Verschiedene Vorstellungen von Romantik als Problem

vom 06.10.2014, 16:58 Uhr

Ich möchte mich hier nun auch mal zu Wort melden, schließlich geht es bei dem verlinkten Beitrag um meinen. Mein Partner und ich sind bald 11 Jahre zusammen und bisher hat es nie große Unstimmigkeiten zum Thema Romantik gegeben. Er bringt mir auch schon mal Blumen oder eine andere kleine Aufmerksamkeit mit. Aber ich muss auch sagen, dass ich nicht der Typ bin, der nun mit Rosenblättern überschüttet werden möchte. Ein bestimmtes Maß an Romantik ist schon wichtig, aber übertreiben sollte man da auch nicht.

Jedes kleine Mädchen malt sich doch oftmals schon ihre Hochzeit aus. Und ich habe das eben auch getan. Als unsere Freunde vor ein paar Jahren geheiratet haben, haben sie es ähnlich wie wir gemacht. Mir hat das alles sehr gut gefallen und deswegen habe ich immer gesagt, dass ich es dann gerne genauso machen möchte. Eine riesen große Hochzeit mit Kutsche, Feuerwerk und teurem Restaurant wollte ich nie. Gut, kirchlich hätte ich schon geheiratet, aber ich kann auch verstehen, wenn man eben nicht so religiös ist und das nicht möchte. Es ist schon so, dass ich auch auf ein paar andere Dinge verzichten wollte, wobei mein Partner dann gesagt hat, dass ich es doch so machen soll und man eben nur einmal heiratet.

Was den Antrag angeht, so habe ich doch immer gedacht, dass ich irgendwann gefragt würde. Aber da ist mein Partner auch nicht so der Typ dafür. Ich denke auch, dass er vielleicht nicht weiß, wie er das anstellen sollte. Ich wäre nicht schon so lange mit ihm zusammen, wenn ich meinen würde, dass es auf Grund unserer romantischen Vorstellung nicht klappen würde. Wir sind schon unterschiedliche Typen, aber das hat sich bisher immer ganz gut ergänzt.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Verschiedene Ansichten bei der Romantik können zum Problem werden. Aber es muss es nicht, wenn der eine Partner sich das alles schön redet. Sei es aus dem Grund, weil dieser sich einbildet, dass alles sonst drum herum stimmt oder sei es deswegen, weil der romantische Part einfach über alles hinweg sieht, warum auch immer.

Ich bin schon ein wenig romantischer als mein Mann. Ich wollte eigentlich auch kirchlich heiraten und obwohl ich geschieden war, konnte ich es noch, weil ich nur standesamtlich verheiratet war. Ich habe mir auch immer eine kirchliche Trauung vorgestellt mit weißem Kleid und alles was dazu gehört. Mein Mann, der das alles gar nicht wollte, wollte es aber mir zuliebe machen und wir sind dann zur Kirche gegangen. Ich bin katholisch und mein Mann ist nicht getauft. Das war in der katholischen Kirche dann auch die Schwierigkeit. Er hätte sich taufen lassen müssen, er hätte die Erstkommunion empfangen müssen, er hätte gefirmt werden müssen und dann hätten wir erst heiraten können. Da ich in meiner alten Heimat heiraten wollte und diese Gemeinde es nicht alles auf einmal machte und pro Sakrament ein Heidengeld haben wollte habe ich dann gesagt, dass es unsinnig ist.

Wenn einer romantisch ist und der andere nicht, dann kann es schon zu Unstimmigkeiten kommen, wenn immer nur einer Kompromisse eingeht und ich muss auch zugeben, dass mich die Threads von Nelchen schon traurig gemacht haben. Ein Mann, der nicht auf die Wünsche seiner Partnerin eingeht, der nach 11 Jahren nicht weiß, was sein Mädel sich wünschen würde, ein Mann, der noch unbedingt in diesem Jahr heiraten will weil die Steuern für das ganze Jahr dann geltend gemacht werden können, wäre für mich schon ein Unding.

Wenn der Mann dennoch auf die Wünsche eingeht und nach so vielen Jahren dann auch die Wünsche der Frau weiß und ihr erfüllt, dann kann man auch den finanziellen Aspekt schön reden und sagen, dass dann beide was davon haben. Aber dennoch würde ich immer im Hinterkopf haben und mich fragen, ob dieser Mann mich auch heiraten würde, wenn die Steuern nicht fürs ganze Jahr angerechnet werden. Ich würde mich immer fragen, warum der Mann mich heiratet, wo er doch bei allen Bekannten sagt, dass eine Hochzeit nicht auf dem Plan steht. Das ist für mich dann doch zu unromantisch und ich denke, dass spätestens dann bei mir ein Konflikt zwischen Romantik und nicht Romantik stattfinden würde.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Romantik definiert jeder anders. Du bezeichnest beispielsweise schon das Kuscheln als romantisch, was ich als Grundritual in jeder Beziehung ansehe. Mein Mann ist auch nicht wahnsinnig romantisch und das würde ich auch nicht wollen. Ich bin selbst nicht wahnsinnig kitschig-romantisch und ständig Candlelight-Dinner und zerrupfte Rosen auf dem Bett würden mich anstrengen. Trotzdem ist mein Mann sehr gefühlsbetont und wir kümmern uns emotional viel umeinander.

Du hast den Antrag angesprochen und was das angeht, finde ich auch, dass man sich absolut auf den Partner einstellen muss, dem man den Antrag macht. Wenn man die geborene Romantikerin heiraten möchte, dann muss man eben etwas mehr Aufwand betreiben, aber das Lächeln und das Glück seines Partners sollte einem ohnehin das Wichtigste in einer Beziehung sein.

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» ninjafan » Beiträge: 1455 » Talkpoints: -0,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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