Bei Brautkleidern ist 42 die gängigste Größe
Als ich vor kurzem in einem Brautmodegeschäft war, hatte ich eine nette Verkäuferin, die mich beraten hat. Meine Schwiegermutter und meine zukünftige Schwägerin waren auch mit. Die Verkäuferin fragte dann als erstes welche Größe ich denn habe. Sie suchte mir dann auch passende Kleider in den Größen heraus, die mir passen könnten. So viele Kleider waren das dann allerdings gar nicht und auch kein Kleid war dabei, wo ich gleich WOW dachte.
Aber wir haben dann einen Ständer entdeckt, auf dem noch Kleider hingen, bei denen die Verkäuferin nicht geschaut hatte. Dort waren einige kleine Größen dabei. Dort habe ich dann mein Traumkleid entdeckt. Ich hatte richtig Glück, weil das Kleid ursprünglich mal weit über 1000 Euro kosten sollte. Die Verkäuferin sagte, dass sie es erst einen Tag zuvor reduziert hätten. Die kleineren Größen würden sich nicht so gut verkaufen.
Das hatte mich doch überrascht, da ich dachte, dass Kleider von 34 bis 38 besonders gut gehen würden. Die angebliche Durchschnittsgröße der deutschen Frau soll ja bei Größe 40 liegen. Aber die Verkäuferin sagte dann, dass Größe 42 die meist gefragteste Größe bei den Brautkleidern wäre. Dieses wäre einfach die gängigste Größe. Das hat mich doch sehr überrascht.
Als meine Freundin einen Tag später dort ein Kleid für meine Hochzeit aussuchen wollte, sagte die Verkäuferin nochmal, dass 42 eben die gefragteste Größe wäre und es da teils schwierig wäre dann etwas passendes zu finden, da die Nachfrage so groß ist. Fallen die Größen so unterschiedlich aus? Oder ist die Durchschnittsgröße der deutschen Frau doch eher bei 42?
Die durchschnittliche Konfektionsgröße bei Frauen ist aktuell 42. Bei den Kombigrößen ist es eher 42/44, also generell ist die Tendenz eher nach oben. Und da die meisten Frauen erst spät heiraten und oft eben auch mehr als einmal, ist eine Braut im Schnitt eben keine Elfe mit Größe 32 oder 34.
Kleidergrößen sind natürlich nicht genormt, jeder Hersteller kann seine Kleidung tatsächlich nach Lust und Laune auszeichnen. In Europa und den USA geht der Trend schon länger in Richtung kleinere Größen auf den Schildern. Kleider, die früher eine Größe 42 erhalten hätten werden jetzt mit Größe 40 oder 38 ausgezeichnet, weil es nachweislich besser für das Geschäft ist, wenn die Kundin meint, dass sie in eine kleinere Größe passt.
Wenn die Brautkleiderhersteller diesen Trend nun nicht mitmachen oder wenn die Kleider aus einer Region kommen, zum Beispiel Asien, in der das nicht gemacht wird, wäre es als völlig logisch, dass die Durchschnittsfrau bei Braukleidern eine Nummer größer braucht.
Oder vielleicht ist es tatsächlich so, dass der Durchschnitt inzwischen bei Größe 42 liegt. Es gibt ja immer wieder Statistiken die zeigen, dass die Deutschen immer dicker werden, diese Entwicklung wird auch vor zukünftigen Bräuten keinen Halt machen.
Soweit ich weiß ist 42 generell die gängigste Größe, nicht nur bei Brautkleidern, aber das haben meine Vorredner ja auch schon bestätigt. Das ist von Land zu Land sicherlich unterschiedlich, in asiatischen Ländern sind die Menschen eben kleiner, da gibt es wieder andere Größen. In Deutschland sind die Frauen etwas größer und 42 ist da der ''gesunde'' Durchschnitt. Viele Frauen die 34 oder 36 tragen haben meist eine sehr kindliche und keine besonders weibliche Figur.
cooper75 hat geschrieben:Die durchschnittliche Konfektionsgröße bei Frauen ist aktuell 42. Bei den Kombigrößen ist es eher 42/44, also generell ist die Tendenz eher nach oben. Und da die meisten Frauen erst spät heiraten und oft eben auch mehr als einmal, ist eine Braut im Schnitt eben keine Elfe mit Größe 32 oder 34.
