Nicht heiraten - wegen hoher Scheidungsrate
Mein Partner und ich heiraten bald, nach immerhin fast 11 Jahren Beziehung. Ich denke, dass wir nun beide wissen, wie der Partner ist und welche Stärken und auch Macken er hat. Dennoch macht man sich ja auch Gedanken über die Zukunft, wenn man dann verheiratet ist.
Nun ist es so, dass ich bereits zwei Paare kenne, die sich kurze Zeit nach der Hochzeit doch scheiden ließen. Bei dem einen Paar kam es sehr überraschend und die genauen Gründe kenne ich nicht und habe auch nie direkt danach gefragt. Bei dem zweiten Paar ist es gerade erst aktuell. Einer der Partner hat sich sehr verändert und der andere hatte sehr darunter zu leiden, bis das alles eben eskalierte und sie sich nun als Konsequenz getrennt haben und auch scheiden lassen wollen. Mich macht das schon nachdenklich und ich frage mich, ob sich vielleicht durch die Ehe bei uns einer ändern würde.
Oftmals ist es ja so, dass viele meinen, wenn sie dann verheiratet sind, müssen sie nichts mehr für sich tun und sich eben gehen lassen. Allerdings mache ich das nicht, da ich es in erster Linie ja für mich tue und an zweiter Stelle, um eben auch meinem Partner zu gefallen. Aber die Scheidungsrate ist ja doch in den letzten Jahren recht hoch. Würdet ihr deswegen alleine schon von einer Heirat absehen? Eine Freundin sagt immer, dass sie nicht heiraten wird, da sie das Geld für eine Scheidung nicht hat.
Wenn auch nur einer eine andere Vorstellung der Eheschließung hat, warum man eigentlich heiratet, ist das meines Erachtens zum Scheitern verurteilt. Man hört immer wieder, dass Paare eigentlich nicht heiraten wollen oder zumindest einer der beiden und dann steht doch ganz plötzlich die Heirat an. Und das meist ausschließlich, weil ein Partner auf einmal gemerkt hat, dass man auch heiraten kann und dadurch ja noch Geld vom Staat kassieren kann. Dass das Geld auch irgendwann aufgebraucht ist, was man zurück bekommt und dass man sich auch an die paar Euro, die man im Monat mehr in der Kasse hat, schnell gewöhnt ist dann dass, was die Ehe scheitern lässt. Und genau deswegen ist die Scheidungsrate auch so hoch.
Ich bin fest davon überzeugt, dass die Scheidungsraten viel niedriger wären, wenn wirklich beide Partner an einem Strang ziehen würden und nicht einer die Vorteile der Ehe so in den Vordergrund stellt. Bei meiner ersten Ehe habe ich auf die Hochzeit gehofft, weil ich immer Kinder haben wollte und mir nicht vorstellen konnte sie ohne Ehe großzuziehen. Dass das ein Fehler war, habe ich nach einiger Zeit festgestellt. Eigentlich hätte ich nie heiraten dürfen. Bei der zweiten Ehe hat mein Exmann auch das Finanzielle im Kopf gehabt, wie man doch Geld sparen kann und Geld vom Staat durch bessere Steuerklassen bekommen kann. Das hat er aber schön für sich behalten.
Ich wollte eigentlich nicht mehr heiraten. Aber ich habe mich mit meinem Mann lange unterhalten, warum wir eigentlich heiraten. Der Grund war in erster Linie, weil wir zusammen bleiben wollten und eine Familie sein wollten, die auch nach Außen hin zusammen gehört. Es kam dann auch noch hinzu, dass man in dem Ort, wo wir hingezogen sind, weil mein Mann dort Arbeit hat, als Familie keine Wohnung bekam, wenn man nicht verheiratet war. Wir hatten aber beide die gleiche Vorstellung von der Ehe und auch von der Eheschließung.
Die meisten Ehen gehen kaputt, weil beide eine andere Vorstellung von der Ehe, von der Eheschließung, vom Grund der Eheschließung und auch von allem drum und dran hatte. Eine Bekannte von mir war 7 Jahre mit ihrem Partner zusammen. Der Partner von ihr war dann auch irgendwann so weit, dass er meinte, dem Staat doch Geld in den Rachen zu stecken und sie doch heiraten sollten. Sie haben eine große Feier gemacht und geheiratet und ein halbes Jahr später war die Ehe kaputt. Es ist nicht immer gut aus finanziellen Gründen zu heiraten.
Ich bin dann auch der Meinung, wenn man so lange zusammen ist und nicht verheiratet ist und alles funktioniert, warum man dann noch heiraten soll. Wenn dann wirklich der finanzielle Aspekt für einen besonders groß ist, sollte man es lassen. Warum sollte man sonst an einem guten Team, einer guten Beziehung was ändern? Kann das denn nicht nur zum Scheitern verurteilt sein?
