Immer kurz vor Ende Lust auf ein Buch verlieren?

Mir passiert es leider immer wieder, dass ich kurz vor Schluss, also kurz bevor ich ein Buch fertig gelesen habe, die Lust daran verliere, so dass ich es dann doch nicht mehr fertig lese, obwohl ich nur noch wenige Seiten hätte. Meistens nehme ich mir dann nämlich ein anderes Buch und lese dann das neue Buch weiter und vergesse dabei das alte Buch, so dass ich dann nach einiger Zeit erst recht keine Lust mehr darauf habe.

Da ich täglich etwa zwei Stunden mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs bin, lese ich meistens außerhalb von zu Hause und ich nehme mir für die Fahrten auch täglich ein Buch mit. Wenn ich dann jedoch nur noch wenige Seiten zu lesen habe, dann nehme ich mir immer ein neues Buch mit. Immerhin ist es sinnlos, ein Buch den ganzen Tag herum zu schleppen, wenn man nur noch wenige Seiten zu lesen hat und die in fünf Minuten schafft, wobei ich allerdings auch keine zwei Bücher mitnehmen möchte. Von daher greife ich dann doch lieber zu einem neuen Buch.

Blöderweise passiert es mir immer, dass ich dann nur noch wenige Seiten zu lesen habe, wenn ich nach Hause komme, so dass es sich nicht lohnt, das Buch am nächsten Tag wieder mitzunehmen. Von daher habe ich schon etliche Bücher halb fertig gelesen, was ich auch nervig finde. Allerdings habe ich dann meistens auch zu Hause keine Lust mehr darauf, zu lesen, wenn ich erst spät nach Hause komme und an dem Tag ohnehin schon zwei Stunden gelesen habe.

Passiert es euch auch immer, dass ihr kurz vor dem Ende keine Lust mehr habt, ein Buch fertig zu lesen oder dass es einfach nicht so gut möglich ist, wie bei mir?

Mir ist das noch nicht passiert, dass ich kurz vor Ende keine Lust mehr hatte ein Buch aus zu lesen. Ich fiebere meistens dem Ende schon entgegen, wenn es sich denn um ein gutes Buch handelt. Ich lege Bücher nur weg, wenn ich nach der Hälfte merke, dass es einfach nicht besser wird und mich nicht anspricht. Aber ich möchte ansonsten ja auch wissen wie es ausgeht.

Mir wäre es dann an deiner Stelle wohl egal und ich würde dann eben zwei Bücher mitnehmen, wenn ich nur noch ein paar Seiten zu lesen habe. Ich lese auch oft Bücher einer Reihe hintereinander und dann würde mir das Ende ja auch fehlen.

Ich kann das ebenso wenig nachvollziehen, wie man auf die letzten Seiten eines Buches verzichten kann. Immerhin findet die Geschichte ja so gar kein Ende und hat damit auch irgendwie keinen Sinn. Ich wäre jedenfalls sehr unzufrieden damit und würde mich immer fragen, wie es ausgeht. Ich war mal zwei Wochen bei meinem Bruder und habe mir dort mehrere Bücher aus dem Regal geliehen. Das letzte Buch konnte ich nicht beenden. Ich wollte es mir aber auch nicht ausleihen, weil es ein Geschenk mit Widmung war. So denke ich jetzt schon seit Monaten immer mal wieder daran, dass ich dieses Buch irgendwie noch zu Ende lesen muss.

An deiner Stelle würde ich die Bücher dennoch daheim fertig lesen. Wenn es sich wirklich nur noch um ein paar Seiten handelt, ist das ja keine abendfüllende Angelegenheit. Vielleicht nimmst du dir die paar Minuten auf der Toilette? Da hat man ja ansonsten eh nicht so viel zu tun.

Vielleicht hast du aber auch eine innere Abneigung gegen das Beenden eines Buches. Immerhin ist damit das Ende eindeutig. Bist du vielleicht sehr oft enttäuscht davon, wie die Geschichten enden? Oder bist du traurig, wenn es dann endgültig vorbei ist, weil das Lesen und die Geschichte so viel Spaß gemacht haben? Dann drückst du dich vielleicht auf diese Weise einfach um das Ende, damit du dir in deinem Kopf ein Ende nach deinem Geschmack ausdenken kannst oder die Geschichte eben niemals endet.

Auch wenn ich deine Situation verstehen kann, kenne ich es von mir überhaupt nicht, dass ich kurz vor dem Ende keine Lust mehr auf das Buch habe. Dann ist es mir auch egal, ob es ein gutes oder ein weniger gutes Buch ist. Wenn ich es schon so weit geschafft habe, dann möchte ich auch wissen, wie es denn ausgeht. Darum würde ich dann in dem Fall auch abends noch die paar Seiten lesen und dann eben am nächsten Tag wieder ein weiteres Buch mitnehmen. Dann ist die Geschichte immerhin wirklich abgeschlossen, auch wenn man natürlich bei manchen Büchern schon vorher ahnt, wie es endet.

Ein wenig musste ich gerade schmunzeln, als ich diesen Thread gelesen habe, denn ich habe mich definitiv wieder erkannt. Schon seit einigen Tagen liegt auf meinem Nachttisch ein Buch, bei dem ich nur noch wenige Seiten zu lesen habe. Aber ich mag es nicht zu Ende lesen, weil ich den Nachfolgeband noch nicht habe und ich es im Moment sehr genieße, noch nicht zu wissen, wie es ausgeht.

Dass ich jedoch ein Buch nicht zu Ende lese, weil ich weiß, wie es ausgeht, habe ich bei mir weniger erlebt. Manchmal ist doch ein ende überraschend oder auch unvorhersehbar, weshalb ich mich in einer ambivalenten Entscheidungsfindung bin. Denn dann kann es irgendwie doch nicht schnell genug zum Ende kommen und bin ich dort, mag ich das Buch dann doch nicht zu Ende lesen.

Ich hatte nur ein einziges Mal keine Lust mehr ein Buch zu Ende zu lesen, aber ich habe es dennoch gemacht. Es handelte sich damals um eine Story bei der eine meiner Lieblingsfiguren gestorben war, die allerdings nicht zu den Hauptfiguren zählte. Als ich dann noch erfahren habe, dass im darauffolgenden Band eine weitere Lieblingsfigur stirbt hatte ich absolut keine Lust mehr auf dieses Buch, aber ich habe es dennoch zu Ende gelesen. Die beiden darauffolgenden Fortsetzungen habe ich aber aus Prinzip nicht mehr gelesen, weil ich es einfach nicht eingesehen habe.

Ich lese meine Bücher immer fertig. Allerdings hatte ich auch schon Bücher wo mir ab der Mitte des Buches klar war, wie das Buch ausgehen wird. Ich habe das Buch trotzdem fertig gelesen, weil ich wissen wollte ob es wirklich so ausgeht wie ich gedacht habe.

Vielleicht ist es besser wenn du nur kleine Romane liest, die du dann auf jeden Fall im Zug schaffst.