Kleidung mit echten Federn - genauso grausig wie Echtpelz?
Ich trage gerne auch mal etwas ausgefallenere Sachen und nun bin ich auf ein sehr schönes Kleidungsstück gestoßen, dass mit echte Federn verziert ist. Ich frage mich nun die ganze Zeit, ob ich es kaufen soll oder nicht. Echtpelz kaufe ich gar nicht und würde dies auch nicht tragen wollen.
Sind denn echte Federn genauso grausig wie Pelz? Müssen die Tiere dafür auch leiden, wie die von denen der Pelz genommen wird? Es gibt ja immer mehr Foren im Internet bei denen kein Echtpelz mehr angeboten werden darf. Bei echten Federn ist das bisher noch nicht so. Werden die Federn von Schlachttieren genommen, die dann weiter verarbeitet werden?
Ich finde echte Vogelfedern an Kleidungsstücken genauso unappetitlich wie echten Pelz. Deshalb würde ich mir nie ein Kleidungsstück kaufen, welches mit Federn verziert ist. Über den Ursprung der Federn, die in der Modeindustrie verwendet werden, habe ich mir deshalb auch noch nie größer Gedanken gemacht. Angesichts der schieren Menge an Federn, die man für die Herstellung von Kleidungsstücken braucht, gehe ich jedoch davon aus, dass die Federn sicher nicht von alleine vom Vogel abgefallen sind und aufgesammelt wurden.
Zudem kommt es natürlich darauf an, ob es sich um Federn von Schlachttieren wie Gänsen handelt oder exotisches Gefiedere, bei dem man wohl davon ausgehen muss, dass das Tier nur wegen seines Federkleids sein leben lassen muss. Aber das sind Spitzfindigkeiten. Ich bin mir in jedem Fall ziemlich sicher, dass dir die Mitglieder in einem Tierschutz- oder Veganer-Forum da weiterhelfen können.
Ob Federn Tierleid verursachen, das hängt von der Art der Federn ab. Die Federn der Eiderente, also Eiderdaunen, werden aus den Nestern der wild lebenden Enten entnommen. Dabei wird pro Nest nur ein kleiner Teil entfernt, damit die Population nicht geschädigt wird. Denn sonst schneiden sich die Sammler ins eigene Fleisch. Das macht diese besondere Daune so teuer. Dafür kann man sie ziemlich unbedenklich nutzen. Sie eignen sich für Daunenjacken, Schlafsäcke und Bettdecken.
Anders sieht es schon bei anderen Federn aus. Entenfedern normaler Enten stammen immer aus dem Totrupf. Das heißt aber nicht, dass es den Enten vorher gut ging. Stammen sie aus der Stopfleberproduktion, dann fallen die Federn zwar an, aber man sollte diese Form der Haltung nicht unterstützen.
Gänsefedern stammen dagegen vom lebenden Tier. Theoretisch kann man Gänsefeder beim sogenannten Raufen sehr schonend gewinnen. Dabei werden per Hand nur die losen Federn und Daunen während der Mauser entfernt. Allerdings ist das kein gängiges Verfahren, es ist nicht wirtschaftlich.
In der Regel stammen Gänsefedern aus Hand- oder maschinellem Rupf. Dabei werden die fest sitzenden Federn entfernt. Lebende Federn außerhalb der Zeit der Mauser sitzen fest wie wachsende Haare oder Fingernägel. Sie haben im Kiel Nerven und werden mit Blut versorgt. Welche Verletzungen und Schmerzen das Rupfen verursacht kann man sich leicht ausmalen. Daher sind Federn im Prinzip immer mir Vorsicht zu genießen.
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