Personas: Steckt nicht immer ein wenig Willkür dahinter?

vom 14.10.2014, 15:40 Uhr

Ich habe mich in den letzten Wochen mit dem Thema Zielgruppenanalyse beschäftigt. Dabei kam auch das Thema Personas auf. Personas sind fiktive Personen, die man erstellt, um beispielsweise eine Website analysieren zu können. Wenn man beispielsweise vier verschiedene Zielgruppen für eine Website hat, dann erstellt man vier Personas, die jeweils die einzelnen Zielgruppen repräsentieren.

Personas sind sehr konkret formuliert. Ein Persona hat einen vollständigen Namen, ein Alter, ein Bild, einen Familienstatus, und so weiter. Es ist also eine Art Steckbrief. Man weiß, was die Persona gerne in der Freizeit macht, auch wenn das für das Verhalten auf der Website womöglich gar nicht zu interessieren scheint. Es ist aber wichtig, dass man die Personas ernst nimmt und es nicht als irgendeine abstrakte Zielgruppe ansieht, sondern als Personen, die die Website besuchen und dabei ein bestimmtes Ziel verfolgen.

Damit wären wir auch schon bei dem Thema User-Szenarien. Anhand der Ziele, die die Personas verfolgen, kann man dann die Website testen. Man sieht sich die Website also aus Perspektive der Personas aus und nicht als man selbst. Immerhin haben wir alle Geschmäcker und finden das ein oder andere besser, aber mit Personas versucht man, davon abzukommen und möglichst objektiv die Website zu bewerten.

Ich habe nun solche Personas auch schon selbst erstellt. Gut ist es, wenn man sich dabei an statistische Werte hält oder auch Interviews mit Personen aus der Zielgruppe führt, um ein möglichst genaues, realistisches Bild zu bekommen. Nun finde ich es aber enorm schwierig, hierbei wirklich nur Dinge aufzuführen, die ich durch Interviews oder Statistiken auch belegen kann. Wenn ich beispielsweise das Alter bestimme, dann steckt da doch immer etwas Willkür dahinter, ob man nun sagt, dass eine Person dreiundzwanzig oder vierundzwanzig Jahre alt ist.

Denkt ihr auch, dass bei Personas immer ein wenig Willkür dahintersteckt, egal wie sehr man sich darum bemüht, es möglichst an die Realität anzulehnen?

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich denke mal das hat viel mit der Fantasie und der Vorstellungskraft desjenigen zu tun, der sich in diese Personas hinein versetzen kann. Ehrlich gesagt fällt es mir schwer, wenn ein männlicher Student sich vorstellen muss, als 70jährige Frau zu agieren. Aber auch anders herum, fragt man sich ja was im Kopf von jungen Leuten vor sich geht. Die ticken heute irgendwie völlig anders als man selbst in dem Alter.

Benutzeravatar

» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Natürlich wird eine Persona immer von Erfahrungen, den Vorurteilen und dem Schubladendenken des jeweiliger Erschaffers dieser fiktiven Persönlichkeit beeinflusst. Egel wie viele statistische Werte und Umfragen in die Planung mit einbezogen werden, auch die Persönlichkeit und die Denkstrukturen des Erstellenden fließen in das Profil mit ein.

Alle ermittelten Werte stellen schließlich immer nur einen Querschnitt aus der Zielgruppe dar, die durch eine bestimmte Persona repräsentiert werden soll. Daher muss der Erzeuger des Profils eigene Entscheidungen treffen, die immer von seiner Denkweise gelenkt werden. Trotzdem helfen realistische und gut ausgearbeitete Modelle, sich in die Denkweise, das Fühlen und die Erwartungen und Wünsche einer Zielgruppe einzudenken.

» cooper75 » Beiträge: 13429 » Talkpoints: 519,52 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^