Wie sagen, dass jemand nicht zum Standesamt eingeladen ist?

Mir ist gestern etwas blödes passiert, über das ich mir noch immer Gedanken mache. Ich war bei meiner Freundin, die bei meiner Hochzeit auch meine Trauzeugin sein wird. Ihre Tochter war auch dort und wir unterhielten uns dann, weil meine Freundin noch nicht zu Hause war. Es war auch noch eine andere Bekannte dort. Die Tochter meiner Freundin kam dann auf unsere Hochzeit zu sprechen und sagte, dass der Termin noch vor den Weihnachtsferien sei und sie sich dann ja Schulfrei nehmen müsste. Ich war da schon etwas verwundert, da wir zum Standesamt ja wirklich nur die enge Familie und die Trauzeugen mitnehmen möchten. Vorher hatte die Tochter schon gesagt, dass sie noch gar nicht wüsste, was sie anziehen sollte und sie ja gern ein Kleid tragen würde. Das hatte mich schon etwas nachdenklich gemacht, aber ich dachte, dass sie von unserer Feier spricht, zu der dann die ganze Familie und auch Freunde eingeladen werden.

Als die Tochter dann meinte, dass sie sich ja Schulfrei nehmen müsste und ich fragte, wieso denn. Meinte die andere Bekannte gleich: Siehst du V. sie wollen dich nicht dabei haben. Ich war erst mal sprachlos und etwas perplex. Die Bekannte hatte das wohl lustig gemeint, aber das kam gar nicht so rüber. Ich habe dann versucht zu erklären, dass wir nur die enge Familie und die Trauzeugen mitnehmen. Die Tochter meiner Freundin war dann anschließend sehr ruhig und hat mir so leid getan. Aber das Problem ist, dass ich dann auch die andere Tochter einladen müsste und dann noch wieder andere, weil es sonst sicher wieder Diskussionen und ähnliches gibt, warum dann nicht auch XYZ eingeladen wurde.

Mir hat es so unendlich Leid getan und ich hätte die Bekannte am liebsten für die dumme Aussage gewürgt, dass wir die Tochter nicht dabei haben wollen. Ich mache mir seitdem nun Gedanken darüber und weiß nicht recht, wie ich das ändern kann. Ich habe das dann auch abends meiner Freundin erzählt und auch wie ihre Tochter reagiert hat. Sie war ganz empört, wie die Bekannte so was dummes sagen konnte. Nachmittags sagte das Mädchen dann noch, dass sie ja aber zur Feier ein schönes Kleid anziehen könnte. Und meine Freundin meinte, wenn sie dazu eingeladen würde, könnte sie das tun. Meine Freundin hatte zuvor das Gespräch ja nicht mitbekommen und ihre Tochter schaute dann fragen und meinte, dass die Feier doch für Freunde und Familie sei. Ich sagte auch, dass sie dazu eingeladen ist und sich gern schick machen könnte. Trotzdem lässt es mich nicht los, dass sie nun vielleicht denkt, dass wir sie nicht dabei haben möchten. Würdet ihr das Mädchen nochmal deswegen ansprechen und versuchen das ganze zu erklären?

Außerdem habe ich nun auch noch das Problem, der Tante meines Partners zu sagen, dass sie eben nicht mit zum Standesamt kommen sollen. Sie sagte direkt, dass sie dann ja noch was zum anziehen besorgen müsste, als ich erzählte das wir heiraten würden. Ich möchte da niemanden vor den Kopf stoßen, aber wenn ich sie und ihren Mann einlade, sollte ich auch alle anderen Geschwister einladen. Wir würdet ihr das möglichst taktvoll machen?

Verstehe ich das richtig: du hast vor der Tante deines Partners nur gesagt, dass eure Hochzeit bevorsteht und sofort geht sie davon aus, dass sie eingeladen ist und plant schon ihr entsprechendes Outfit, obwohl sie nie eine Einladung - in schriftlicher oder mündlicher Form - erhalten hat? Das finde ich persönlich schon ein wenig dreist, wenn ich ehrlich bin.

