Wertermittlung alter Autos von den Versicherungen
A hat einen älteren Wagen und hat den nun recht aufwändig instandsetzen lassen. Es wurde ein Karosserieteil mit Rost komplett ausgetauscht, Lackschäden beseitigt, vieles ausgetauscht, was nicht mehr schön aussah usw. Es war fast schon so eine Art Oldtimerrestauration, wobei der Wagen noch kein Oldtimer ist, sondern erst 12 Jahre alt. Es ist ein B-Vectra.
Der Kfz-Mensch meinte zu A, dass A aber im Falle eines Unfalls ein Problem hätte. Denn wenn mal jemand in den Wagen reinfährt, dann würde A von der gegnerischen Versicherung attestiert bekommen, dass man einen B-Vectra in dem Alter sicherlich für 500 EUR neu bekommen würde und auch wenn die Reparatur des Schadens 1500 oder mehr kosten würde, so würde sich das, was A von einer gegnerischen Versicherung im Falle eines Falles bekommen würde, nur auf sehr wenig belaufen oder A würde gar nichts bekommen.
Es stimmt schon, dass man rein theoretisch einen B-Vectra für 500 EUR bekommen kann. Wenn man mal bei mobile.de schaut, dann findet man da solche Offerten. Aber das sind ja dann keine so gut gepflegte Modelle wie der Vectra von A.
Wird das gar nicht berücksichtigt ist, dass der Wagen vollkommen intakt ist und auch alle Verschleißteile getauscht sind? Schaut die gegnerische Versicherung dann wirklich nur nach dem Wiederbeschaffungswert des Modells, unabhängig von dessen technischem Zustand?
Möchte echt mal sehen, wie man einen neuen B-Vectra für 500 Euro bekommen will? Na egal. Bei so alten Kisten kann man die Unterschiede doch kaum noch berücksichtigen. Da holt sich die Versicherung von diversen Schrottanbietern Angebote und zahlt dann die Differenz. Alles andere interessiert keinen Menschen mehr.
Alles andere interessiert keinen Menschen mehr.
Was möchtest du bitte mit dieser Aussage ausdrücken? Es interessiert mich schon, wie sich da der Restwert ermittelt und vor allem, welche Möglichkeiten man hat, um im Falle eines Falles nicht eine teure Reparatur selbst bezahlen zu müssen, obwohl man am Unfall gar nicht Schuld war. Da ist doch eine ganz blöde Regelung, wenn man in den Wagen viel investiert hat und dann nachher trotzdem, obwohl man nichts falsch gemacht hat, vor einem teuren Schaden steht.
Da hast du keine Chance. Es gibt eben Werte, die dabei eingesehen werden und mehr bekommst du nicht. Selbst wenn du drei Tage vorher erst für mehrere tausend Euro das Auto hast komplett überholen lassen. Entweder nimmst du das angebotene Geld und zahlst den Rest drauf, wenn du genau dieses Auto behalten willst oder du holst dir für das Geld ein anderes Auto vom selben Typ.
Es ist den Versicherungen da schlichtweg egal, wie viel da vorher noch investiert wurde. Diese Werte sind eben Standards wie auch die Typ- und Regionalklassen. Da interessiert es auch niemanden, dass du seit Jahren ohne Unfall bist. Da wirst du allein wegen dem Fahrzeug eingestuft.
Die Versicherungen haben Listen und wenn das Auto von dem Typ, der Klasse, der Marke usw. in der Liste noch für 500 Euro steht, dann wirst du niemals mehr dafür bekommen. Selbst, wenn du kurz vorher noch alles neu gemacht hast für viel Geld und vielleicht sogar noch eine aufwändige Lackierung hast machen lassen, die sehr teuer war, weil du vielleicht Air Brush so schön finden würdest.
Deswegen sollte man sich vor einer teuren Reparatur auch überlegen, was man noch machen lässt, wenn das Auto nicht mehr Wert hat. Das einzige, was du machen kannst ist, zu versuchen, nach einem Unfall das Auto selber zu verkaufen und die Versicherung da ganz raus halten. Wenn du dann beim Schrotthändler wegen der neu verbauten Teile, die noch ok sind dann 600 Euro bekommen würdest, dann hättest du Glück gehabt.
Das geht nach Schwacke Liste und fertig. Für ein so altes Auto, das eben auch kein Oldtimer ist, wird kein Gutachter bemüht, der schaut, wie der Zustand des Fahrzeugs vor dem Unfall war. Frisch gemachte Verschleißteile und eine besonders hochwertige Ausstattung bringen da kaum einen Zuschlag, anführen kann man es immer.
Listenpreis minus Schrottwert ergeben dann das, was ausgezahlt wird. So ein Auto ist in alterstypischem Zustand mit ordentlich TÜV und recht niedriger Laufleistung für etwas 800 Euro zu haben. Und wenn der mögliche Verkäufer vorher 1.500 Euro reingesteckt hat, dann wird der Wagen eben nicht 800 plus 1500, also 2.300 Euro im Verkauf bringen, sondern der Verkäufer kann froh sein, wenn er 1.000 Euro bekommt. Das wissen auch Versicherungen, sie ersetzen den entstandenen Schaden und der ist nicht höher, weil ein Verkauf auch nicht mehr brächte. Der Schaden steht schließlich nicht wirklich in einem direkten Verhältnis zum vorher betriebenen Aufwand.
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