Warum soll man Nagern kein nasses Obst oder Gemüse geben?

vom 19.10.2014, 20:05 Uhr

Ich habe nun schon seit mehreren Jahren Farbmäusen und bereits als ich ein Kind war und wir die ersten Farbmäusen hatten, hat meine Mutter mir beigebracht, dass ich den Tieren kein nasses Obst oder Gemüse in den Käfig legen soll, weil das nicht gut für die Nager ist. Ich habe das auch schon in diversen Büchern und auch online gelesen, allerdings habe ich nie eine Erklärung dafür gefunden, warum man Nagern kein nasses Obst oder Gemüse geben soll.

Es ist ehrlich gesagt ziemlich umständlich, wenn ich ihnen zum Beispiel etwas Salat geben will und der frisch geputzt ist und ich die Blätter dann erst einmal einzeln abtrocknen muss. Ich mache das natürlich, weil es sicher einen Grund hat, wieso überall gesagt wird und geschrieben steht, dass man es eben nicht tun soll.

Warum ist es also so, dass man Nagern kein nasses Obst oder Gemüse geben darf? Was kann schlimmstenfalls passieren, wenn es ihnen doch mal etwas feuchtes Grünfütter gibt?

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Du kannst den Nagern ruhig nasses Obst oder Gemüse geben. Meine haben es geliebt. Denn sie fanden das nasse bzw. feuchte Obst und Gemüse viel ansprechender und da die meisten Nager auch wenig trinken ist es sogar ratsam ihnen das Obst und Gemüse ein wenig feucht zu geben. Nichts anderes bekommen Nager wie Mäuse und Ratten und auch Meerschweinchen und Degus und auch andere Kleintiere wie Kaninchen in der freien Natur, wenn sie morgens oder abends in der Dämmerung Futter suchen. Der Morgentau macht auch das Futter nass und sie holen sich dadurch auch die Flüssigkeit, die sie brauchen.

Allerdings muss man bei Tieren in der Gefangenschaft sehr aufpassen, wenn man Reste Futter im Käfig lässt, weil das eben auch schnell schimmeln kann. Deswegen wird im allgemeinen wohl davon abgeraten, weil die Tiere durch schimmelndes Obst und Gemüse krank werden können. Achtet man aber darauf die Reste auch restlos wegzuräumen, dann ist es auch nicht schlimm.

Es ist ein Ammenmärchen, dass man das Futter nicht feucht geben soll. Meine Tiere, egal ob Hamster, Ratten, Vielzitzenmäuse, Meerschweinchen oder Degus, haben feuchtes Futter bekommen, weil ich es nicht abgetrocknet habe, nachdem ich es gesäubert habe. Meine Tiere sind alle alt geworden und haben nie Durchfallerkrankungen gehabt, die angeblich dadurch entstehen können.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Meine Kaninchen bekommen Löwenzahn und anderes Unkraut, solange es eben im Garten ausreichend wächst. Das ist gerade jetzt im Herbst morgens auch klatschnass. Dazu bekommen sie Obst. Ich habe dadurch noch nie Probleme feststellen können. Durchfall hatten meine Tiere noch nie.

Ich verstehe auch gar nicht, wo das Problem sein soll. Denn selbst wenn man das Grünfutter mit der Salatschleuder bearbeiten würde, hätte es ja immer noch in den Zellen einen recht hohen Wasseranteil. Also Wasser bekommen die Viecher so oder so. Ob nun im Futter als Zellsaft oder auf dem Futter als Morgentau. Aber ich gebe zu, dass meine Kaninchen praktisch überhaupt kein Wasser extra trinken. Das wird selbst im Hochsommer komplett ignoriert.

Ich könnte mir vorstellen, dass es für ein Tier problematisch wird, wenn man es allzu schnell umgewöhnt. Also wenn man beispielsweise ein Tier von einer anderen Familie übernimmt und es dort nur Trockenfutter bekommen hat. Wenn man ihm dann von einem Tag auf den anderen klatschnasses Grünfutter gibt, ist es das natürlich nicht gewohnt. Ich gebe meinen Kaninchen im Frühjahr auch erst mal nur kleinere Mengen, die ich dann langsam steigere. Im Winter ist das Futter ja selbstverständlich eher trockener Natur.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



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