Eine besonders taktvolle Art fällt mir persönlich nicht ein, wie man die Leute eben darauf aufmerksam macht, dass sie am Standesamt nicht teilnehmen können. Außer vielleicht, indem man sagt, dass die Teilnehmerzahl bedingt durch den Platzmangel sehr begrenzt ist und dass man keine Ausnahmen außerhalb der engsten Familie machen kann, weil es sonst nur Streit unter den Gästen gibt und der ganze Hochzeitstag möglicherweise durch die Zankereien ruiniert wird.

Als ich ungefähr 10 Jahre alt war, haben mein Onkel und meine Tante geheiratet und ich liebe die beiden wirklich sehr und habe ein gutes Verhältnis zu ihnen, aber dennoch war ich nicht eingeladen. Es hieß einfach in der Begründung, dass wirklich gefeiert werden soll und dass Kinder generell bitte nicht kommen sollen. Ein Problem sehe ich da jetzt nicht, wenn ich ehrlich bin. Es muss ja auch nervig für die Eltern sein, wenn sie ständig mit halbem Auge zum Nachwuchs schielen müssen, um sicher zu stellen, dass er nichts anstellt. Feiern und gleichzeitig babysitten geht ja wohl schlecht.

Eine Cousine von mir hat vor einigen Jahren in Österreich geheiratet und dort war ich auch nicht eingeladen, sondern nur meine Eltern und ein paar Onkel und Tanten ohne deren Kinder. Dort hieß es dann auch als Begründung, dass das Hotel sehr klein und bescheiden sei und dass man deswegen Abstriche bei der Gästeliste machen müsse. Ich kann das auch verstehen, gerade für die Gäste, die dann aus Deutschland einreisen ist es ja schon blöd, wenn sie den weiten Weg auf sich nehmen ohne jede Form von Übernachtungsmöglichkeit. Ich finde es zwar schade, dass ich nicht eingeladen war, aber ich trage es meiner Cousine nicht nach und habe dennoch ein sehr gutes Verhältnis zu ihr.

Du hast der Tochter deiner Freundin doch schon erklärt, warum du nicht alle zum Standesamt einladen kannst. Dabei würde ich es belassen. Ferner hat die Mutter schon mit ihr gesprochen. Ich denke, dass das reicht. Das Mädchen wird es verkraften, da sie auch weiß, dass auch andere nicht zum Standesamt kommen können.

Aber mit der Bekannten, die so etwas Provozierendes gesagt hat, würde ich noch bei Gelegenheit sprechen und ihr sagen, wie gemein ihre Aussage war. Der Tante deines Partners könnte dein Partner sagen, dass sie nicht mitkommen kann zum Standesamt.

Wenn er das nicht will, sage du ihr, dass es nicht geht, dass alle Verwandten mitkommen, weil das zu viel wäre für den engen Platz. Aber ihr würdet euch schon freuen, sie auf der Feier zu sehen. Wie willst du eine Absage einem Menschen taktvoller sagen, wenn dieser einfach eine Einladung voraussetzt? Sollte sie beleidigt sein, wird sie sich bis zur Hochzeit wieder einkriegen.

Ihr habt sicher recht, immerhin ist das Mädchen bald 18 und ihre Mutter sagte, dass sie alt genug sei, dass zu verstehen, wenn sie schon meint, dass sie eingeladen würde. Ich denke, dass ich es der Tante meines Partners auch sagen werden wie Cid geschrieben hat. Ich werde ihr ebenfalls erklären, dass wir es eben im engsten Kreise machen und damit sollte es dann hoffentlich gut sein. Falls sie dann wirklich beleidigt ist, wird sie es sich nicht anmerken lassen und sich sicher erst zu Hause bei ihrem Mann Luft machen.

Ich finde, dass du in der Situation gleich hättest sagen müssen, dass der Spruch nicht in Ordnung ist. Ansonsten würde ich mit der Bekannten noch mal reden und sagen, dass es so einfach nicht geht und man auch nett sein kann. Bei der Trauung kann nun mal nicht immer jeder dabei sein, da muss man dann mit den anderen Personen reden und erklären warum das so ist. Man kann es ja ganz leicht über den Platz erklären.

