Als Vegetarier Mitleid mit Tieren - gerechtfertigt?

vom 07.10.2014, 23:34 Uhr

Ist die Frage nun wirklich dein Ernst? Denn ich verstehe dein Problem nun nicht. Wenn ich darauf Wert lege, nur Kosmetik zu benutzen, die ohne tierische Bestandteile hergestellt wird und ohne Tierversuche auf den Markt gebracht wird, dann gebe ich das daheim bei Google ein, drucke mir bei Bedarf eine Liste der Hersteller aus, von denen bekannt ist, dass sie nach diesen Richtlinien produzieren und nehme diese Liste mit.

Ich habe mich bisher nicht wirklich mit dem Thema auseinander gesetzt, weil ich kaum Kosmetik benutze und der Punkt bei mir keine Priorität hat. Aber ich weiß, nur durch am Rand mitbekommen in diversen Foren, dass Lush ohne Tierversuche produziert, die DM Eigenmarke Balea und Alverde ohne Tierversuche auskommen.

Ich habe nun mal tierversuchsfreie Kosmetik bei Google eingegeben. Da ich Peta nicht wirklich gut finde, habe ich deren Seiten nun übersprungen. Kam aber beim ersten Link den ich anklickte zu einer sehr übersichtlichen und umfangreichen Liste. Die Liste findest du hier. Wenn man nun keine Firma unterstützen möchte, die Tierversuche anwendet, hat man rechts einen guten Überblick, welche Firmen generell Tierversuche machen. Links die Liste, in der die Produkte ohne Tierversuche gelistet sind, findet man eine recht umfangreiche Anzahl.

Dein Argument wird nun sicherlich sein, dass du doch keine Liste mitnehmen möchtest. Aber weißt du, wenn einem das am Herzen liegt, kann man sich die gängigsten Sachen sicherlich merken. Und ich persönlich stehe ja total auf Produkte von DM, die nun rein zufällig alle ohne Tierversuche auskommen. Und noch dazu sind gerade die Balea Produkte wesentlich günstiger als die Produkte von Procter und Gamble, die laut dieser Liste Tierversuche machen.

» XL » Beiträge: 680 » Talkpoints: -0,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge



XL hat geschrieben:Da wurde dann ein Fall von tausenden Fällen raus gezogen, der aber immer als weiterer Fall angepriesen wurde. Seit dem sehe ich solche Berichte immer ein wenig kritisch.

Kritisch gegenüber allem zu sein, was im Internet und im Fernsehen so berichtet wird, finde ich gut. Oftmals weiß man ja auch gar nicht, was man nun glauben soll, zum Beispiel beim Thema, ob Milch gesund ist oder nicht, gibt es zahlreiche verschiedene Meinungen mit allerlei unterschiedlichen Begründungen, da weiß man als Verbraucher überhaupt nicht mehr, was man glauben soll. Wenn ich aber Videos von Organisationen sehe, die tatsächlich vor Ort waren (wie es zum Beispiel Animal Equality immer im großen Ausmaß macht), dann schenke ich denen schon Glauben. Ich folge diesen Organisationen aber auch nicht blind, PETA zum Beispiel stehe ich sehr kritisch gegenüber und bei Organisationen, die immer nur vom dem Leid der Tiere posten, aber selbst nie etwas dagegen zu unternehmen scheinen, finde ich etwas suspekt.

XL hat geschrieben:Papier ist generell geduldig. Keine Ahnung ob sich in den letzten drei Jahren was geändert hat, aber vor drei Jahren waren Bio-Siegel nicht gesetzlich geprüft. Das Ding kann quasi jeder auf seine Ware kleben. Wie sieht es mit der Kennzeichnung von vegan oder vegetarisch aus?

