Neue Völker in Fantasygeschichten

Ich habe mal gehört, dass sich neue Völker nur sehr schlecht in Fanatsywerken etablieren. Meist werden ja eher die altbekannten Völker wie Orks, Drachen, Elfen, Feen und so weiter und so fort benutzt.

Mein Freund tut das auch, aber er erfindet dann auch gerne Völker dazu, um seinen Werken eine persönliche Note zu geben. Mittlerweile hat er an die zehn Fantasy-Völker erfunden und ist stolz auf jedes eigene davon.

Wie seht ihr das? Lest ihr lieber Bücher mit den bereits bekannten Völkern oder würdet ihr auch Bücher mit unbekannten Völkern lesen, wenn diese gut ausgearbeitet sind?

Wenn das neue Volk gut ausgearbeitet ist, dann spricht nichts dagegen, eher im Gegenteil. Problem ist nur: So richtig gut ausgearbeitet ist es dann oft nicht. Bei den bekannten Völkern kann man ja etwas schludrig sein, da die meisten ja schon eine grundlegende Vorstellung davon haben was zum Beispiel ein Zwerg oder ein Elf ist.

Bei einem selbst ausgedachten Volk braucht mal zunächst einmal selbst eine sehr genaue Vorstellung davon, wie dieses Volk sein soll. Man muss nicht das in allen Eigenheiten beschreiben, aber man sollte schon recht genau wissen wie dieses Volk dastehen sollte. Und das kann je nach Art der Geschichte ganz schon komplex werden.

Ist es etwas wie die Mumintrolle? Dann reicht eine lockere Beschreibung des Aussehens und der Rest ergibt sich aus den Geschichten. Tove Janson ist eh ein gutes Beispiel für neue Fantasyvölker, die bei ihr ja eher lose auf skandinavischen Vorstellungen von der kleinen und freundlichen Sorte an Trollen aufbaut. Funktioniert wunderbar.

Je mehr die Geschichten aber normaler Fantasy werden, desto mehr Ausstattung braucht es für ein neues Volk. Sitten, Gebräuche, religiöse Ausrichtung, Verhalten gegenüber anderen Völkern, Geschichte – das muss nicht ausgearbeitet bis ins letzte sein oder gar beschrieben, aber es muss im eigenen Kopf da sein. Sonst wird es nur ein neuer Anstrich eines altes Volks. Alter Wein in neuen Schläuchen – und da kann eben schnell Essig bei rauskommen.