Warum glauben Leute immer noch an das Übersinnliche?
Ich kann etwas nicht ganz begreifen. Warum glauben so viele Leute immer noch an das Übersinnliche? An Geister, das Leben nach dem Tod, Spukhäuser und so weiter sogar in unserer Zeit von Wissenschaft und Rationalität? Man hört die seltsamsten Geschichten über die Leute, die fast gestorben sind. Sie erzählen, dass sie ein Tunnel aus Licht gesehen haben, oder verstorbene Familienmitglieder, oder Gott, und dann zurückgekommen sind.
Die Sache ist, dass wenn es nur einzelne Berichte gewesen wären, könnte man sie noch leicht verwerfen. Aber es gibt so viele von diesen Geschichten! Und dann gibt es noch Plätze, an denen es angeblich spukt, wie Tower of London und viele andere. Was hält ein moderner Mensch mit gesunder Psyche davon? Warum glauben so viele an diesen Unsinn?
Vielleicht liegt es ganz einfach daran, dass es wirklich Übersinnlicher gibt. Wir Menschen denken nur, dass wir schrecklich hoch entwickelt sind, aber wenn man sich die aktuelle Situation der Erde anschaut, dann wirkt der Mensch nicht besonders entwickelt oder weise und rational.
Ich bin selber religiös und glaube sehr stark an Gott und an ein Leben nach dem Tod. Ich kenne auch viele Geschichten, wo Menschen Kontakt mit solchen Dingen gemacht haben und auch Geschichten aus meinem direkt Umfeld und auch von mir, wo Gott mir wirklich geholfen hat. Es ist naiv einfach zu sagen, dass derjenige es sich einfach ausgedacht hat, weil man nicht in der Lage ist darüber zu urteilen. Nur weil man selber nicht daran glaubt heißt es noch lange nicht, dass es nicht so ist. Sicher haben viele Menschen sich solche Dinge ausgedacht, um Aufmerksamkeit zu erregen, aber es gibt dagegen gesehen auch sehr viele glaubhafte Berichte, von Menschen, die eigentlich kein Motiv dazu gehabt haben.
Für mich persönlich ist die Wissenschaft in Bereich von Evolutionstheorie unglaubwürdiger, als eine Geistergeschichte, um es einmal provokant auszudrücken.
Aberglaube, Esoterik, Religion und wie man das sonst noch so bezeichnet waren ja immer schon die Antwort auf das was Menschen nicht verstehen konnten oder vielleicht auch nicht verstehen wollten. Und auch wenn die Wissenschaft sich weiter entwickelt und wir heute wissen, wie ein Gewitter entsteht oder wie sich das Leben auf der Erde entwickelt hat - es wird immer Dinge geben, die man sich nicht erklären kann. Man wird zum Beispiel nie erklären können warum ein netter Mensch jung sterben musste, während jemand den niemand vermissen würde sich 90 Jahre lang bester Gesundheit erfreut.
Wahrscheinlich ist der Trend zum Glauben, den man ja seit einiger Zeit beobachten kann auch damit zu erklären, dass die Welt immer komplizierter wird und die Menschen viele Zusammenhänge und Funktionsweisen eben nicht mehr so einfach verstehen können. Fast alle Glaubensrichtungen bieten klare Regeln und klare Antworten (und wenn man mal keine hat ist das eben Gottes unergründlicher Wille) und manchmal auch ein ziemlich schwarz-weisses Weltbild. Ich denke da fühlen sich schon einige Menschen angesprochen die nach Orientierung und Halt in ihrem Leben suchen.
.daviD hat geschrieben:Vielleicht liegt es ganz einfach daran, dass es wirklich Übersinnlicher gibt.
...oder jede Menge Idioten. Das halte ich persönlich beim nach wie vor bestehenden Bildungsnotstand für wahrscheinlicher.
