul ist, mich zu holen. Und er verzweifelt auch oft an meiner mangelnden Körperkraft. Dennoch ist es einfach besser, solche Dinge zu zweit zu machen.

Aber das hat eben wirklich Grenzen. Ich bin winzig und dementsprechend wirklich nicht stark. Nach so einer Holzaktion bin ich richtig fertig. So gesehen ist es also eigentlich Männerarbeit. Nur gibt es hier eben nur einen Mann. Also was bleibt mir übrig? Und es ist eben schon oft eine große Hilfe, wenn man so die kleinen Dinge außenrum erledigt. Wie beispielsweise das Holz wegräumen, damit der Mann nicht ständig die Säge ausmachen muss.

Also ich kann beide Seiten verstehen. Wenn hier mehr Männer im Haus wären, würde ich solche Arbeiten getrost denen überlassen. Gerade bei körperlicher Arbeit hat die Gleichberechtigung einfach so ihre Grenzen. Aber wenn "Not am Mann" ist, ist eine Frau besser als niemand.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich kaufe mein Holz eigentlich fertig gespaltet, hier gibt es einige Leute, die das privat anbieten und die Kosten dafür halten sich in Grenzen. Ich muss die Holzstücke dann nur noch aus der Einfahrt räumen und stapeln und natürlich mache ich das selber. Ob ich jetzt Holzstücke trage oder Übungen für die Armmuskeln mache kommt auf das gleiche raus.

Ich habe in den letzten Jahren aber auch einige Bäume auf dem Grundstück fällen lassen müssen und habe auch Bäume von anderen Leuten geschenkt bekommen. Das Holz ist dann natürlich nicht in handliche Stücke zerteilt. Für die Stücke brauche ich auf jeden Fall Hilfe, weil die mir einfach zu schwer sind. Ich bin eigentlich groß und sportlich und nicht schwächlich, aber Männer haben in der Regel einfach mehr Kraft.

Mit den Geräten kann ich aber gut umgehen. Ich habe im Studium Materialkunde Holz belegt und habe deshalb keine Scheu vor Motorsägen und Kreissägen. Dieser Teil ist bei mir im Haus jedenfalls "Frauenarbeit".

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich habe leider weder Ofen noch Kamin, aber in meinem Elternhaus gibt es noch einen Kamin und mein Vater hat mir als Kind schon früh beigebracht auch mit einem Beil umzugehen, später durfte es dann auch die Axt sein. Ich finde das gut, denn so habe ich weder Angst noch stehe völlig ahnungslos daneben.

Als letztes Jahr dann einer unserer Bäume im Garten gefällt werden musste, habe ich mir dann auch die Axt geschnappt und alle Stücke zerteilt, die ich klein bekommen habe. Obwohl ich auch nicht soviel Kraft habe und es sich auch noch um Kirsche, also recht hartes Holz handelte habe ich doch vieles klein bekommen, alles dann in die Schubkarre geladen und dann zum aufstapeln in den Schuppen gebracht. Meine Mutter hat sich sogar gewundert, was ich alles klein bekommen habe.

Sie hat nicht verlangt, das ich das erledige, immerhin habe ich auch noch einen Bruder, der das machen kann (der hat zumindest alles schon einmal alles in spaltbare Größe gebracht), aber ich wollte es erledigen und es hat mir auch richtig Spaß gemacht, so konnte ich mich mal richtig auspowern und hab auch noch ein Ergebnis anschließend gesehen.

Für mich ist das auch keine Männerarbeit, sicherlich habe ich meine körperlichen Grenzen, aber wenn ich etwas kann, dann packe ich auch mit an.

» StarChild » Beiträge: 1405 » Talkpoints: 36,05 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich finde es selbstverständlich, dass man als Frau in so einer Situation hilft. Ich bin von meinem Elternhaus nichts anderes gewöhnt. Meine Eltern haben ja auch mehrere Kamine und im Winter wird die Sauna regelmäßig geheizt und da das Holz nicht von alleine gesägt und gestapelt wird, muss man (oder auch frau) eben auch anpacken, damit man im Winter nicht frieren muss.

Ich hatte damit nie irgendwelche Probleme. Mein Vater hat dann immer das Holz gehackt oder auch mit der Kreissäge zerteilt und meine Schwester und ich haben es in Körbe gepackt, wegtransportiert und an geeigneter Stelle aufgeschichtet damit es trocknen kann. Ich mag diese Unterteilung in typische Männerarbeit und Frauenarbeit überhaupt nicht, besonders wenn es um den gemeinsamen Haushalt geht. Ich finde, im Haushalt sollten schon alle Beteiligten mit anpacken unabhängig vom Geschlecht.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ja, ich finde auch das Frauen da helfen können - natürlich solltest du nicht über deine Grenzen gehen. Bei uns ist das in etwa so aufgeteilt, dass der Mann (ich) ca. 70 % der Arbeit macht und der Rest wird von meiner Frau bzw. unseren älteren Kindern erledigt.

Aber wenn ich Holz säge müssen auch alle ran - beischleppen, wegräumen, ect. - das ist meist hart an der Grenze und wir sind dann abends alle erledigt. Aber wir wollen es ja auch alle warm haben. :)

» Wolfsburger » Beiträge: 121 » Talkpoints: 27,76 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Das Problem mit der Kraft habe ich eben auch. Ich bin auch nicht groß und eben nicht besonders kräftig, daher kommen ich bei solchen Arbeiten doch an meine Grenzen. Deswegen sind mir eben Pausen wichtig und das ich mir die Arbeit etwas einteilen kann. Dennoch bin ich manchmal schon traurig, dass ich oft alleine da stehe und diese Arbeit mache. Aber es ist eben keiner sonst da, der noch helfen könnte.

Ich muss auch ehrlich sagen, dass ich ein schlechtes Gewissen hätte, wenn ich meinen Partner oder meinen Schwiegervater alleine draußen das Holz mache und selbst schön im warmen hocke und die Füße hochlege. Da bin ich einfach nicht der Typ dafür. Ich finde, dass man zusammenarbeiten sollte, gerade wenn es eben um das gemeinsame Leben geht.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich finde es nicht unbedingt selbstverständlich, seinem Partner oder generell jemanden beim Holzmachen zu helfen. Aber ich sehe es schon so, dass es sich gehört, anzupacken, wo man nur kann. Dazu gehört dann natürlich auch, dass man im Rahmen seiner Möglichkeiten auch mit dem Holz hilft.

Es kommt aber auch immer ein wenig darauf an, wie sich die anderen beteiligten Personen verhalten. Hat man es mit jemanden zu tun, der immer großspurig ist und von sich behauptet, alles alleine zu können, dann würde ich ihn eben auch alleine arbeiten lassen. Generell hätte ich auch gar kein Problem damit, einer anderen sinnvollen Tätigkeit wie eben dem Einkaufen nachzugehen, während andere Leute sich um das Holz kümmern. Man muss einfach seine Prioritäten setzen und so lange man nicht einfach nur dumm herum sitzt, finde ich es nicht schlimm, wenn man eben mal nicht mit hilft.

Natürlich sollte man sich auch nicht selber übernehmen. Ich würde nur so lange helfen, wie ich auch helfen kann und wenn mir die Arbeit zu schwer wird und ich sehr erschöpft bin, dann würde ich sie eben niederlegen und mich einer anderen Aufgabe widmen.

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» olisykes91 » Beiträge: 5367 » Talkpoints: 24,16 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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