Es gibt das „V-Label“ vom Vegetarierbund Deutschland, das ist eine geschützte Marke und ist auf bestimmten Produkten, die vegetarisch sind (zum Beispiel die vegetarischen Gummibärchen von Katjes, für die derzeit so viel Werbung gemacht wird) zu finden. Allerdings natürlich nicht auf allen, aber wenn ich mir eine Packung gemahlene Haselnüsse kaufe, gehe ich auch nicht davon aus, dass da tierische Inhaltsstoffe enthalten sind. Das Label gibt es in verschiedenen Abstufungen (vegetarisch, eierfrei, milchfrei, vegan), wobei ich „vegan“ immer ein wenig kritisch ansehe, denn ist etwas vegan, wenn es nichts von Tieren enthält, aber Tierversuche der Herstellung des Produktes vorangegangen sind?

Ich weiß, dass viele Vegetarier und Veganer es daher auch so handhaben, dass sie eine App haben („Animals' Liberty - Wer macht's“), die eine riesige Datenbank mit Produkten beinhaltet und einer Kennzeichnung, welche Produkte tierversuchsfrei sind, welche nicht und bei welchen der Verdacht besteht, dieser aber noch nicht bewiesen wurde.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Bei Peta sehe ich nicht alleine deren Berichterstattung als fragwürdig an, sondern generell ihr radikales Vorgehen. Das Aburteilen von Menschen, die zum Beispiel als Metzger arbeiten und so weiter.

Ist ja schon und gut, dass dieses V-Label geschützt ist. Aber es wird gesetzlich nicht kontrolliert. Also ist Papier doch wieder geduldig. Ich erkläre es mal an einem anderen Beispiel. Vor vielen Jahren hatten wir das Problem mit BSE. Mittlerweile hört man da gar nichts mehr von.

Einmal sind viele fleischverarbeitende und fleischverkaufende Betriebe dazu übergegangen, ihr Fleisch bis zum Kalb zurück zu verfolgen. Allerdings lief das früher so, dass man sich einer Firma anschloss, wenn man nicht gerade selbst ein Großbetrieb war und betriebsinterne Kontrollinstanzen hatte. Diese Firma kam dann zu vorher festgelegten Terminen und nahm Proben und man durfte sich dann ein Schild das ganze Jahr hin hängen, aus dem hervor ging, wie in Ordnung das Fleisch doch sei und lückenloser Nachweis und so weiter. Aber kontrolliert wurde nur wenig. Zwischen den Kontrollen konnte man unter dem Siegel alles mögliche machen.

Und BSE kann erst nach x Lebensmonaten nachgewiesen werden. Heute werden die Rinder einfach vorher geschlachtet. Beziehungsweise ist die Kontrolluntersuchung bei Rindern erst ab einem Lebensalter von x Monaten Pflicht. Kein Wunder, dass es keine oder kaum noch kranke Tiere gibt oder?

Zu deinen Haselnüssen. Ich verweise dich hier an die tierische Gelatine, die zur Herstellung von Weinen und Säften genutzt wird, die du ja selbst genannt hast. Anderes Beispiel wäre Rotkohl. In manchen Produkten wird Schweineschmalz zugesetzt.

» XL » Beiträge: 680 » Talkpoints: -0,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge



XL hat geschrieben:Bei Peta sehe ich nicht alleine deren Berichterstattung als fragwürdig an, sondern generell ihr radikales Vorgehen. Das Aburteilen von Menschen, die zum Beispiel als Metzger arbeiten und so weiter.

Das geht ja bei PETA noch viel weiter, sie setzen sich ja teilweise auch dafür ein, dass Menschen auch keine Haustiere mehr halten sollten. Das geht mir dann auch zu weit.

Deine Bedenken zum V-Label kann ich verstehen, aber worauf ich soll ich sonst vertrauen? Wenn ich vor einem Regal mit Gummibärchen stehe, dann greife ich eben zu denen, auf denen das V-Label ist, da bei den meisten anderen sowieso drauf steht, dass Gelatine enthalten ist und ich selbst ohne das V-Label zu den Gummibärchen ohne tierischer Gelatine greifen würde. Beim Fleisch hat man da nicht minder Probleme, die „Gutfleisch“-Aktion von Edeka, bei der man online prüfen konnte, woher das gekaufte Fleisch kommt, hat sich letztendlich auch als eine Lüge herausgestellt. Ich denke, das Problem hat man bei allen Lebensmitteln.

