Detailreiche, lebensnahe Spiele - wann geht es euch zu weit?

vom 10.10.2014, 22:52 Uhr

Mein Freund spielt gerne „Grand Theft Auto V“ auf der Xbox. Ich kenne auch die Vorgängerversionen des Spiels, da mein Freund ein riesen Fan der Spielserie ist. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Spiele immer detailreicher und lebensnaher werden. Abgesehen von der viel besseren Grafik, die mittlerweile wirklich sehr realistisch wird, kommen auch so Dinge hinzu, wie, dass man eine Person genau einkleiden kann oder sie zum Beispiel etwas essen kann. Und das, obwohl es für das Spiel an sich gar nicht relevant ist. Dass es bei Sims so Funktionen gibt, ist natürlich logisch, aber bei einem Spiel, bei dem es gar nicht um alltägliche Dinge, die eine Person tut, geht, finde ich es irgendwie unangebracht, solche detailreichen, lebensnahen Situationen einzubringen.

Mich nervt es meist, wenn ich ein Spiel spiele, dass den Fokus auf einem bestimmten Thema hat und ich mich dann aber noch darum kümmern muss, dass meine Spielfigur nicht verhungert oder ähnliches. Natürlich ist es realistisch, dass die Person in dem Videospiel auch mal etwas essen muss, aber will ich mich damit wirklich in einem Spiel beschäftigen? Also meine klare Antwort auf diese Frage ist Nein. Ich kenne aber genauso gut viele leidenschaftliche Spieler, die es gut finden, wenn ein Spiel so viele Details hat und so realistisch ist.

Wie steht ihr dazu? Wie viel Detailtreue und Realismus sollten in ein Videospiel eingebaut sein? Findet ihr das wichtig oder nervt es euch eher? Wann geht es euch zu weit?

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich kann mich bestenfalls als Gelegenheits-Spielerin bezeichnen, aber ich habe schon viele, viele Stunden damit zugebracht, bei diversen Spielen zuzusehen, was mir meistens mehr Spaß macht, als selber mit der Maus herum zu fuchteln.

Mit Spielen, die in Richtung der "Sims" gehen, kann ich mich nicht wirklich anfreunden. Ich verbringe mein "wirkliches" Leben schon damit, morgens aufzustehen, in die Arbeit zu gehen, zu essen, zu lernen und meine Sozialkontakte zu pflegen, da muss ich nicht auch meine Freizeit damit verbringen, virtuelle kleine Wesen zu ähnlichen Verhaltensweisen zu zwingen. Da töte ich der Abwechslung halber lieber Drachen, tauche nach Schätzen oder verwandle meine Gegner in Schafe. ;)

Dagegen mag ich es ganz gern, wenn die Grafikdarstellung von Spielen ausgefeilt und realistisch ist und man die Spielfiguren selber gestalten und einkleiden kann. Wenn sie hin und wieder "essen" oder "schlafen" müssen, damit ihre imaginären Fähigkeiten nicht nachlassen, finde ich das von der Spieldynamik her auch in Ordnung, weil man als Spieler dann taktisch geschickter vorgehen und mehr Faktoren berücksichtigen muss, um Fortschritte zu machen.

Allerdings finde ich nicht, das Computerspiele in jeder Hinsicht realitätsnäher werden. Man muss sich nur anschauen, was die Charaktere gerade in Rollenspielen im Inventar mit sich herumtragen. Auch Stürze aus großer Höhe sowie Hieb-, Stich- und Schussverletzungen werden beispielsweise immer noch sehr gut weggesteckt, sei es, weil das Reittier den Aufprall gedämpft hat, oder weil die Spielfigur einen Erste-Hilfe-Kasten dabei hat, den sie wahlweise zertreten oder essen muss, um sofort wieder fit zu sein. Manchmal werden auch die Götter beschworen oder Schusswunden durch Meditation geheilt. Jedenfalls ist mir noch keine Spielfigur begegnet, die dauerhaften Schaden davon getragen hat oder zweimal die Woche zur Krankengymnastik muss.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Irgendwie greifst du in deinem Beitrag ein total schlechtes Beispiel auf. Das einzige Spiel, wo man essen muss, um nicht zu verhungern, wäre wohl die Sims Reihe. Zumindest fällt mir gerade keines ein. In "Grand Theft Auto" muss man keineswegs etwas essen, um am Leben zu bleiben. Dort gibt es das Feature, welches einem die Lebenspunkte regeneriert, wenn man sich am Automaten eine Dose zum trinken holt, aber das ist ja etwas völlig anderes. Das mal soweit dazu.

Ich finde es schön, wenn in einem Videospiel viele Details eingebaut sind, weil das einfach zeigt, dass man sich Mühe gegeben hat. Desweiteren nimmt man die Spielwelt viel ernster und sie kommt glaubhafter rüber, was zu einer besseren Atmosphäre im Spiel führt.

Beim Realismus muss man ein wenig differenzieren. Den Realismus im Bereich Optik finde ich klasse. Spiele sehen immer besser aus und das ist auch gut so, nur sollte man hier die Story und das Gameplay nicht außer acht lassen. Ein gutes Beispiel ist aktuell "The Vanishing of Ethan Carter". Es ist ein wirklich gutes und sehr hübsches Spiel, aber 3 Stunden Spielzeit finde ich doch verdammt wenig. Hier muss man noch den Spagat schaffen, dann geht es wieder in die richtige Richtung. Ich denke auch, dass dies einfach etwas Zeit braucht.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



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