Schwarze und weiße Magie schon mal gelebt oder erlebt?

vom 13.10.2014, 22:28 Uhr

Ich habe gelesen, dass es schwarze Magie und auch weiße Magie gibt. Ich kann mir ehrlich gesagt unter beidem nicht viel vorstellen. Habt ihr Beispiele für weiße Magie und auch für schwarze Magie? Habt ihr diese Magie schon erlebt oder gelebt oder lebt ihr sogar diese Magie? Was macht ihr, was diese Magie ausmacht? Was fällt alles unter weißer und schwarzer Magie und wie gefährlich ist so eine Magie?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich praktiziere selbst Magie und kann dieses Schwarz-Weiß-Denken absolut nicht ausstehen. Als schwarze Magie wird häufig die Magie bezeichnet, die andere Menschen unterwirft und ihnen schadet. Weiße Magie tut angeblich nur Gutes. Dass das absoluter Schwachsinn ist, kann man mit ein bisschen Menschenverstand feststellen.

Einige in meinem Bekanntenkreis praktizieren beispielsweise ab und an Friedensrituale für den Weltfrieden. Natürlich steckt ein guter Wille dahinter, doch in der Konsequenz werden bei weltweitem Frieden keine Waffen mehr hergestellt, mehr Leute werden arbeitslos und ärmer. Selbst durch ein solches scheinbar positives Ritual entstehen negative Folgen, weil die ganze Welt im Fluss ist. Es gibt noch hunderte andere Beispiele, bei denen es genau auf dasselbe herauskommt: Man kann Magie nicht rein gut oder rein böse wirken und muss die Konsequenzen schon vorher abschätzen können.

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» ninjafan » Beiträge: 1455 » Talkpoints: -0,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich halte Magie, egal welcher Art, für eine Mischung aus Wunschdenken und esoterischem Humbug. Zwar glaube ich auch nicht daran, dass wir mit unserer Wissenschaft und unserem ach so aufgeklärten Denken schon alle Phänomene und Zusammenhänge auf der Welt erklären können und es darüber hinaus nichts gibt. Sozusagen getreu dem Grundsatz: Was nicht sein kann, darf auch nicht sein.

Aber was ich bisher so am Rande mitbekommen habe, wie Magie funktionieren soll, hat mich nicht gerade überzeugt. Wir Menschen sind durch die Bank gut darin, uns Dinge einzureden und Zusammenhänge zu sehen, wo es gar keine gibt. Und der Glaube kann bekanntlich Berge versetzen. Wenn mir jemand ganz fest einredet, dass ich beispielsweise durch dieses oder jenes Ritual die Liebe meines Lebens finden werde, gehe ich natürlich ganz anders auf potenzielle Kandidaten zu und dann kann kann der Funke schon mal überspringen.

Generell frage ich mich sowieso, wieso nicht mehr Leute Magie praktizieren, wenn man durch magische Rituale Geld, Erfolg, Gesundheit, Weltfrieden und Idealgewicht erreichen kann. Es wäre ja schlicht unfair, diese Möglichkeiten nicht für sich und andere zu nutzen.

» Gerbera » Beiträge: 11320 » Talkpoints: 49,94 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



In Rollenspielen fällt unter schwarze Magie alles, was im weitesten Sinne Schaden anrichtet, aber oft auch solche Sachen wie Liebeszauber, weil dem Opfer dadurch der freie Wille genommen wird, oder Zauber, mit denen man sich einen unfairen Vorteil verschafft. Weiße ist dementsprechend das Gegenteil, also Zauber, die anderen helfen sollen und selbstlos sind. In Spielen funktioniert das natürlich, weil man als Macher die Regeln definiert und die Zaubersprüche festlegt, die die Spieler einsetzen können.

In der Realität sieht das natürlich ganz anders aus - mal abgesehen von der Tatsache, dass Magie genau wie alle anderen übersinnlichen Geschichten nur in den Köpfen der Gläubigen existiert, meine ich. Mal angenommen ich könnte meinen Zauberstab (Original Harry Potter Merchandise) schwingen und das Wetter beeinflussen, wer würde dann bewerten, ob das nun schwarze oder weiße Magie ist? Die Leute, die sich freuen, dass die Sonne scheint und sie an ihren freien Wochenende an den Strand gehen können? Oder die Leute, die ihr Wochenende mit dem Bewässern ihrer Felder verbringen müssen, weil es zu wenig regnet?

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Gerbera hat geschrieben:Generell frage ich mich sowieso, wieso nicht mehr Leute Magie praktizieren, wenn man durch magische Rituale Geld, Erfolg, Gesundheit, Weltfrieden und Idealgewicht erreichen kann. Es wäre ja schlicht unfair, diese Möglichkeiten nicht für sich und andere zu nutzen.

Das liegt an unserer Gesellschaft, die einerseits hauptsächlich christlich geprägt ist. Ein Kind, das den christlichen Glauben seit der Kindheit eingetrichtert bekommen hat, wird fast immer jede andere Religion als fremd ansehen. Das betrifft allerdings nicht nur das Heidentum und die darin praktizierte Magie, sondern auch andere Religionen, beispielsweise den Buddhismus oder den Islam.

Auf der anderen Seite ist unsere Gesellschaft schon so abgeklärt und wissenschaftlich fortgeschritten, dass jeder Außenstehende sofort Beweise für dieses und jenes verlangt, um daran zu glauben. Nicht umsonst ist Religion aber ein Glaube. Genauso wie niemand die Existenz Gottes beweisen kann, kann auch Magie (zumindest heutzutage) nicht bewiesen werden.

Noch dazu muss man, um wirksam Magie entsenden zu können, unglaublich viel Zeit, Geduld und geistige Reife investieren. Diesen Willen hat nicht jeder und ich wage es zu behaupten, dass es auch wesentlich leichter ist, sich einmal pro Woche für eine Stunde in die Kirche zum Gottesdienst hinzusetzen. Bei mir hat es beispielsweise knapp fünf Jahre gedauert, bevor ich sichtbare Fortschritte gemacht habe. In unserer schnelllebigen Welt wollen die wenigsten Leute investieren, ohne zu wissen, ob diese Investition von Erfolg gekrönt ist.

Ein bisschen ist das wie mit einem technischen Gerät, das man nach dem ersten Misserfolg zurückschickt. Es probieren sogar erstaunlich viele Menschen Magie aus, das merke ich in diversen Foren, in denen ich aktiv bin. Diese Leute probieren sich an Ritualen, die sie nicht verstehen und haben auch nicht den dafür nötigen Glauben. Natürlich funktioniert das Ritual dann nicht und sie wenden sich sofort ab und krähen herum, dass Magie ja ohnehin nichts bringe.

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» ninjafan » Beiträge: 1455 » Talkpoints: -0,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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