Das man Größe 42 trägt bedeutet nicht, dass man moppelig ist. Eine gute Freundin von mir trägt Größe 42 und sie wiegt mit 20 Jahren 55kg und schaut durchaus aus wie eine ''Elfe'', wenn man das so formulieren will. Trotzdem braucht sie Größe 42, denn wenn sie 38 tragen würde, würde das Oberteil mitunter am Bauchnabel enden und das schaut dann nicht mehr so gut aus. Man muss also nicht dick oder alt sein, um solche Größen zu tragen, meistens hat schon die Körpergröße einen wichtigen Beitrag. Umgekehrt kenne ich eine Kommilitonin aus meinem Semester, die 38 trägt, aber klein und moppelig ist.
Ich dachte eigentlich immer, dass es nicht so schlimm wäre, wenn Brautkleider zu groß sind. Soweit ich weiß werden einige Kleider doch dann auch noch einmal an die Figur der Frau angepasst, oder etwa nicht? Im Fernsehen habe ich zum Beispiel gesehen, dass eine Frau ihr absolutes Traumkleid gefunden hat, jedoch war es um die Brust zu groß. Das wurde dann enger genäht, nachdem die Frau noch einmal ausgemessen wurde und dann war es schon nach einigen Tagen wieder fertig. Es ist doch einfacher Stoff wegzunehmen als neuen dran zu nähen, oder ist der Gedankengang von mir falsch?
soulofsorrow hat geschrieben:Es ist doch einfacher Stoff wegzunehmen als neuen dran zu nähen, oder ist der Gedankengang von mir falsch?
Das kann man so generell nicht sagen, weil viel vom Schnittmuster abhängt. Einfaches Beispiel, das mit Kleidern nichts zu tun hat ist eine viel zu lange Hose, die unten ausgestellt ist. Natürlich kann ich die ganz einfach auf meine Länge bringen, aber was ich nicht schaffe ist den Originalschnitt in den richtigen Proportionen zu erhalten.
Bei einem Vintage Kleid hatte ich mal das Problem, dass es mir vorne an der Brust zu weit war, während das Rückenteil aber gepasst hat. Die ursprüngliche Besitzerin hatte also meine Kleidergröße, aber mehr Oberweite. Die übliche Methode - einfach die Seitennähte abstecken und nachnähen - hat also nicht funktioniert, weil das Rückteil dann praktisch zu klein geworden wäre und sich das Kleid beim Tragen verzogen hätte. Ich musste dann ziemlich viele Nähte komplett aufmachen und für das Vorderteil einen neuen Schnitt erstellen. Bei einem Brautkleid ist so eine große Änderung vielleicht gar nicht möglich oder ziemlich teuer.
@Crispin: Mit keine Elfe meine ich definitiv nicht, dass jemand moppelig sei. Elfen haben in der Regel einen mädchenhaften Körper mit schmalen Schulter, schmaler Hüfte und eher dezenter Oberweite. Das trifft auch auf viele junge Frauen mit Anfang 20 zu. Ohne großartige Gewichtszunahme formen sich bei den meisten im Laufe der 20er die typisch weiblichen Rundungen aus, wenn man nicht durch die spezielle Genetik und oft eben auch massiv Sport und Dauerhunger dagegen steuert.
Nimm mich, ich habe mit 18 Jahren obenherum eine 42 getragen und unten locker in 36 gepasst. Ende 20 sah es untenherum fast gleich aus, 36 mit etwas weiblicher geschnittener Hüfte passte, aber oben musste es eine 46 sein und dann ganz viel Anpassung durch eine Schneiderin. Zugenommen habe ich aber nur von 56 auf 62 kg, was bei über 1,70 m Körpergröße noch gut im Rahmen liegt. Die Schwangerschaften und das steigende Lebensalter brachten nochmals 4 kg mehr und eine andere Verteilung. Aber ohne Schneiderin geht auch heute nur wenig, denn entweder spannt es über der Brust und schlabbert ansonsten, oder es sitzt gut, nur leider bekomme ich es nicht zu.
