Ein Buch schreiben, nur um zu übertreiben
Herr A hat ein Buch geschrieben und erzählt Herr B von der Grundidee dahinter. Es gibt zwar einen roten Faden, aber alles in allem hat Herr A das Buch nur geschrieben, um von Kapitel zu Kapitel absurdere Ideen, schlimmere Blutbäder und sinnlosere Unterhaltungen zu Papier zu bringen. Herr A hat das getan, um all die Ideen, die er in seinem eigentlich Werk nicht unterbringen kann, aufzuschreiben.
Herr B ist der Meinung, dass ein guter Autor so etwas nicht tut. Ein richtiger Autor würde die Ideen umarbeiten, um sie in sein Hauptwerk einbringen zu können, anstatt in einem anderen Buch immer mehr zu übertreiben.
Welche Meinung vertretet ihr? Ist Herr As Idee gut, einfach mal alles aus dem Kopf zu schreiben, damit sein Hauptwerk besser wird oder sollte er, wie Herr B meint, doch lieber die Ideen umarbeiten und dann doch in sein Hauptwerk einbringen?
Ich denke die Mischung aus beiden Varianten wird es bringen. Wenn manche Ideen nicht zum Hauptwerk passen, dann sollte man sie dort auch nicht einbauen. Aber es schadet nichts, wenn sie aufschreibt. Ob dann ein zweites Buch die bessere Alternative ist oder sie erst mal in der Schublade landen, muss jeder Autor für sich entscheiden.
Aber ob etwas sinnlos ist oder nicht, entscheidet am Ende der Leser. Wobei auch hier gilt, dass man für fast alle Themen auch Leser finden wird, denen es gefällt. Und wenn es der selbe Herr A. ist, der sein Buch im Selbstverlag auf den Markt bringen will, so hat er da auch immer die Möglichkeit, das Buch wieder vom Markt zu nehmen.
„Nicht jede Idee ist auch eine gute Idee.“ Das haben schon seitdem der erste Mensch kleine Auerochsen auf die Wand der nächsten Höhle pinselte die Schaffenden gesagt. Nun hängt heute vom umsetzen der Idee nicht mehr der Jagdzauber ab und ein schlechtes Buch kann nicht die Götter verärgern (nun ja, kommt vielleicht dann doch darauf an wie schlecht die Schwarte ist), aber nicht jede Idee muss man auch unbedingt umsetzen.
Einer meiner ersten „Meister“ meinte mal, das jeder Kreative, der es schafft auch nur 10% seiner Ideen umzusetzen sich glücklich schätzen kann und so im Lauf der Zeit muss ich sagen: Oh, wie recht er hatte.
Allerdings gibt es unterschiedliche Arten mit einer Idee umzugehen. Entweder die Idee passt und ist umsetzbar, dann ist alles fein. Oder die Idee passt nicht, dann hat man verschiedene Optionen:
- - Umgehende Weiterleitung an Kollegen Papierkorb. Der hat immer Hunger.
- Diese Idee ist so wunderschön, viel zu schön um sie sterben zu lassen, aber sie passt nun einmal so ganz und gar nicht ins Konzept. Ab in die Ideensammlung, zur späteren Verwendung oder Bearbeitung. Ich glaube jeder Autor hat so eine Sammlung (bei Terry Pratchett heißt das entsprechende Verzeichnis passenderweise „Die Grube“), die man in Zeiten der Not plündern kann. Denn selbst Leuten, die als Kind in einen Topf mit LSD versetzten Sangria gefallen sind fällt hin und wieder mal so gar nichts ein.
- So lange an der Idee rumschrauben bis sie passt. Oder zu etwas ganz anderen geworden ist.
Was will denn der Autor erreichen? Will er nur eines der beiden Bücher veröffentlichen, oder beide? Ersteres halte ich für praktikabel und sinnvoll. Zweiteres halte ich für eine gewagte Idee.
Mir gefällt Splatter auch nicht. Ich würde es nicht freiwillig zum Lesen auswählen. Aber auch dafür gibt es ein Zielpublikum. Von daher würde ich niemanden verurteilen, der in einem Genre schreibt, das nicht meine persönliche Kragenweite ist.
Ich weiß nicht, ob das genannte Werk darauf ausgelegt, ist, dass eine Fortsetzung oder mehrere Fortsetzungen erscheinen könnten. Bei Splatter kann ich mir das nur begrenzt vorstellen, lasse mich da aber gerne eines Bessern belehren. Sollte das so sein, dann finde ich das Vorgehen sinnvoll.
Manche Autoren schreiben wohl viel mehr, das letztlich in keinem Buch erschient, um ihren Protagonisten intensiv kennen zu lernen. Dadurch wird der Charakter wohl deutlich lebendiger. Viele Erzählungen leben durch einen gut durchdachten Charakter deutlich auf. Aber lebt Splatter von Charakteren? Das kann ich jetzt nur schwer beantworten. Wenn ja, dann wäre das Vorgehen sinnvoll, wenn auch aufwändig.
Letztlich ist wichtig, was hinten raus kommt beim Schreiben. Wie man technisch schreibt, das muss halt zur Autorpersönlichkeit passen. Hier zu kritisieren bringt nur was, wenn der Autor noch erfolglos ist.
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