Fieberthermometer Zukunftswaffe der Polizei?

In Österreich haben jetzt einige Polizisten Fieberthermometer bekommen, damit sie dieses vor der Durchsuchung von festgenommenen Migranten, vor allem Migranten vor die Stirne des Festgehaltenen halten können. Die soll zeigen, ob derjenige leicht oder stark fibrös oder gänzlich fieberfrei ist. Hierbei würde es auch bei hohem Fieber zu einer Einlieferung in ein Krankenhaus führen.

Denkt Ihr, dass das Fieberthermometer die Zukunftswaffe der Polizei wird? Findet Ihr es gut, so die Polizisten vor unnötigen Infektionen zu schützen oder würdet Ihr den Einsatz eines Fieberthermometers als herabwürdigend empfinden?

Mir ist nicht ganz klar warum, als Waffe wofür oder auch wogegen? Als Waffe gegen eine Infektion? Dann würde ich es nicht als Waffe, sondern vielmehr als Schild betrachten. Das Wort Waffe wirkt gleich so reißerisch.

Was man hierbei als herabwürdigend wahrnehmen sollte ist mir ebenfalls nicht ganz klar, wenn Sanitäter sich die Einweghandschuhe überziehen fühle ich mich auch nicht weniger wert und warum nicht einen Schritt weiter gehen? Wenn sich jemand wegen eines Fieberthermometers herabgewürdigt fühlt, dann ist das zwar schade aber leider nicht zu ändern, der Schutz der Polizisten geht vor!

Bei Migranten macht es doch Sinn, dass die Polizisten jetzt mit einem Fieberthermometer ausgestattet sind, denn immerhin gibt es doch das Problem mit Ebola und es wäre nun wirklich fatal, wenn sich diese Krankheit weiter ausbreitet, nur weil man zu unvorsichtig ist. Es ist wichtig, dass man sofort alarmiert ist, wenn das Wort "Fieber" in Verbindung mit dem Wort "Afrika" fällt. Bei Migranten ist es vielleicht auch so, dass sie nicht ausdrücken können, dass es ihnen nicht gut geht. Oder vielleicht verheimlichen manche Migranten das auch aus irgendwelchen Gründen, wer weiß?

Ein Virus wie Ebola befällt alle Menschen, die sich nicht ausreichend schützen. Dabei nimmt es keine Rücksicht auf Herkünfte, Rassen, Weltanschauungen und Nationalitäten.

Von daher halte ich es für eine sinnlose Diskriminierung, wenn man pauschal alle Migranten unter Seuchenverdacht stellt. Es können auch Einheimische, die irgendwo auch Hilfseinsatz waren oder mit Helfern Kontakt hatten infiziert sein.

Viel sinnvoller wäre es, nach der Einreise von Helfern oder Touristen oder sonstiger Bürger aus betroffenen Regionen so sorgfältig auf eine eventuell vorhandene Infektion zu prüfen, dass für niemanden Gefahr besteht. So trifft es eben die richtigen und nicht pauschal alle, die irgendwie verdächtig aussehen.

Eine Zukunftswaffe wird aus den Fieberthermometern ganz sicherlich nicht, zumal sie ja auch jetzt, so wie du es beschreibst, überhaupt nicht als Waffe eingesetzt werden. Für mich wirkt das Ganze wie eine reine Vorsichtsmaßnahme. Die Beamten sollen vermutlich durch die Fiebermessung vor Infektionen geschützt werden und erkrankte Menschen sollen im Krankenhaus untersucht und gegebenenfalls behandelt werden. So schaut es für mich aus, wenn ich das richtig verstehe. Und da hat das Fieberthermometer so gar nichts mit einer Waffe zu tun, finde ich.

Mir stellt sich die Frag, warum es denn nun ausgerechnet vorzugsweise die Migranten trifft. Das ist doch wohl im höchsten Maße diskriminierend. Schließlich ist das Wort "Migrant" ja wohl noch lange nicht gleichzusetzen mit dem Wort "erkrankt". Jeder Mensch kann Fieber haben und gerade in der kalten Jahreszeit haben viele Leute Fieber, gehen aber dennoch hinaus auf die Straße. Da hat die Nationalität oder die Herkunft überhaupt keinen Einfluss.

An und für sich ist eine solche Fiebermessung aber ja so schnell durchgeführt, dass man sie doch direkt bei allen untersuchten Personen durchführen könnte. Vielleicht kann man das ja sogar mit einer Alkoholkontrolle kombinieren, geht ja auch schnell. Mehr fiele mir nicht ein, was es zu testen gäbe. Ach doch, einen Drogenschnelltest könnte man noch standardmäßig einführen. Man könnte aber in meinen Augen auch alles drei gleich bleiben lassen. Oder sind infizierte Polizisten mittlerweile zu einem großen Problem geworden? Mir zumindest ist nichts derartiges bekannt.