XL hat geschrieben:Zu deinen Haselnüssen. Ich verweise dich hier an die tierische Gelatine, die zur Herstellung von Weinen und Säften genutzt wird, die du ja selbst genannt hast. Anderes Beispiel wäre Rotkohl. In manchen Produkten wird Schweineschmalz zugesetzt.

Das wusste ich bisher nicht. Aber mit tierischer Gelatine allgemein tue ich mir schwer, ich habe auch noch lange Jogurts mit Gelatine gegessen, ohne überhaupt daran gedacht zu haben, dass darin Gelatine enthalten sein könnte. Das mit Säften und den Weinen habe ich auch erst erfahren, als ich schon einige Monate lang Vegetarierin war. Aber das ist genau das, was ich meine: Nur weil ich einmal versehentlich einen Jogurt mit tierischer Gelatine esse, muss ich ja nicht gleich denken, dass nun alles umsonst ist und ich genauso gut wieder Fleisch essen kann. Ich tue eben, was im Rahmen meiner Möglichkeiten ist – sicher könnte ich noch mehr tun, aber an einem gewissen Punkt denke ich dann auch mal an mich selbst und vor allem an meine Mitmenschen, mein Freund würde nämlich durchdrehen, wenn ich beim Einkaufen eines neuen Produktes erst einmal mein Handy heraushole, überprüfe, ob der Hersteller Tierversuche macht und dann noch die Inhaltsstoffe durchlese.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich kann es in der Regel nicht verstehen, wenn jemand aus Mitleid eine vegetarische oder vegane Ernährungsweise bevorzugt und lebt. Diese die armen Tiere und so weiter ist in meinen Augen ein Thema für sich und wenn man sich ein wenig mit dem Thema auseinander setzt, denke ich, kann man sich auch mit Fleisch so ernähren, dass Tiere möglichst wenig leiden. Wenn mir jemand sagt, ihr/ihm schmeckt Fleisch nicht oder man verträgt es nicht, von mir aus auch das Ablehnen bestimmter Fleischsorten, aufgrund der Glaubensangehörigkeit oder aus gesundheitlichen Gründen, dann kann ich das eher verstehen.

Tierversuche sind noch mal ein anderes Ding. Ich habe den Beitrag um den es ging, nun mal raus gesucht und ich gebe zu, ich denke durch den Beitrag in der Süddeutchen Zeitung ein wenig anders. Denn wenn schon viele Medikamente durch Tierversuche gar nicht erst zur Erprobung am Mensch kommen, wie viele Menschen müssten noch mehr leiden, ohne Tierversuche?

Den Gedankengang, auch Tiere haben Gefühle und leiden, kann ich durchaus nachvollziehen und verstehen. Aber wie könnte man das Problem anders lösen? Wobei sicherlich auch Tierversuche nicht immer aussagekräftig sind und der Test von Medikamenten an Menschen auch nicht unbedingt wirklich aussagekräftig ist. Ich kenne viele Menschen, die Nebenwirkungen von Medikamenten hatten, die nicht aufgeführt sind und deshalb Probleme mit den behandelnden Ärzten hatten. Ich denke aber auch, es gäbe mehr Medikamente auf dem Markt, wenn die weniger umfangreich getestet worden wären. Was sicherlich kein Vorteil für den Menschen ist. Und mich auch ein wenig an die Menschenversuche von Mengele erinnern.

Wie weit wäre die Medizin heute, wenn Mengele nicht gestoppt worden wäre? Ich finde seine Taten sicherlich nicht gut, aber würde man mit der generellen Abschaffung von Tierversuchen nicht irgendwie wieder an den Punkt gelangen, an dem Medikamente oder Behandlungsmethoden an Menschen getestet werden, die das gar nicht wirklich wollen?

