Veränderung im Berufsleben: vom Papier zum digitalen Medium

vom 09.10.2014, 19:20 Uhr

In letzter Zeit beobachte ich immer häufiger, wie sich Berufe durch neue Technologien verändern. Beispielsweise war es bis vor einem Jahr so, dass in meinem chinesischen Stamm-Restaurant alle Bestellungen mit Papier aufgenommen wurden. Mittlerweile haben die Kellner eine App auf ihrem Smartphone, wo sie die Bestellungen eingeben, die dann automatisch bei den Köchen in der Küche ankommt. Viele Restaurants nutzen ja ein Gerät, worin sie die Bestellungen abgeben, aber dass Kellner mit einem Smartphone arbeiten, habe ich nun auch noch nie gesehen.

Ein anderes Beispiel für die Veränderungen im Berufsleben durch neue Technologien kann ich auch in meinem Unternehmen beobachten. Wir sind im Direktvertrieb tätig und während unsere Mitarbeiter im Außendienst bis vor einigen Monaten noch mit Produktkatalog und Preisliste zum Kunden gelaufen sind, haben sie mittlerweile eine App auf dem Tablet. Das spart nicht nur einiges an Gewicht, sondern bietet auch sehr viel mehr Funktionen als der klassische Produktkatalog.

Beispielsweise können auch Produktvideos abgespielt werden oder nähere Informationen zu dem Kunden gegeben werden: was er am häufigsten bestellt, Verbrauchsartikel, die er schon seit längerer Zeit nicht mehr bestellt hat, eigene Notizen, die man sich zu dem Kunden gemacht hat, und so weiter. Außerdem können automatisch Updates gemacht werden, früher mussten neue Katalogseiten an jeden Verkäufer erst einmal verschickt werden. All das ist sehr praktisch und vom Gedanken her meiner Meinung nach ziemlich genial.

Leider hapert es hin und wieder natürlich an der Umsetzung, denn was macht der Verkäufer, wenn das Tablet mal nicht funktioniert? Dann hat er gar nichts mehr, womit er verkaufen kann, weil ja alle Informationen auf dem Tablet gespeichert sind. Das konnte mit dem Produktkatalog nicht passieren, weshalb ich von vielen unserer Mitarbeiter auch weiß, dass sie sicherheitshalber immer noch den mittlerweile veralteten Produktkatalog in ihrem Auto haben. Das ist natürlich schade, denn sie haben offensichtlich noch nicht genug Vertrauen in die App beziehungsweise das Tablet an sich, aber nachvollziehen kann ich ihre Gedanken natürlich schon.

Eine andere Befürchtung, die unsere Mitarbeiter im Außendienst haben, ist auch, dass sie irgendwann nicht mehr gebraucht werden, weil ein großer Teil des Umsatzes mittlerweile über unseren Onlineshop gemacht wird. Auch von anderen Unternehmen habe ich schon gehört, dass das ein Problem ist, wobei unsere Geschäftsleitung den Verkäufern immer klarzumachen versuchen, dass der persönliche Kontakt zum Kunden durch einen Onlineshop nie erbracht werden kann und sie deswegen auch weiterhin der wichtigste Kundenkontaktpunkt sind.

Auch unsere Grafikabteilung tut sich mit der Umstrukturierung etwas schwer, da sie nun nicht mehr hauptsächlich Printmedien gestalten, sondern eben Seiten für die App oder für den Onlineshop.

Habt ihr auch schon solche Veränderungen in eurem Beruf oder Unternehmen beobachtet? Wie steht ihr dazu, wenn Papier plötzlich durch ein digitales Medium ersetzt wird? Seid ihr da zunächst einmal skeptisch oder für neue Technologien immer offen?

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich habe das auch schon gemerkt. Als erstes geht es ja schon los bei der Bewerbung, das geht heutzutage alles online und nicht mehr mit der Post. Auch Akten werden jetzt langsam zu E-Akten umgewandelt.

Ich muss sagen das ich das eigentlich ganz gut finde, denn du sparst eine ganze Menge Platzt wenn alles nur noch online ist. Natürlich ist dadurch die Gefahr von Hackern größer, aber ich bin mir sicher das man sich heutzutage auch gut davor schützen kann. Dasselbe gilt auch, wenn der Computer abstürzt oder der Strom ausfällt.

» Sonnenblume56 » Beiträge: 96 » Talkpoints: 26,17 »


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