Ich glaube nicht, dass viele Ehen kaputt gehen, weil sich einer gehen lässt. Ich denke, dass eben viel mehr dazu gehört. Ein Mensch, der nie heiraten wollte und es dann wegen den Finanzen macht, der wird auch niemals in einer Ehe glücklich sein. Ein Mensch, der aber immer schon heiraten wollte und eine Familie haben wollte, wird sich viel mehr auf die Ehe einlassen können. Sicher ist es auch bei manchen Eheschließungen so, dass man den anderen Ehepartner auch absichern will. Aber das kann man auch ohne Ehe machen.
Ich gehöre auch zu dem Menschen, die eine Ehe hinter sich haben, wo sich der Partner nach einiger Zeit verändert hat. Das ging so ein halbes Jahr nach der Hochzeit los, aber so schleichend, dass man es gar nicht gleich gemerkt hat. Und dann war es auch zu spät etwas zu retten. Nur hatte sich eben mein Ex-Mann vom Wesen her verändert ohne das man einen Grund dafür finden konnte. Alle Verdachtsmomente, die da eine Rolle spielen konnten, wollte er nicht hören und auch nicht mit sich reden lassen.
Solange es nur äußerliche Veränderungen sind, kann man sicherlich gegen steuern. Aber wenn sich das Wesen eines Menschen verändert, kann man allein nichts mehr machen. Aber du scheinst dir wohl nicht mehr so sicher zu sein, ob eine Heirat der richtige Schritt ist. Ich kann dich da sogar verstehen, da du doch viele Abstriche bei eurer Hochzeit machen musst, weil alles so kurz vor knapp noch über die Bühne soll.
@ Punktedieb, Ich bin mir total sicher, dass ich meinen Partner heiraten möchte. Aber irgendwie ist es bei uns im Freundeskreis gerade so aktuell, dass sich ein Paar nach gerade mal einem Jahr Ehe scheiden lässt. Da mache ich mir schon Gedanken, was sich da plötzlich ändert, dass es so kommt, wenn man vorher Jahre lang glücklich war. Aber das kann einem natürlich auch passieren, wenn man eben nicht verheiratet ist. Ich glaube das Paar, was sich scheiden lässt, war vor der Ehe 4 Jahre zusammen. Allerdings hat sie sich dann sehr verändert, also auch vom Wesen her und das ist wohl Hauptgrund für die Scheidung.
Wenn man sich so von den Geschehnissen in anderen Beziehungen beeinflussen lässt, dass man sich um Scheidungsraten etc. Gedanken macht, dann ist doch da eine Unsicherheit vorhanden. Trennungen gibt es immer wieder und die hat wohl jeder Mensch in seinem Umfeld. Als unsere Hochzeit im letzten Jahr beschlossen war, habe ich auch kurz danach erfahren, dass unsere direkten Nachbarn getrennte Wege gehen.
Auch dieses Paar war vorher einige Jahre zusammen, aber nur gut ein Jahr verheiratet. Aber ich habe mir da keine Gedanken über die Gründe gemacht. Die habe ich zwar nach und nach erfahren, aber es hat mich nicht weiter tangiert. Auch ein guter Freund hatte sich vorher getrennt. Er hat zwar mit seiner Freundin nicht zusammen gelebt und es waren auch keine Jahre, die sie zusammen waren. Aber auch das hat mich nicht über Scheidungsraten nachdenken lassen.
Wer nicht wagt kann nicht gewinnen. Wenn man für sich eine Heirat möchte, dann sollte man es einfach versuchen. Sollte es dann als Ehepaar nicht mehr klappen kann man ja immer noch daran arbeiten oder sich scheiden lassen. Eine Ehe ist ja auch nichts anderes, als eine normale Beziehung. Ich verstehe generell nicht, was Leute dazu bringt jahrelang zusammen zu sein und dann nach einer Ehe zum Arsch zu werden.
Dennoch würde mich nichts davon abhalten meinen Schatz zu heiraten. Sollte es dann nicht klappen ist es eben so, aber ich habe es versucht und in dem Moment ist es dann auch absolut richtig gewesen. Man muss sich da glaube ich gedanklich nicht so damit unter Druck setzen, entweder es klappt oder eben nicht, das kann aber auch bei einer normalen Beziehung so sein. Ihr seid ja schon so lange zusammen, da ändert man sich eigentlich nicht mehr.
Zunächst einmal glaube ich nicht, dass Ehen aus anderen Gründen scheitern wie Beziehungen, die ohne Trauschein geführt werden. Wenn jemand einen Trauschein unterschreibt weil er denkt, dass sich dadurch irgendwas ändern wird in der Beziehung, und es ändert sich dann natürlich nichts und er lässt sich scheiden - dann hätte er sich ohne Trauschein doch auch getrennt, wenn das, was ihn stört, zu störend geworden wäre.
