Mit WUSB gegen den Kabelsalat - Vorteile & Nachteile

Man kennt ja den Kabelsalat der sich schnell im Büro oder im privaten Heim aufbauen kann, wenn man hier einen Drucker und einen Scanner stehen hat, dort eine externe Festplatte, die Tastatur und andere Peripheriegeräte – damit soll jetzt mit dem WUSB Standard Schluss sein. Der WUSB Standard, im Prinzip so etwas wie eine Funkvariante von USB, soll viele Nachteile von WLAN und Bluetooth obsolet machen. Das Manko von Peripheriegeräten per WLAN lag bisher in der aufwendigen Installation, im erhöhten Stromverbrauch und an den recht teuren Chips – Bluetooth hingegen quält jeden Anwender mit der viel zu kleinen Bandbreite von 2,1 Mbit/s.

Bei WUSB will man Features aus beiden Technologien vereinen. So soll ein WUSB Anschluss Datenübertragungen bis zu 480 Mbit/s (also wie ein herkömmlicher USB Anschluss) übertragen können, wenn auch nur bei einer Entfernung von 3 Metern (ähnlich Bluetooth) – jedoch soll die Übertragungsrate bei einem Abstand von 10 m immer noch bei 110 Mbit/s liegen. Ein großer Vorteil ist auch die große Kompabilität und die Einfachheit des WUSB Standards im Gegensatz zur bestehenden WLAN Technik - WUSB nutzt nur Übertragung den UWB Standard (Ultrabreitbandfunk), der ein breites Frequenzband anbietet. Durch einen Adapter sollen auch bestehende USB Anschlüsse von Peripheriegeräten für WUSB nutzbar gemacht werden, wofür keine neuen Treiber erforderlich seien. Zudem ist damit zu rechnen, daß, sobald sich der Standard durchsetzt, viele Geräte bereits einen WUSB Anschluss integriert haben werden. Nach dem Willen von Intel, Sony und Philips soll der Standard auch im Wohnzimmer Einzug halten, z. B. in TV und Videogeräten, die dann per WUSB Daten austauschen sollen.

Die Nachteile liegen auf verschiedenen Gebieten – so nutzt WUSB aufgrund des UWB auch Frequenzen, auf denen auch andere Funkanwendungen wie WLAN, Bluetooth oder sogar das Flugradar senden, was zu Problemen in bestimmten Anwendungsgebieten führen kann. Zudem ist WUSB in der EU, im Gegensatz zu den USA, noch nicht zugelassen worden – auch wenn die Zulassung, bzw. EU Richtlinien, noch dieses Jahr erfolgen soll, vorher möchte man aber noch die Frequenzausnutzung regeln. Bisher gibt es auch kaum Anwendungen und Geräte, die den Standard nutzen – bislang erschienen nur zwei Laptops und WUSB Sets (WUSB Stick & WUSB Hub), die den Standard nutzen und die ab Herbst verfügbar sein sollen. Belkin brachte vor kurzem einen 200 $ teuren USB Hub auf den Markt.
Ein Hauptproblem ist weiterhin, wie man denn den Akku der Geräte aufladen kann ohne eine Steckdose zu nutzen, auch wenn derzeit dran gearbeitet wird.
Ein großer Nachteil wäre natürlich auch die Hackbarkeit von Funknetzen – denn jeder dazu fähige User könnte sich natürlich rein theoretisch mit in die Datenübertragung „einklinken“, so wie es bereits bei bestehenden Funknetzwerken der Fall ist.

Sollte sich WUSB jedoch in der Industrie durchsetzen, könnte es schnell zur kommenden Killerapplikation werden.

In der Tat, WUSB bietet tolle neue Möglichkeiten.

Vorteile sehe ich viele.
So könnten ferngesteuerte Dinge realisiert werden, die anstatt hinstorisch durch Knöpfe oder Hebel mit einer Software bedient werden könnten.
Ein riesiger Markt für Gadgets könnte entstehen. Auch die Standardtisierung ist sinnvoll sowie die Implementierung in gängige Geräte.
Auch hat das Notebook endlich die Freiheit, die es propagiert, was heute ja durch die vielen Peripheriegeräte nicht wirklich zutrifft.

Nachteilig ist vielleicht die Strahlenbelastung. Die Disskussion darüber ist ja bekannt und die Wissenschaft ist sich uneinig. Auch die Frequenzbereiche sehe ich als Problem, wird doch im Flugzeug dann keiner WUSB benutzen dürfen.

Die Sache mit der autarken Stromversorgung ist ein toller Nebeneffekt. Wenn die Entwickler es tatsächlich zustande bringen ohne Netzstrom (sprich nicht über Ladegeräte, etc,) die Energieversorgung gewährzuleisten würden wir ungeahnte Möglichkeiten haben ...ich würde es sehr begrüssen!

Ich freue mich auf diesen Datenübertragungsstandard

Hatte das Vergnügen, das ganze schonmal bei Dell testen zu dürfen. Wobei ich sagen muss, das es sicher kein Vergnügen war, vielleicht hat sich die Hardware auch einen Spaß gemacht, ich bin mir nicht sicher. Für sich alleine betrachtet, muss man sagen, das es eine interessante Lösung ist, um den Kabelsalat zu bereinigen, der sich von Natur aus auf und unter dem Schreibtisch bildet und teilweise gewaltig stören kann.

Für sich alleine betrachtet ist auch die Übertragungsrate völlig ausreichend. Aber, und das ist das Problem (vielleicht war das aber auch nur eine Eigenart meines Gerätes, da bin ich mir nicht sicher), sobald es mehrere solcher W-USB Geräte gibt, fangen diese an, sich um die Frequenzen zu rangeln. Es kann auch schonmal sein, das eine Hardware, die gerade funktioniert, auf einmal ausfällt. Ganz schlimm wurde es allerdings, als mehr als ein W-LAN Netz dazukam, obwohl die Funkbereiche grundverschieden sind. Als dann noch eine Bluetoothumgebung zugeschaltet wurde, ging gar nichts mehr. Obwohl das alles unterschiedliche Frequenzen waren, gehe ich einfach mal davon aus, des es eintweder ein Hardwaredefekt an sich war oder die ganzen Interferrenzen die W-USB Hardware verwirrt hat.

Denke, im letzteren Fall würde es recht schnell ein Revisionupdate geben, um diese Frequenzen besser abschirmen zu können (war ja bei W-LAN am Anfang nicht anders). Ob sich das allerdings durchsetzen wird, da bin ich gespannt, da es sich auch hier wie überlal über den Preis regeln wird.

Es gab doch auch mal irgend eine Hochgeschwindigkeitsübertragungsart die allerdings nur wenige cm überbrücken konnte ? Also das man dann den USBStick oder die Kamera auf so eine "Sender/Empfängerplatte" legen sollte.

Wie hiess den das noch gleich ?