Schmetterlingskokons mit ins Haus nehmen?
Meine Eltern haben auf ihrer Terrasse zwei Schmetterlingskokons gefunden. Sie haben diese auch hängen lassen und vielleicht bekommen sie ja zufällig mit, was für ein Schmetterling daraus schlüpfen wird. Am Kokons selbst kann man das ja nicht immer feststellen. Die Nachbarn haben dann darauf hingewiesen, dass sie Kokons, die sie im Garten und auf der Terrasse finden, immer mit ins Haus nehmen. Sie nutzen dafür ein Insektarium, ihres Sohnes, der bereits ausgezogen ist. Dort kommen die Kokons dann rein und wenn die Schmetterlinge geschlüpft sind, dürfen sie nach draußen. Dies sei für die Tiere sicherer.
Haben Schmetterlingskokons natürliche Feinde? Ist es sinnvoll, diese zum Schutz mit ins Haus zu nehmen? Ich wüsste eigentlich nicht, welches Insekt oder Tier sich über Schmetterlingskokons hermachen würde und würde die Tiere daher eher draußen lassen. Es könnte ja sein, dass diese schlüpfen, während man über das Wochenende oder so weg ist und dann würden sie in dem Insektarium verenden. Nehmt ihr Kokons auch mit nach Hause?
Ich habe keinerlei praktische Erfahrung damit, Schmetterlingskokons im Haus zu überwintern. Aber rein vom Gefühl her, würde ich die Finger davon lassen. Es kann schon sein, dass die Kokons gefressen werden. Es gibt auch Tiere, die ihre Eier in solche Kokons legen und die geschlüpften Jungtiere können dann erst mal die Schmetterlingsmade essen. Zumindest gibt es das in den Tropen. Aber das gehört nun mal alles dazu. Die Fressfeinde wollen ja auch nur überleben. Und ich will nicht entscheiden, dass die Fressfeinde von Schmetterlingen weniger wert sind, weil sie nicht so hübsch sind.
Außerdem hätte ich wirklich Bedenken, ob ich den Schmetterlingen damit wirklich etwas Gutes tue. Die Schmetterlingsmütter wissen schon ganz genau, wo sie ihre Kokons aufhängen. Woher soll ich als Mensch, erst recht, wenn sich die Art nicht bestimmen lässt, wissen, was der Kokon wirklich für eine Umgebung braucht. Zum Schluss ist es in dem Insektarium zu feucht und er verschimmelt einfach oder es ist zu trocken, zu warm oder zu kalt.
Meiner Meinung nach greift der Mensch in solche Dinge viel zu sehr ein. Gleiches hört man immer wieder von Igeln, die angeblich zu klein sind und zum Überwintern ins Haus geholt werden. Meine Großmutter hat sie immer zu spät wieder rausgesetzt, sie haben zu spät Nachwuchs bekommen und so gab es jedes Jahr wieder zu kleine Igel, die sie aufnehmen konnte.
Wenn man Wildtiere unterstützen will, sollte man ihren Lebensraum verbessern oder vergrößern. Aber sie nicht aus ihrem natürlichen Umfeld entnehmen. Wenn man die richtigen Pflanzen für Schmetterlinge anpflanzt, wird man schnell merken, dass man viel mehr Schmetterlinge im Garten hat als der Nachbar. Damit hilft man ihnen viel mehr. Und mehr Schmetterlinge bedeutet mehr Schmetterlingskokons. So bleiben dann auch mehr für die Fressfeinde und trotzdem entsteht mehr Nachwuchs.
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