In wie weit man das Leiden von Tieren nun beeinflussen kann, wenn man sich für eine möglichst tierfreie Ernährungsform entscheidet, ist sicherlich wichtig. Bei manchen Punkten denke ich aber auch, je mehr man davon hat, um so eher ist das Leid vielleicht gerechtfertigt?

Um das zu erläutern. Ich finde es nicht richtig, wenn Tiere aufgezüchtet werden, um ein möglichst großes Angebot bieten zu können und das meiste Fleisch dann weg geschmissen wird. Wie zum Beispiel, wenn eben 1000 Schweine aufgezogen werden, damit Supermarkt X bis zum Geschäftsschluss ein prall gefülltes Regal hat und am Ende des Tages über die Hälfte entsorgt werden muss, weil es für den menschlichen Verzehr nicht mehr geeignet ist. Dann ist das Leiden der Tiere für mich einfach zu hoch.

Wenn aber am Bedarf aufgezüchtet wird, also so viel Fleisch produziert wird, dass eben nichts oder kaum was entsorgt werden muss, dann finde ich es auch richtig, wenn möglichst viel von den Tieren verwendet wird. Wie eben das nicht nur Schweinelenden verkauft werden, sondern eben aus den Abschnitten Hackfleisch oder Wurst gemacht wird oder eben auch weniger luxuriöse Fleischteile verkauft werden.

Oder eben auch durch typische Abfallprodukte andere Sachen gewonnen werden. Wie eben Gelantine zur Klärung von Säften oder in Kuchen und so weiter. Oder eine gute Suppe eben aus Rinderknochen gemacht werden kann, die ebenfalls meistens ein Abfallprodukt sind, statt die Suppe nur aus dem reinen Fleisch zu machen. Oder aus den Markknochen eben Markklößchen machen und so weiter. Deshalb finde ich diese teilweise verzweifelten Bemühungen darauf zu achten, dass ja möglichst keine tierischen Bestandteile enthalten sind, teilweise ein wenig übertrieben.

Wenn man Bedarf aufgezogen wird, dann kann man auch möglichst viel verwenden und es sollte möglichst wenig im Abfall landen. Schweineschmalz, was teilweise eben Rotkohl zugesetzt wird, ist im Endeffekt eben auch ein Abfallprodukt. Eine bestimmte Anzahl an Tieren müsste so oder so sterben, um den Bedarf zu decken.

» XL » Beiträge: 680 » Talkpoints: -0,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge


@Zitronengras: Konzerne sind keine Pilze die aus dem Boden wachsen. Wenn du etwas willst, wird sich ein Konzern daraus entwickeln. Wenn du es nicht mehr kaufst, wird dieser Konzern zu Grunde gehen. Dreimal darfst du also raten, wer Schuld ist an dem, was Konzerne mitunter machen. Kleiner Tipp: es ist nicht der Konzern. Es gibt nicht umsonst Demos und Co. Früher gab es keinen Thunfisch mit einem Zeichen für delphinfreundliches fischen. Heute gibt es die und seitdem gibt es kaum mehr welche ohne. Warum wohl? Weil die Konsumenten auch gerne Delphine schützen wollen. Das gleiche Spielchen kannst du auch bei Medikamenten abziehen.

Es ist auch gar nicht notwendig mit dem Laptop einkaufen zu gehen. Wenn du dich einmal umfassend im Internet informierst, dann reicht das absolut und dann weißt du auch schon, welche Pharmakonzerne Tierversuche nutzen und welche nicht oder nur sehr eingeschränkt. Das gleiche gilt auch für Kosmetika. Zeitmangel ist also keine Ausrede, wer will, der kann auch.