Bei unserer Entscheidung gegen eine Hochzeit haben Scheidungsraten überhaupt keine Rolle gespielt. Wir sind schon so lange zusammen und haben neben einer Partnerschaft auch eine sehr gute Freundschaft. Falls wir uns irgendwann tatsächlich mal trennen sollten denke ich, dass wir das zivil regeln könnten, ohne fette Anwaltsrechnungen.
Wir sind nicht verheiratet, weil es keinen finanziellen Vorteil bringen würde und ehrlich gesagt ist es mir reichlich egal, was andere darüber denken. Und wenn sich irgendwann mal was an einem unserer Gehälter ändern sollte und wir dann den Trauschein unterschreiben werden um Steuern zu sparen ist es mir auch reichlich egal, ob dann jemand denkt, dass wir das lassen sollten.
Wenn man etwas von der Ehe hält und gerne heiraten möchte weil man es für sich für das richtige hält, finde ich nicht, dass man sich von Scheidungsstatistiken abhalten lassen sollte. Natürlich ist es gut möglich, dass man einer der vielen ist, die sich scheiden lassen, aber wo bleibt die Hoffnung und die Liebe wenn man von Anfang an davon ausgeht, dass es sowieso nicht klappen kann. Natürlich eine Scheidung ist Schwierig und Kostet Geld, aber wem die Ehe etwas bedeutet der sollte dieses Risiko meiner Meinung nach eingehen.
Ob ich mal heirate kann ich nicht sagen. Meine Zweifel liegen allerdings nicht an der Scheidungsrate, sondern daran, dass mir die Ehe nichts bedeutet. Für mich ist die Ehe lediglich der Einfachheit halber und aus steuerrechtlichen Gründen einfacher. Es ist definitiv einfacher wenn man verheiratet hat, da man in manchen Bereichen, wie zum Beispiel im Falle von Krankheit mehr Rechte hat. Auch geldtechnisch kann sich eine Hochzeit lohnen. Viele sagen ich würde die Ehe zu praktisch sehen, aber für mich persönlich ist die Ehe auch nichts anderes wie ein praktischer Schritt wenn man zusammen bleiben will. Ich würde mich auch wenn sie mir nichts bedeutet mich nicht von der Scheidungsquote abhalten lassen. Jeder sollte für sich entscheiden ob er aus den richtigen Gründen heiratet und ich nicht von Statistiken oder sonstigen davon abhalten oder dazu drängen lassen.
Die hohe Scheidungsrate hängt meiner Meinung nach genau mit dem Klischee zusammen, dass man sich auf der faulen Haut ausruhen kann, sobald man verheiratet ist. Doch eine Beziehung muss auch nach der Hochzeit immer weiter gepflegt werden. Jeden Tag eine kleine Aufmerksamkeit sollte eigentlich angebracht sein. Es reicht ja schon, wenn der Partner für den anderen den Abwasch übernimmt. Ein Strauß Feldblumen ist im Sommer auch ein schönes Mitbringsel und regelmäßige Unternehmungen sollten auch drin sein.
Natürlich muss man Zeit investieren, aber wenn man seinen Partner liebt, dann macht man das auch gerne. Vor der hohen Scheidungsrate hatte ich vor der Hochzeit nie bedenken. Schließlich ist jeder selbst für seine Beziehung verantwortlich.
In der Hinsicht will ich eigentlich nicht über andere Leute urteilen, denn diese Entscheidung können nur sie selbst treffen. Die hohe Scheidungsrate ist aber auf jeden Fall kein schöner Faktor. Ich kann aber nachvollziehen, warum dies so ist. Irgendwann kehrt halt eine gewisse Routine in die Beziehung ein. Man hat sich quasi alles gesagt und es passiert auch nicht mehr viel, was man dem anderen mitteilen könnte. So entsteht schon mal eine gewisse Funktstille. Am schlimmsten dürfte dies dann sein, wenn zum Beispiel beide Partner arbeitslos sind und sich quasi den ganzen Tag auf der Pelle sitzen. Das würde mir wohl mit der Zeit auch auf die Nerven gehen.
Ich muss zugeben, dass ich im Moment aus meiner Sicht gegen eine Heirat bin. Wenn man frisch verliebt ist, dann denkt man immer nur an das blaue vom Himmel. Wie es in ein paar Jahren aussieht kann man nur schwer sagen. Da ich selbst ein Scheidungskind bin und einiges mitgemacht habe, bin ich generell in dieser Hinsicht sehr abgeschreckt. Ich werde mir also sehr gründlich überlegen, ob ich überhaupt mal heiraten werde. In deinem Fall wünsche ich euch alles gute, denn wenn ihr schon so lange zusammen seid, dann ist das schon mal ein sehr positives Zeichen.
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