Vom Dozent absichtlich Fallen im Projekt gestellt bekommen?
Dass in meinem Studiengang viele Projekte gemacht werden, habe ich nun ja schon des Öfteren erwähnt. Im letzten Jahr haben wir ein Projekt in verschiedenen Gruppen gemacht, das von zwei unterschiedlichen Dozenten bewertet wurde. Jede Gruppe wurde also einem Dozenten zugeordnet, der der Betreuer des Projektes war. In der Note hat das letztendlich keine Unterschiede gemacht, bei welchem Dozent man war, denn alle wurden gut benotet. Jedoch gab es im Projektverlauf deutliche Unterschiede, denn ein Dozent hat – so war zumindest das Gefühl der meisten – gezielt Fallen gestellt, um ihnen das Projekt schwerer zu machen.
Das hat er wohl vor dem Hintergrund gemacht, dass es unser erstes großes Projekt war, in dem wir auch Projektmanagementmethoden anwenden mussten. Was viele aus dem Projekt gelernt haben, ist immer mit dem Kunden, der das Projekt in Auftrag gibt, also in diesem Fall unsere Dozenten, viel Kontakt zu halten und immer nachzufragen, ob das, was man gerade macht, überhaupt zielführend ist und dem Kunden gefällt.
Eine Gruppe hat beispielsweise eine Anleitung für ein ziemlich kompliziertes elektronisches Gerät an unserer Hochschule geschrieben. Als sie bereits fertig waren und es von dem Dozenten sozusagen absegnen lassen wollten, hat dieser ihnen erst gesagt, was er wirklich will und welche konkreten Vorstellungen er hat. Anschließend musste die Gruppe also alles noch mal fast komplett neu machen, wodurch sie sehr viel mehr Zeit für das Projekt aufgebracht haben, als eigentlich vorgesehen und notwendig gewesen wäre. Das hat sie natürlich sehr geärgert, aber im Nachhinein haben sie dadurch eben gelernt, dass sie ihren Dozenten viel früher nach seinen Vorstellungen hätten fragen sollen und ihn eben immer mit in die aktuellen Geschehnisse einweihen hätten müssen.
Bei anderen Gruppen verlief es ähnlich und unser Dozent hat auch nicht abgestritten, dass es nicht pure Absicht war, den Gruppen verschiedene Fallen in ihrem Projekt zu stellen. Er sieht es so, dass es im Studium nicht schlimm ist, wenn man mal einen solchen Fehler begeht und zu wenig Kundenkontakt hat. In der Realität würde das dem Unternehmen aber viel Geld kosten und das wollte er uns damit deutlich machen. Sein Ziel hat er also wohl auf jeden Fall erreicht.
Aber was haltet ihr von solchen Methoden, wenn der Dozent absichtlich Fallen im Laufe eines Projektes stellt, bei denen er genau weiß, dass alle Studenten hineinlaufen werden? Findet ihr das in Ordnung, weil man im Studium eben noch die Möglichkeit hat, Fehler zu begehen?
Letztlich soll ein Studium das Lernen so gestalten, dass man auf seinem hohen Niveau so viel wie möglich lernt. Auch im Hinblick auf die künftige Praxis. Wenn ihr auf Kundenkontakt vorbereitet werden sollt, dann ist das denke ich schon eine recht realitätsnahe Simulation. Natürlich wird ein Kunde oft schon eine gewisse Vorstellung davon haben, was er oder sie will. Sinnvoll ist es natürlich, vorher im Rahmen der Recherchephase in einem Projekt auch das zu eruieren.
Ich weiß nicht, ob es unbedingt als Falle bezeichnet werden sollte. Schließlich habt ihr ja trotzdem gute Zensuren bekommen. Wenn ihr so aufs Glatteis geführt worden wärt und das auch auf die Zensur negativen Einfluss genommen hätte, dann hätte ich das eher als Falle bezeichnet.
So würde ich das eher als gehobenes Schwierigkeitsniveau bezeichnen. Von irgendetwas müssen sich ja Projekte an der Universität im Niveau von jenen auf dem Gymnasium unterscheiden. Man will ja schließlich dazu lernen.
Aus meinem Studium kenne ich das mit den von dir so genannten Fallen nicht so. Da war dann wenn die Aufgabenstellung von Anfang an schon so knackig, dass keine versteckte Schwierigkeit verpackt war. Aber ich studiere ja auch was anderes als du.
Was ich eher aus der Uni kenne, ist dass einzelne Dozenten bei der Bewertung von solchen Projekten plötzlich viel härtere Maßstäbe anlegen, als vorher in der Durchführungsphase erkennbar war und die Zensuren bei fast allen schlechter ausfallen als man gerechnet hätte. Das würde ich als Falle und unfaires Vorgehen bezeichnen. Aber nicht, wenn man noch Gelegenheit zur Nachbesserung erhält und das auch dementsprechend positiv gewertet wird.
Bevor ihr das Projekt in Angriff genommen habt, ist bestimmt darüber gesprochen worden, wie man am besten vorgeht und vor allem den Auftraggeber mit in die Überlegungen einbezieht. Denn es muss ja das dabei herauskommen, was er sich vorgestellt hat.
Man kann also nicht von einer Falle ausgehen und davon sprechen, dass die euch gestellt wurde. Denn ich nehme an, dass ihr den Dozenten, der den Kunden vertreten hat, außen vorgelassen habt. Somit war es eine faire Angelegenheit, um euch mit der Nase auf einen ganz wichtigen Auftragspunkt hinzuweisen. Auf diese Art wird es so schnell keiner von euch vergessen.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-246174.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung 1079mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Triops · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern? 1134mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: ZappHamZ · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern?
- Intimrasur - Bekomme immer Pickel! 1505mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Wifey · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Intimrasur - Bekomme immer Pickel!
- Anleitung für Star Frisur 1131mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Osterhasi · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Anleitung für Star Frisur
- Ist Sprühwachs für die Haare schädlich? 2317mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: winny2311 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Ist Sprühwachs für die Haare schädlich?