Da gibt es bei beiden Personen nichts weiter zu erklären. Das Mädchen weiß, dass sie nicht mit zum Standesamt eingeladen ist, kennt die Gründe und ist auch alt genug es zu verstehen. Sie weiß auch, dass sie zur Feier später eingeladen ist und damit ist das Thema eigentlich doch schon erschöpft.

Ähnlich sehe ich es bei der Tante. Sie ist nicht zur Trauung geladen, also ist es wohl nicht deine Sache, dass Thema noch mal anzusprechen. Erscheint sie trotzdem vor dem Standesamt, dann ist das ihre eigene Entscheidung und wenn sie sich dafür in Schale wirft, ist sie zwar schick angezogen für ein paar Minuten gucken und gratulieren, aber mehr auch nicht.

Besonders taktvoll kann man ja nun niemanden ausladen, weil Ihr letztendlich nicht eingeladen habt. Allerdings würde ich auch davon ausgehen, dass sich da irgendwelche Leute selbst einladen wollen. Ich denke, dass die Tochter Deiner potentiellen Trauzeugin nun wirklich ausreichend in Kenntnis gesetzt worden ist und ich gehe davon aus, dass sie aufgrund ihrer Reaktion auch gar nicht sonderlich sauer oder traurig ist.

Die Tante wird dann zwar ihr schickes Kleid außerhalb des Standesamt tragen dürfen, aber sie hat ja nun einmal keine Einladung bekommen beziehungsweise wird sie diese nicht erreichen. Dennoch kann sie gucken kommen und einen Sekt hinterher bei Eurem Empfang zu sich nehmen. Wie sie dort aufläuft, ist ja dann ihr überlassen. Wenn sie Gesprächsbedarf hat, kann sie sich ja nochmal an Euch wenden, aber ich würde nicht erst das Gespräch suchen wollen.

Du hast sicher jetzt ein schlechtes Gewissen, aber vielleicht lernen manche Leute es einfach, indem man sie auflaufen lässt. Es ist ja Eure Hochzeit und Ihr habt Euch nun entscheiden, im kleinen Kreis zu heiraten und das kann man dann der Tante bei Gelegenheit stecken.

Sicher ist es klar, dass die Situation nicht einfach ist, aber ich verstehe es irgendwie auch nicht, dass die Menschen einfach davon ausgehen, dass sie zu der Hochzeit auch eingeladen sind. Ich würde immer bis zu einer Einladung warten, bevor ich irgendwelche Pläne um Urlaub und Kleidung mache. Ich denke auch, dass man gar nicht so viel anders machen kann, als immer wieder zu erklären, dass die richtige Hochzeit nur im engsten Kreis gefeiert wird, dass dann aber doch noch die Feier kommt, zu der eben auch andere Leute eingeladen sind.

Das sollten die Leute doch verstehen, ich würde es jedenfalls tun. Das bedeutet ja nicht, dass ihr diese Menschen nicht bei eurer Hochzeit dabei haben wolltet, sondern nur, dass ihr irgendwo eine Grenze ziehen müsst, weil ihr sonst auch gleich alle einladen könntet, die ihr zu der zweiten Feier eingeladen habt.

Ich muss sagen, dass ich es schon komisch finde, wenn man zum Standesamt einlädt. Es ist doch jedem selber überlassen, ob er bei der Trauung dabei sein will. Wenn man kirchlich heiratet, dann lädt man doch auch nicht in die Kirche ein. Da kann auch kommen, wer neugierig ist. Und bei unserer Standesamtlichen Trauung waren eigentlich nur meine Mutter und die Trauzeugen dabei. Aber es waren doch einige Bekannte und Verwandte, die neugierig waren und zum Standesamt gekommen sind. Die wussten aber, dass sie bei der kleinen Feier nicht eingeladen waren.