Die Sims Inselgeschichten

Mit die Sims Inselgeschichten bringt EA nun den dritten Ableger seiner Die Sims Reihe heraus – und endlich ist es etwas innovativer. Wer schon immer mal Lust auf Tropenflair à la Robinson Crusoe und Gilligans Island hatte wird sich vielleicht darüber freuen. Den ungefährt in diese Richtung geht das Menschen Tamagotchi…

Man strandet zunächst auf einem tropischen Eiland und darf sich darum kümmern, den Sim am Leben zu erhalten – dies bedeutet: Statt Urlaub steht die Nahrungsbeschaffung im Vordergrund. Damit ist es nicht getan, denn auch Feuer muss gemacht werden, ein Unterschlupf braucht man auch, ohne Wasser geht es nicht und Kokosnüsse müssen gepflückt werden. Damit es nicht zu schwer und frustrierend ist helfen Kamerafahrten und eingeblendete Tipps auf die Sprünge, auch wenn das deutlich die Herausforderung nimmt – aber man will ja jeden Spieler erreichen, nicht nur die hartgesottenen und erfahrenen.

Damit das Spiel nicht im eintönigen Auflevel und Sammel Flair versandet gibt`s zur Motivation eine wendungsreiche Story mit dem Ziel am Ende ein Floß zu bauen um vom unfreiwilligen Idyll zu entkommen. Diese besteht im wesentlichen aus gut animierten Zwischensequenzen und Quests, die darauf hinauslaufen, die Insel Stück für Stück zu erkunden sobald alles lebensnotwendige geschafft ist – damit dies nicht in sinnloses Gelatsche und Verirren in der Pampa ausartet gibt`s recht früh eine Adventure typische Eilandkarte um schnell von einem Ort zum nächsten zu gelangen.

Hobbys und Berufe gibt es nicht mehr, was auch reichlich sinnlos wäre, sondern das Augenmerk wird auf Abenteuer gelegt – so kann man stattdessen z. B. einen Affen mit Bananen dressieren der als unbezahlte Arbeitskraft wesentliche Aufgaben wie Nahrungssammeln und Brennstoffversorgung übernimmt. Achso – Nahrung und Holz sind übrigens die einzigen Ressourcen die es gibt und die auch wichtig sind in vielerlei Hinsicht. Vor allem mit Holz kann man nach und nach alles mögliche Bauen, von der Müllgrube bis zur Dusche. Die Auswahl an Bastelobjekten ist sehr groß und motiviert so lange den Hobbyerfinder. Dinge die den Wert der Hütte aufmöbeln erhält man in Quests indem man Minispielchen absolviert – diese Dinge braucht man aber nicht so schnell da sich vorteilhafterweise die Charakterwerte deutlich langsamer verändern, man muss also nicht dauernd futtern oder duschen um den Sim zu befriedigen, wär auf einer Insel auf der man ums Überleben kämpft auch ziemlich sinnlos.

Die Handlung verläuft zwar weitgehend linear, dafür aber wendungsreich – nach und nach erfährt man, dass auch andere schon auf dem Inselchen angespült wurden und das diese auch bewohnt ist. Nervig ist in diesem Stadium jedoch nur, dass die Story so lange stockt, bis man beispielsweise einen Eingeborenen oder einen anderen Gestrandeten als Freund oder Liebhaber gewonnen hat – ein Rückfall ins alte nervige Sims Schema. Jedoch beschränken sich diese Phasen auf ein erträgliches Minimum.

Grafisch bietet Die Sims Inselgeschichten mehr als die Vorgänger – das Wasser ist wunderschön animiert und die Vegetation ebenso, was jedoch den Rechner, auch wenn er moderner, ins Ruckeln kommen lässt. Hier muss EA mit einem Patch nacharbeiten, denn so geht`s einfach nicht nur weil man wohl aus Eile in der Programmierung geschlampt hat. Störend ist ebenfalls die deutlich sichtbare Levelbegrenzung, welche extrem im grafischen Gesamtkonzept auffällt. Trotzdem lohnen sich hier seit langem mal wieder die 30 Euro und wer Spaß an Überlebensszenarios und Frauen in Bikinis hat kann ohne Sorge zuschlagen.