@XL: Es gibt inzwischen Alternativen zu Tierversuchen. Allerdings werden Tiere besonders im Endstadium immer noch herangezogen, da man sich auf die Technik eben nicht immer verlassen kann und es in der Natur immer einige unvorhersehbare Sachen gibt. Wer aber Produkte und Medikamente ohne Tierversuche kaufen will, der kann das auch.

@*sophie: Es ging mit hierbei primär um den allgemeinen Tierschutz und es soll natürlich jeder nach seiner eigenen Überzeugung leben, auch du. Aber ich für mich habe beschlossen, dass wir den Tieren eigentlich nicht helfen, indem wir aufhören sie zu Essen oder ihre Milch zu trinken. Es besteht für mich ganz großer Nachholbedarf bei der Tierhaltung, Massenhaltung ist und bleibt für mich ein NoGo, aber ich finde es grundsätzlich nicht schlimm, dass Menschen sich von Tieren ernähren. Sie sollen es nur verantwortlich tun und um das zu erreichen ist es für mich auch in Ordnung, wenn die Milch- und Fleischpreise sich verdoppeln und verdreifachen. Hauptsache wir leben am Ende verantwortlich und ein Steak weniger in der Woche hat noch niemanden umgebracht. Letztendlich aber wären wir dann aber auch wieder bei dir, denn da niemand sich dafür einzusetzen scheint, dass dies geschieht, liegt die einzige Hoffnung wohl nur noch bei Menschen, die einfach aufhören diese Produkte zu kaufen.

Um Tieren wirklich zu helfen sollte man meiner Meinung nach eben auch nach links und rechts schauen und sich Gedanken darüber machen, wie man deren Lebensräume schützen kann. Dazu gehört Energie, Papierverbrauch, Kleidung usw. Hier in Deutschland mag ja alles toll sein, aber ein Blick in andere Länder täte uns auch mal gut und da schaut es nicht mehr so rosig aus, wenn irgendwelche Tiger schon auf Farmen nach Ponys jagen müssen, damit sie überhaupt etwas zu essen haben. Indirekt und über viele Umwege, sind wir dafür verantwortlich, dass es immer weniger Tiger gibt und das diese nur noch in Reservaten friedlich leben können. Das tut mir wirklich im Herzen weh. Nicht die Kuh, die auf der Weide steht und zweimal am Tag gemolken wird (optimalerweise...bei meiner Oma ist es noch so!). Ohne es wirklich zu sehen sind wir beteiligt am Artensterben auf der ganzen Welt, egal ob Eisbär, Giraffe oder irgendeine Schmetterlingsart. Das hat für jeden von uns irgendwann tiefgreifende Folgen, die wir jetzt noch gar nicht absehen können.

Da sehen wir die Dinge eben ein bisschen unterschiedlich, denn für mich ist es eigentlich in Ordnung, wenn eine verantwortungsvoll gehaltene Kuh irgendwann geschlachtet wird oder ein Schwein, welches vorher ein Leben auf einer schönen Wiese hatte. Aber wir sehen eben oftmals nur das, was sie vor unserer eigenen Nase abspielt und wenn es dann in den Medien heißt, diese oder jene Wildkatze ist ausgestorben, dann tun wir uns schwer, einen Bezug dazu zu finden. Aber den gibt es nun mal.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich finde, dass es zwei völlig verschiedene Sachen sind, ob man als Vegetarier nun Mitleid mit Tieren hat, die zum Essen gezüchtet werden oder mit Tieren, die in der freien Wildbahn leben oder die für Forschungszwecke verwendet werden. Diese beiden Sachen kann man absolut nicht vergleichen, wie ich finde und ich habe auch verschiedene Meinungen zum Thema, wobei ich nun auch Vegetarier bin. Dabei habe ich ganz klar Mitleid mit den Tieren, die allein zum Verzehr gezüchtet werden. Ich finde, dass wir doch nicht mehr im Mittelalter oder in der Steinzeit leben. Es gibt heutzutage einfach so unglaublich viele Nahrungsmittel, für die kein Tier sterben musste und ich finde es unsinnig und zurückgeblieben, wenn man heutzutage unbedingt noch Fleisch essen muss, weil es eben schmeckt. Es gibt unzählige Alternativen, die ebenso schmecken und man muss noch nicht einmal einen Mangel haben, wenn man auf Fleisch verzichtet.