Jede "übersinnliche Phänomenen" konnte sich bisher erklären und nachvollziehen lassen - Problem sind immer nur diejenige, die die Erklärung (geistig) nicht umsetzen konnten und weiter an irgendeinen anderen Schmarrn glauben. Wobei hier schon klar ist wo der Hase lang läuft, da glauben eben nicht wissen heißt und man halt etwas glaubt anstatt davon Ahnung zu haben. Und wie heißt es so schön? Der Wille (an etwas zu glauben) ist des Menschen Himmelreich - und glauben kann man eben alles, dass 1 + 1 = 5 ist, Pädophile an Kindern eine gesunde Form der Sexualität ausleben oder eben an Geister die unterm knarzigen Dach wohnen
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Klar sind die halt nicht allein dran Schuld, dass sie nichts kapieren, denn wenn man so manche Erklärungen durchliest hat man schon mehr Chancen diese zu verstehen wenn man wenigstens einen Schulabschluss, wenn möglich mindestens mittlere Reife, vorweisen kann da sich viele Erklärungen mit Fachbegriffen schmücken. Allerdings ist etwas nicht automatisch falsch, nur weil man es nicht kapiert, das ist immer das Problem - dann jedoch zu meinen, sich seinen eigenen Stiefel voller Widersprüche zusammendichten zu müssen, obwohl man geistig flotteren Menschen nicht folgen kann, find ich jedesmal erstaunlich aber auch immer wieder sehr belustigend. Man schwankt dann immer zwischen Mitleid und Häme...
Also, Grundproblem:
- manche Menschen sind halt mit wenig Bildung gesegnet und dazu nicht gerade schlau,
- einfache Erklärungen sind daher oft beliebter als komplexe und schwer zu verstehende,
- dazu kommen Fehldeutungen und Fehlinterpretationen von Menschen die oft nicht das Wissen darüber haben, was passiert oder was eigentlich abläuft
Im Grunde ist wie mit dem Blitz, dem Feuer und den Steinzeitmenschen - hätte man denen damals erklärt, was hier physikalisch abläuft, am besten noch in Fachsprache mit Formeln und Diagrammen, hätten die einen auch nicht geglaubt und einen für bekloppt gehalten und sich weiter ihre Story vom wütenden Gott erzählt weil diese für sie "glaubhafter" bzw. nachvollziehbarer ist. Würde man heute ernsthaft meinen, Blitze seien der Zorn irgendeines Gottes hätte man schnell Kontakt mit zwei kräftigen Männern und einem Zimmer am Ende des Flurs
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Muss man den Glauben an "Übersinnliches" direkt als Unfug bezeichnen? Oder muss man vielleicht auch mal unterscheiden, ob jemand irgendeine abergläubische Erklärung für ein wissenschaftlich erforschtes und völlig erklärliches Phänomen gibt, oder ob es um eine Sache geht, bei denen die genauen Gründe und Mechanismen tatsächlich auch heute noch nicht bekannt sind, in wissenschaftlicher Hinsicht?
Wer weiß schon, ob es eine Seele gibt? Elektrizität oder Magnetismus konnte man auch sehr lange Zeiten noch nicht nachweisen. Gegeben hat es sie dennoch vorher schon. Wer weiß, ob etwas nach dem Tod kommt, und wenn ja, was? Es lässt sich weder sicher sagen, noch lässt es sich sicher ausschließen. Es ist meiner Meinung nach bei solchen Dingen einfach eine Glaubenssache. Nichts ist bewiesen. Daher halte ich jede Vorstellung über diese Fragen für legitim und keine für besser oder schlechter als die andere.
Und was die Nahtoderfahrungen mit dem Tunnel und dem Licht betrifft: Diese Erfahrungen machen Leute ja wirklich, wenn sie am Sterben sind. Nur die Frage der Interpretationsweise treffen Leute eben unterschiedlich. Für einige ist das der Blick ins Jenseits oder in den Himmel. Für andere ist es einfach eine Einschränkung des Sehfeldes inklusive Erinnerungsfetzen und Halluzinationen aufgrund beeinträchtiger Hirnareale während des Sterbevorgangs.
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