Das mit den Kleidergrößen hängt sicher auch davon ab, wie der Schnitt ist. Ich habe als Gartenklamotte noch eine Damenbluse aus den 90er Jahren, die zwar höllisch aus der Mode aber sehr robust ist. Die ist laut Etikett angeblich eine 36. Sie passt mir heute immer noch, obwohl ich dank Lebensalter und Schwangerschaften dieser Elfengröße längst entwachsen bin. Damals hat man halt viel sehr locker sitzend geschnitten.
Eine neue Bluse, die heute so sitzt, würde im Laden heuteeine Nummer gut über der vierzig verpasst bekommen, weil man heute einfach körpernäher trägt. Ähnlich wird das auch bei den Hochzeitskleidern sein. Ich erinnere mich an eine Verwandte, die mitte der 90er Jahre geheiratet hat. Damals waren die Kleider in der damaligen Mode auch eher üppig mit viel Stoff und nicht so eng und figurbetont wie heute. Kann sein, dass ich das etwas übertrieben in Erinnerung habe. Aber die Tendenz sehe ich in jedem Fall.
Wenn ich mir andere Frauen so ansehe, dann sind wirklich schlanke Frauen doch eher die Ausnahme. Und wenn ich manchmal in Ketten, die viel für junge Leute anbieten mit meinen Kindern einkaufen gehe, dann frage ich mich schon, welche gesunde und normalgewichtige erwachsene Frau denn in manche 34 oder 36 passen soll, wenn das gerade die Größen sind, die jungen Mädchen im Alter von etwa 16 passen, bevor sich die Hüften vollständig entwickelt haben. Da muss man schon einen sehr schmalen Knochenbau haben, damit man nicht ins Untergewicht rutschen muss.
trüffelsucher hat geschrieben:Wenn ich mir andere Frauen so ansehe, dann sind wirklich schlanke Frauen doch eher die Ausnahme. Und wenn ich manchmal in Ketten, die viel für junge Leute anbieten mit meinen Kindern einkaufen gehe, dann frage ich mich schon, welche gesunde und normalgewichtige erwachsene Frau denn in manche 34 oder 36 passen soll, wenn das gerade die Größen sind, die jungen Mädchen im Alter von etwa 16 passen, bevor sich die Hüften vollständig entwickelt haben. Da muss man schon einen sehr schmalen Knochenbau haben, damit man nicht ins Untergewicht rutschen muss.
Ich habe Normalgewicht und trage Jeans in Größe 28/29, was etwa einer Größe 36 entspricht. Und der Grund dafür liegt tatsächlich nicht bei mir sondern beim Material der Jeans. Es ist heute fast unmöglich Jeans aus hundert Prozent Baumwolle zu finden, da sind immer ein paar Prozent Stretch mit verarbeitet, was vor allem bei schmal geschnittenen Modellen natürlich auch viel bequemer ist.
Das führt aber leider dazu, dass die Jeans, die im Laden vermeintlich die richtige Größe haben, nach eine paar Stunden am Körper zu groß werden und nicht mehr richtig sitzen. Also muss man eine Jeans kaufen, in die man gerade noch so hinein passt, damit sie dann später richtig passt.
Ich glaube, dass die Durchschnittsgröße die 42 ist und das generell gesehen und nicht nur bei Brautkleidern. Leider scheinen auch die deutschen Frauen immer mehr an Gewicht zu zu legen, was ich als generellen Trend sehe. Das heißt nun aber nicht, dass jeder der eine 42 trägt auch dick sein muss, immerhin müssen große schlanke Frauen auch irgendetwas tragen und da ist auch oft die 42 die richtige Größe.
Selber habe ich eine 34, bei Hosen eine 26/32. Ich bin also schon schlank, aber auch nicht besonders riesig gewachsen. Beim Brautkleidkauf hatte ich dennoch keine Probleme. Ich habe ein Kleid aus dem Internet, von einem Laden aus einem anderen Bundesland, also auch ein hochwertiges, aber sehr günstiges Kleid. Dennoch muss ich es noch kürzen lassen. Ich denke schon, dass man ein Brautkleid lieber ein bisschen größer herstellt als zu kurz. Wobei das auch von Kleid zu Kleid unterschiedlich sein wird.
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