Wie viel die Kinder bei Schulwahl mitbestimmen lassen?

vom 01.10.2014, 11:11 Uhr

Die wenigsten Schüler bleiben von Klasse 1 bis zum Abschluss auf der gleichen Schule. Für die meisten steht, je nach Bundesland, entweder nach Klasse vier oder nach Klasse sechs der Wechsel an.

Natürlich ist man durch die Noten, die das Kind nach Hause bringt auch schon eingeschränkt und nicht jedem Kind stehen überhaupt Wahlmöglichkeiten offen. Aber was ist, wenn man in der Region mehrere Schulen zur Auswahl hat, die auf die erhaltene Empfehlung passen. Die Schulen haben unterschiedliche inhaltliche Schwerpunkte oder unterschiedliche guten Ruf.

Hier unter den Eltern gibt es da eine ganz große Bandbreite. Von Eltern die alles bestimmen bis hin zu Kindern, die alles allein entscheiden ist alles dabei. Aber ich bin mir da auch nicht immer sicher, ob da so ehrlich darüber geredet wird, denn man kennt sich halt.

Wie viel durftet ihr als Kinder mit bestimmen, auf welche Schule ihr gehen werdet? Wie viel lasst ihr eure eigenen Kinder mit bestimmen, auf welche Schule sie wechseln wollen, und warum? Wie viel Verantwortung kann und sollte man da einem Kind zumuten, das sich vielleicht auch von unsachlichen Gründen wie Freundschaftsbeziehungen leiten lassen wird? Oder wählt ihr vorher eine begrenzte Anzahl an Schulen aus, die in Frage kommen und stellt nur die zur Auswahl?

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Zunächst einmal kommt es auf das Schulsystem an. Es gibt in Deutschland mittlerweile sehr viele verschiedene Systeme. Kinder die nach der Grundschule auf eine weiterführende Schule wechseln, können dieses komplexe System meiner Meinung nach gar nicht durchschauen. In manchen Fälle haben nicht einmal die Eltern den Durchblick. Die Eltern sollten sich zunächst einmal auf eine Schulart festlegen. Hier würde ich auch auf das Urteil der Lehrer Rücksicht nehmen. In den meisten Fällen können diese die Kinder recht gut einschätzen.

Sollte dann die Schulart feststehen, kann man sich umschauen, ob es mehrere Schulen zur Auswahl gibt. Hier können die Kinder ja ihre Wünsche äußern. Oftmals ist hier aber nicht die Schule entscheidend sondern vielmehr die anderen Kinder oder bisherigen Mitschüler, mit denen das Kind bisher zusammen in einer Klasse war. Die Entscheidung der Kinder ist emotional und nicht rational. Wobei das auch auf viele Eltern zutrifft.

Wie dem auch sei, zum Glück gibt es heute immer wieder die Möglichkeit die Schule zu wechseln. Allerdings sollten die Eltern die Entscheidung treffen. Sie sollten sich besser auskennen als das Kind. Es gibt Dinge, die Kinder einfach nicht wirklich entscheiden können. Die Wahl der Schule gehört meiner Meinung nach dazu.

» Youdid » Beiträge: 421 » Talkpoints: 4,87 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Bei uns in Sachsen wird ja nach der vierten Klasse auf die weiterführende Schule gewechselt. Wir haben uns alle in Frage kommenden Oberschulen angeschaut und am Ende ist die Entscheidung doch für die Schule gefallen, die gerade mal 200 Meter von uns entfernt ist. Zum damaligen Zeitpunkt war zwar noch nicht klar, dass nun beide Mädels eine Lese-Rechtschreibschwäche haben. Aber als diese Diagnose für meine Tochter noch kam, hat es diese Entscheidung für die Schule noch bestärkt.

Die anderen beiden Schulen liegen eher am Rand vom Stadtzentrum, aber sind schlecht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Zudem liegen sie zu nah zu unserer Anschrift und wir hätten die Fahrtkosten da auch komplett selbst tragen müssen. Was ja auch nicht unbedingt vernachlässigt werden sollte bei der Entscheidung.

Außerdem haben beide Töchter sich gegen den Wechsel auf das Gymnasium entschieden. Was Lehrer und auch ich befürwortet haben. Denn der zeitliche Aufwand morgens und nachmittags für den Weg ist doch erheblich und das muss man den Kindern nicht unbedingt zumuten.

Zudem ist es in Sachsen auch so, dass man nach dem Abschluss der Realschule auch das Abitur auf dem Gymnasium noch machen kann. Dafür lernen die Kinder schon ab Klasse 6 eine zweite Fremdsprache, damit der Wechsel zum Gymnasium dann leichter wird.

Meine Töchter hatten also ein Mitspracherecht, auch wenn ich am Ende die Entscheidung treffen musste. Aber ich bin der Meinung, dass man eben alle Aspekte mit einem Kind in der vierten Klasse schon bereden kann, damit es sich seine Meinung bildet.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



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