Vorsicht im Herbst bei Bauernglatteis und Hopfenspikes

Auf den Straßen entsteht im Herbst ein gefährlicher Schmierfilm. Überbreite Fahrreifen an landwirtschaftlichen Fahrzeugen hinterlassen diesen gefährlichen Schmierfilm. Alle Autofahrer, Motorradfahrer, Fahrradfahrer und sonstige Benutzer der Straßen müssen mit diesem sogenannten Bauernglatteis rechnen. In manchen Gegenden betrifft es auch die Hopfenspikes. Die Hopfenspikes entstehen durch das Häckseln der Hopfenreben. Es handelt sich um Drahtstückckchen von zwei Zentimeter, die einen platten Reifen verursachen können. Um keinen Unfall zu verursachen hilft nur: Runter vom Gas!

Man darf diese teils sehr glatten Straßen nicht unterschätzen. Verbinden sich die Erdklumpen und der Lehm mit Nässe, entsteht der Schmierfilm, der schon vielen Autofahrern zum Verhängnis wurde. Kommt dazu noch das feuchte Herbstlaub, ist die Gefahr noch größer. Alles zusammen kann man mit Glatteis vergleichen, weil es ebenso gefährlich ist. Da sollte man nicht nur langsam fahren, sondern auch einen größeren Abstand halten.

Vor allem morgens und abends, wenn es noch oder schon wieder dunkel ist oder wird, kommt noch der Wildwechsel dazu. Das bedeutet überhöhte Wachsamkeit. Besonders an Einmündungen von Feldern kann zusätzlich noch Erntegut liegen. Überholen von landwirtschaftlichen Fahrzeugen sollte an nicht übersichtlichen Stellen unterbleiben, da die Fahrzeuge oft sehr breit sind und entgegenkommende Fahrzeuge nicht sofort gesehen werden. Wer hat schon Erfahrung mit dem Bauernglatteis machen müssen?

Der Begriff "Hopfenspike" war mir nicht geläufig, aber ich habe es gerade nachgelesen, dass man sich damit die Reifen zerstechen kann. Bauernglatteis ist so eine Sache, die keine gute Erinnerung bei mir hat. Ein früheres Cliquenmitglied hat sich in einer Herbstnacht auf solch schmieriger Straße tot gefahren und daran musste ich denken, als ich den Thread hier gelesen habe.

Es geht schneller als man denkt und oft sieht man es gar nicht und ich fahre bei solchen Verhältnissen auch immer extrem vorsichtig. Wenn mein Mann unterwegs ist, wenn ich weiß, dass er auch auf Landstraßen fahren muss, dann habe ich auch immer Angst. Aber er beteuert mir immer, dass er aufpasst.

Ich habe noch keine negativen Erfahrungen in dieser Richtung machen müssen. Aber die landwirtschaftlichen Betriebe sind auch dafür verantwortlich, dass die Straßen wieder gereinigt werden. Wobei man es so gut wie möglich vermeidet, dass man bei feuchtem Wetter überhaupt auf die Felder fährt. Eben damit man danach nicht die Erde auf die Straße schleppt.

Wenn man also wegen entsprechend verschmutzter Straßen einen Unfall oder Schaden am Auto hat, kann man unter Umständen auch den Betrieb dafür haftbar machen, der den Dreck verursacht hat. Waren die Maschinen am Vormittag auf dem Feld und ein Unfall passiert deswegen einige Stunden später, so wäre genug Zeit gewesen um den Dreck zu beseitigen.

Es ist mir bekannt, dass die landwirtschaftlichen Betriebe die Straßen von dem verursachten Schmutz wieder reinigen müssen. Aber bis das geschehen ist, kann schon etwas passiert sein. Wie Diamante berichtete, wurde eine solche verschmutzte Straße einem Freund aus ihrer Clique zum Verhängnis und so verlor er sein junges Leben, weil der Schmierfilm nicht entfernt wurde. Das ist dann schon eine traurige Erfahrung.

Es ist jedes Jahr das gleiche. Im Herbst sind die Straßen häufig mit feuchtem Laub bedeckt und ländlichen Gegenden muss man eben auch mit verschmutzten Straßen rechnen, auch wenn die Bauern an sich verpflichtet sind, allzu große Verunreinigungen zu entfernen. An sich sollte man das immer berücksichtigen, dennoch wird es auch weiterhin immer wieder Unfälle geben, einfach weil es immer wieder besonders schlaue Leute gibt, die nicht aufpassen wollen und es vorziehen, sich mit ihrem Fahrzeug um den nächsten Baum zu wickeln.

Es wird schon möglich sein, einen landwirtschaftlichen Betrieb, der für starke Verschmutzungen auf der Fahrbahn verantwortlich ist, in die Haftung zu nehmen. Aber das größere Problem ist doch, dass viele Leute einfach total unaufmerksam sind, mit ihrem Auto nicht richtig umgehen können oder wollen und nicht angepasst fahren. Wenn dann noch abgefahrene Reifen oder sonstige Mängel hinzukommen, kann man recht schnell einen Unfall bauen. Das sollte bekannt sein und jeder Fahrer kann selbst dazu beitragen, dass es eben nicht zu einem Unfall kommt. In seltenen Fällen kann immer mal etwas passieren, aber viele Unfälle sind eben vermeidbar und die Schuld tragen da eben auch vor allem die Autofahrer. Solange der Unfall sonst niemanden betrifft, sondern nur den unaufmerksamen Fahrer, ist es ja auch in Ordnung.

Von den Hopfenspikes habe ich bislang noch nichts gehört und musste mir diese Dinger gerade erst einmal im Internet anschauen. Mit den Metallstäbchen rechnet man sicher auch nicht so schnell wie mit Laub oder Schmutz auf den Straßen. Im Gegensatz zu Verunreinigungen auf der Straße kann man die Hopfenspikes sicher auch nicht so gut erkennen, wenn diese auf der Straße herumliegen. Da sollte man dann besonders auf das Fahrverhalten des Fahrzeuges achten, damit man merkt, ob man einen platten Reifen hat. Natürlich sollten auch die Bauern darauf achten, dass diese Hopfenspikes im besten Fall gar nicht erst auf die Fahrbahn gelangen oder eben zeitnah entfernt werden.

Mir ist bislang noch nichts passiert. Auszuschließen ist das nie, aber ich fahre schon recht sicher und angepasst, ohne ängstlich und übervorsichtig zu sein. Denn das führt am Ende vermutlich noch eher dazu, dass man aufgrund der Unsicherheit erst Recht im Graben oder vor dem nächsten Baum landet. Man muss sich da auch nicht verrückt machen, denke ich, aber eben vernünftig fahren.