Ich habe großes Mitleid mit Tieren, die für den Verzehr gezüchtet werden. Ich finde es schrecklich unnötig, heutzutage Fleisch zu essen, wie ein Neandertaler und ich finde, dass das auch ein völlig unnötiger Tod ist, den die Tiere sterben müssen. Es muss nicht sein und es gibt so viele Alternativen, bei denen niemand sterben muss und von daher ist das Mitleid durchaus gerechtfertigt.

Anders ist es bei Tieren, die für Forschungszwecke genutzt werden. Ich muss sagen, dass ich ehrlich gesagt kein Mitleid mit Mäusen habe, an denen Medikamente oder Organtransplantationen getestet werden. Ich finde, dass das absolut kein unnötiger Tod ist, den die Tiere sterben müssen. Stattdessen ermöglichen sie dadurch zahlreichen anderen Menschen ein Leben ohne Krankheit. Und wenn man dadurch Krankheiten wie AIDS oder Krebs schneller bekämpfen kann, dann bin ich auf jeden Fall dafür. Das ist in meinen Augen sogar äußerst sinnvoll und der Tod hat ja im Prinzip einen positiven Effekt für die ganze Menschheit. Von daher ist der Tod auch nicht unnötig, da es eben keine Alternativen gibt. Man muss das ja in Tieren testen, da man es ja nicht einfach an Menschen testen kann. Von daher ist das doch anders, als beim Fleisch.

Ich bin als Vegetarier also absolut gegen solche unnötigen Tierleiden in Verbindung mit Fleisch als Nahrung oder an Tierversuchen für Kosmetik. Wenn es sich jedoch um wirklich sinnvolle Forschungen handelt, dann bin ich auf jeden Fall dafür und habe da auch kein Mitleid, weil dafür eben wieder Menschen leben können. Dabei finde ich meine Begründung nun auch wirklich logisch und ich finde nicht, dass man grundsätzlich das Mitleid an Tieren als Thema völlig verallgemeinern kann.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich finde, dass hier Äpfel mit Birnen verglichen werden, denn es ist ein gewaltiger Unterschied, ob man den Tod von Tieren in Kauf nimmt, um sie zu essen oder weil die Forschung Medikamente testet. Beides ist nicht gut, aber letzteres dient dem Überleben, ersteres nur der Befriedigung von Gelüsten. Das ist wie bei einem Mord, wer aus Gier mordet, erhält ein Mordmerkmal, wer aus Not getötet hat, oftmals sogar einen Freispruch oder nur eine Anklage wegen Totschlags.

Bezüglich der Medikamententests wäre es aber oftmals vermeidbar an Tieren zu testen, denn es gibt genügend kranke Menschen, die bereit wären ein neues Medikament an sich testen zu lassen. Wenn die Forschung auf Tiere zurückgreifen muss, dann wird hoffentlich dafür gesorgt, dass diese Tiere nicht leiden, sondern dass sie medizinisch nach besten Standards versorgt werden.

Tierversuche bei Kosmetika und anderen, nicht lebensnotwendigen Dingen lehne ich ebenso ab, wie den Konsum von Fleisch. Bei beidem geht es nur um menschliche Gier! Ich halte auch den Ansatz für nicht sinnvoll, dass Affen aussterben, weil Vegetarier Bananen essen. Fakt ist, hierzulande werden Tiere nur mit dem Zweck gezüchtet sie zu töten und zu essen. Würde gleiches mit Menschen gemacht, wäre der Aufschrei immens.

» Jess0708 » Beiträge: 715 » Talkpoints: 47,47 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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