Wegen welchen Dingen benachrichtigt ihr den Vermieter?

In meiner alten Wohnung war es so, dass die Vermieter gar nicht vor Ort gewohnt haben und wenn etwas im Haus war, dann haben wir den Nachbarn Bescheid gesagt, die sich dann auch darum gekümmert haben. Das war auch fair, denn immerhin haben wir ihnen laut unserer Nebenkostenabrechnung monatlich 10 Euro dafür gezahlt, dass sie nichts gemacht haben. Gedacht waren die eigentlich für die Treppenreinigung. In meiner neuen Wohnung ist es nun so, dass die Vermieterin nur einige Straßen weiter weg wohnt und wenn irgendwas ist, dann kommt sie in der Regel auch mit dem Fahrrad.

Ich finde es teilweise etwas schwierig zu beurteilen, wann es sich schon um Gelegenheiten handelt, wo eine Benachrichtigung an die Vermieterin sinnvoll wäre und wann eben nicht. Beispielsweise tropft bei uns in der Waschküche schon seit einigen Tagen der Hahn und ich habe es jetzt auch nicht hinbekommen, ihn richtig zuzudrehen. Die Tür zum Garten, wo ich jeden Tag rein muss, da dort mein Fahrrad steht, klemmt und man bekommt sie nur mit großem Geklapper auf, was jetzt auch nicht so schön ist, da direkt neben der Tür eine Wohnungstür ist die Bewohnerin den Krach dann natürlich auch erdulden muss.

Auch schließt die Haustür nicht mehr automatisch. Normalerweise ist sie immer von alleine zugefallen, aber jetzt muss man sie zudrücken und da die Bewohner das nicht gewohnt sind, bleibt sie oft leicht geöffnet und das auch über Nacht. Ein großer Nachteil wenn man in einer Großstadt wohnt, wo die Kriminalitätsrate jetzt nicht unbedingt am kleinsten ist. Wegen welchen Sachen benachrichtigt ihr bereits die Vermieterin? Ist es kleinlich, wenn man wegen solcher Probleme, die ich aufgezählt habe, Bescheid sagt? Wie regelt ihr das, falls ihr in einem Mehrfamilienhaus wohnt?

Meine persönliche Meinung als Nichtjurist ist, dass man immer dann den Vermieter benachrichtigen sollte, wenn die Immobilie in Gefahr ist. Meines Wissens ist man dazu als Mieter sogar verpflichtet. Sprich, möglicherweise in allen drei genannten Fällen.

Wenn ein Wasserhahn permanent tropft und kein Ablauf darunter vorhanden ist, wird über kurz oder lang Feuchtigkeit ins Mauerwerk eindringen können. Das kann problematisch werden und teure Schäden am Gebäude verursachen. Wenn unter dem betreffenden Hahn ein Waschbecken ist, würde ich so etwas nur melden, wenn gerade etwas wichtiges anderes auch noch anfällt. So wie hier.

Die beiden nicht voll funktionsfähigen Türen halte ich auch für meldenswert. Es geht nicht nur darum, dass die Mieter vielleicht Angst haben. Aber wenn irgend welche Leute, die nicht zu den Mietern gehören Zutritt bekommen, kann sonst was passieren. Angezündete Kinderwagen im Flur, angesägte Gasleitungen, campierende und marodierende Obdachlose im Keller. Das sind nur ein paar unangenehme Beispiele, die bestimmt kein Vermieter haben möchte.

So etwas zu melden hat für mich nichts mit meckern oder petzen zu tun. Wenn es deine eigene Immobilie wäre, würdest du ja so etwas auch beheben lassen. Und die Chance sollte man einem Vermieter auch geben. Und wenn der nicht permanent im Haus ist, hat er ja keine Chance, so etwas selbst zu entdecken und ist auf die Meldung seiner Mieter angewiesen.

Die Fälle, die du genannt hast, sind alle drei der Vermieterin zu melden. Bei der Haustür hat dir trüffelsucher schon erzählt, was passieren kann. Zusätzlich kann die Kälte, die durch die nicht schließende Tür ins Haus kommt, noch für Zug durch die Ritzen der Etagentüren sorgen.

Bei dem tropfenden Wasserkran wird ein Fachmann das Tropfen durch einen neuen Dichtungsring beheben können. Wird das nicht abgeändert, wird es schlimmer und eines Tages kann die Waschküche unter Wasser stehen. Durch tropfende Wasserkräne wird auch mehr Wasser verbraucht, was sich in der Wassergeldrechnung bemerkbar macht.

Bei allen Dingen, die den Vermieter angehen, informiere ich ihn auch. Das mache ich meist per Email, weil er telefonisch eher schlecht zu erreichen ist. Auch wohnt der gute Mann mehrere hundert Kilometer von mir entfernt. Sachen die dann die Hausverwaltung in Auftrag geben muss, meldet mein Vermieter dann an diese weiter. Geht es nur um die Wohnung und darum, dass ein Handwerker benötigt wird, dann erledige ich das.

Da vertraut mir mein Vermieter, da ich eben vor Ort besser weiß welcher Handwerker zuverlässig ist und ordentlich arbeitet. Die Rechnung geht dann auch meist an mich, die ich bezahle, von der nächsten Miete abziehe und meinem Vermieter einfach einen Scan davon per Mail schicke.

Aber Kleinigkeiten, wie eine kaputte Lampe im Haus, kann ich auch dem Hausmeisterservice mitteilen. Die sind zumindest jeden Montag da, wenn sie die Treppen reinigen. Wobei sie da auch das Licht im Hausflur gleich prüfen und für solche Dinge auch die Telefonnummer der Firma am Infobrett hängt.