Wird zu viel Technik einer Vorlesung zum Verhängnis?
Das neue Semester hat ja vor einigen Wochen begonnen und ich wollte euch mal erzählen, wie es sich bei uns so in Sachen Technik an der Uni entwickelt hat. Die ersten Semester hatte ich noch immer ein oder zwei ''Kreidevorlesungen'', also Vorlesungen wo man mitschreiben musste und auch nicht wusste, was in der vergangenen Vorlesung gemacht worden war, wenn man nicht anwesend war. Einige Vorlesungen hatten ein Skript, welches ausgeteilt wurde und wo eher wenig angeschrieben wurde. Andere Vorlesungen waren dann wiederum ganz digitalisiert. Es gab eine Power Point Präsentation und die Folien wurden dann immer im Internet online gestellt, denn keiner konnte so schnell mitschreiben, wie diese Folien präsentiert wurden.
Dieses Semester nun hätte es eigentlich zwei Kreidevorlesungen geben sollen. Zumindest hatten die Professoren das die letzten Jahre so gemacht und man hat erwartet, dass es auch dieses Jahr so wird. Aber nichts da, das erste Mal sollte es diesmal keine Kreidevorlesung sein. Aufgrund ausdrücklicher Nachfrage sollte es diesmal auch eine Power Point Präsentation werden. Bereits in der ersten Woche ging es los, die Vorlesung scheiterte am Technischen Schnickschnack. Man kam in den Saal und zwei Techniker frickelten am Beamer herum, der laut dem Professor nicht anspringen wollte. Am Ende hatte dieser wieder nur vergessen irgendeinen Knopf zu drücken oder ein Netzteil war nicht eingesteckt.
In der zweiten Woche dann fiel der Beamer gleich zweimal aus. Das eine Mal passierte dies mitten in der Vorlesung und wir durften gehen. Das andere mal ging der Beamer direkt zu Beginn der Vorlesung nicht an und wird durften alle bis zur nächsten Vorlesung waren. Das muss man sich mal vorstellen, wegen solcher technischer Versagen wird direkt eine Vorlesung abgesagt! Ich finde das schon sehr bedenklich. Da hatte die Kreidevorlesung für mich schon gewisse Vorteile. Inzwischen geht alles wieder ganz gut. Ein Professor hat es aber nicht hinbekommen die Folien online zu stellen.
Im ersten Seminar konnte der Tutor dann nichts mit uns anfangen, weil wir überhaupt nicht so recht wussten, um was es überhaupt ging. Man kann den Stoff nicht direkt, nur weil man sich ein paar Folien in der Vorlesung angeschaut hat, die schneller weitergeschaltet werden, als man sie sich durchlesen kann. Und da der Professor es nicht hinbekommen hat, sie online zu stellen, saßen wir alle mehr oder weniger ahnungslos im Seminar. Ein Assistent hat sich später dann um die Folien gekümmert.
Grundsätzlich würde ich dieses Konzept aber schon als fragwürdig betrachten. Technik ist heute allen so wahnsinnig wichtig, dabei war die Kreidevorlesung quasi ''unkaputtbar''. Heute kann ein Lämpchen ausfallen und 200 Leute stehen umsonst im Vorlesungssaal. Habt ihr selbst an der Uni auch schon die Erfahrung gemacht, dass zu viel Technik einer Vorlesung auch schon mal zum Verhängnis werden kann und dadurch Abläufe stark verzögert und aufgehalten werden? Steht ihr dennoch dazu oder wünscht ihr euch doch manchmal einige Sachen von früher zurück?
In meinen Studienfächern hatte ich das Glück, dass in dem einen fast nur Vorlesungen an der Tafel geschrieben wurden oder die Themen derart komplex waren, dass jede Folie einer Präsentation wirklich sehr genau und gründlich durchgegangen worden ist, sodass man, wenn man aus der Vorlesung kam und nicht gerade geschlafen, sondern aufmerksam zugehört hat, eigentlich immer alles verstanden hatte. Da lief es also mit der Technik rund!
Aus anderen Fächern höre ich aber immer wieder Beschwerden über den Umgang mit den Medien der Professoren. Viele überladen ihre Folien total, sodass man wirklich alles haarklein zu hause durcharbeiten muss und nach einer Vorlesung kein Deut schlauer ist als vorher. Deswegen gehen viele zu solchen Vorlesungen auch gar nicht mehr hin, sondern arbeiten sie direkt daheim alleine durch.
Ich war mehrmals Tutor, immer für die gleiche Vorlesung. In einem Semester wollte unser Professor endlich etwas Schwung in die Vorlesung bringen und von Kreide auf PowerPoint umstellen. Nach der zweiten Vorlesung in dieser Art ist er zurück an die Tafel gegangen, PowerPoint ist für dieses Fach absolut ungeeignet. Die Studenten kommen einfach nicht hinterher. Da es ein Skript gibt, brauchen sie ohnehin nicht mitschreiben. Der Einsatz des Computers verleitet aber den Dozenten dazu, die Folien zu schnell weiter zuschalten und es nützt auch nichts, nach jeder Folie kurz zu verharren. Die gute alte Tafel hat das Modul also gerettet und alle Studenten waren froh darüber.
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