Standesämter haben gegen Ende des Jahres Hochkonjunktur
Eine Bekannte will in diesem Jahr noch standesamtlich heiraten. Die kirchliche Trauung findet im Mai statt. Der Termin steht auch schon so gut wie fest. Aber da sie die Steuern für dieses Jahr noch mitnehmen wollen, wollen sie standesamtlich auf jeden Fall noch in diesem Jahr heiraten, auch wenn es dann ohne Feier ist. Die eigentliche Hochzeit wollen sie dann zur kirchlichen Trauung feiern.
Es sind allerdings so gut wie keine Wunschtermine mehr in diesem Jahr frei, weil sehr viele Paare in diesem Jahr noch heiraten wollen, damit sie in der Steuererklärung für dieses Jahr dann auch die Steuern des ganzen Jahres geltend machen können. Gerade wenn einer der Partner nicht verdient oder nur sehr wenig verdient, würde sich das wohl lohnen.
Ich frage mich schon lange, warum bei Hochzeit am Ende des Jahres die gesamte Steuer des ganzen Jahres berechnet wird und man dann doch einiges zurück bekommt und warum das dann nicht nur für den letzten Monat gilt. Ist da meinerseits ein Denkfehler? Mein Mann und ich haben im Juni geheiratet. Ich war zu der Zeit in einem Job tätig, wo ich nicht viel verdiente und bei der Steuererklärung wurde das so gerechnet, als wenn wir das ganze Jahr verheiratet wären, aber mein Mann noch die schlechtere Steuerklasse hatte.
Aus steuerlichen Gründen zu heiraten würde kaum einer zugeben. Aber wenn man im Dezember heiratet und der Mann bisher durch die Steuerklasse 1 als Hauptverdiener sehr viel Steuern zahlen musste und durch die Heirat dann eine bessere Steuerklasse bekommt und die zu viel gezahlten Steuern vom ganzen Jahr dann zurück bekommt ist das ja schon viel und warum macht man das so? Könnte der Staat nicht viel Geld sparen, wenn er das genau ausrechnen würde ab dem Zeitpunkt der Trauung?
Habt ihr auch Ende des Jahres aus steuerlichen Gründen geheiratet oder habt das vor? Wie sehr hat sich das für euch gelohnt oder würde sich das lohnen?
Wir wollen diesen Dezember heiraten und haben das irgendwie ganz spontan beschlossen. Es ist gerade mal eine Woche her, als das Thema bei uns auf den Tisch kam. Ich wollte eigentlich immer eher im Sommer heiraten oder an unserem Jahrestag im Januar. Aber mein Partner meinte dann, dass er die Steuern für das ganze Jahr wieder bekommt, wenn wir im Dezember heiraten würden. Also haben wir das dann so beschlossen. Da es schon eine ordentliche Summe ist und wir das Geld gut gebrauchen können, machen wir es nun so.
Mittlerweile finde ich den Gedanken auch ganz schön im Dezember zu heiraten. Wir haben uns einen Tag ein paar Tage vor Weihnachten ausgesucht und ich denke, dass die Stadt dann schön geschmückt sein wird und hoffe so sehr, dass wir dann etwas Schnee bekommen. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit sicher eher geringer. Trotzdem hoffe ich auf eine etwas romantische Winterhochzeit.
Der Staat redet immer vom Sparen und da muss ich sagen, dass ich es schon kurios finde, dass man für das ganze Jahr die Steuern geltend machen kann und die bevorzugte Steuerklasse im Nachhinein auch noch geltend machen kann und dann für das ganze Jahr die Steuern zurück bekommt. Ich frage mich auch, warum das so ist. Wenn man im Dezember heiratet, sollte man meines Erachtens auch erst im Dezember, allenfalls für den angefangenen Monat auch die Steuern geltend machen dürfen.
Ich finde es schon komisch, dass man aus steuerlichen Gründen heiratet und obwohl man eigentlich erst im nächsten Jahr heiraten will es wegen der Steuern dann doch vorzieht. Irgendwie finde ich das befremdlich und wenn mein Partner das so gesagt hätte, hätte ich mich schon gefragt, warum er mich heiraten will.
Ich habe auch schon gehört, dass sie Standesämter im November und Dezember den meisten Zulauf haben. Eigentlich sollte man meinen, dass es im Sommer ist. Aber alle wollen den Steuervorteil noch mitnehmen und das finde ich schon krass. Dass der Staat da keine Einsparungen macht ist mir ein Rätsel.
Ich kenne mehrere Paare, die aus steuerlichen Gründen geheiratet haben und wir haben uns die finanziellen Vorteile auch mal ausrechnen lassen. Das sind alles Paare, die schon lange vor der Hochzeit zusammen waren und für die ein Trauschein absolut nichts geändert hat, außer ein paar Euro mehr auf dem Konto.
Irgendwelche Überlegungen nach dem Motto "warum will er mich überhaupt heiraten?" gab es da überhaupt nicht. Warum auch? Wenn man sich zusammen setzt und sich über das Thema unterhält liegen die Fakten schließlich klar auf dem Tisch.
Dass der Staat da keine Einsparungen macht ist mir ein Rätsel.
Du hast mal geschrieben, dass du selber verheiratet bist und keine Arbeit hast. Folglich profitiert dein Mann auch vom Ehegattensplitting. Gerade in solchen Fällen kann ich es nicht verstehen, wenn man es dann anderen nicht gönnt, dass sie auch ein paar Euro an Steuern sparen können.
Ich selber profitiere noch nicht von diesem Gesetz und würde eh eine Umwandlung des Ehegattensplittings in ein Familiensplitting befürworten, von dem dann nur noch Familien mit minderjährigen Kindern profitieren können, auch ohne Trauschein. Aber ich habe absolut kein Problem damit, wenn andere Leute die aktuelle Gesetzeslage ausnutzen und sich einen völlig legalen Vorteil verschaffen indem sie ihre Hochzeit vorziehen. Ich gönne jedem die Steuerrückzahlung.
Cloudy24 hat geschrieben:Du hast mal geschrieben, dass du selber verheiratet bist und keine Arbeit hast. Folglich profitiert dein Mann auch vom Ehegattensplitting. Gerade in solchen Fällen kann ich es nicht verstehen, wenn man es dann anderen nicht gönnt, dass sie auch ein paar Euro an Steuern sparen können.
Hier geht es doch nicht darum, dass man aus steuerlichen Gründen heiratet, sondern, dass man für das ganze Jahr die steuerlichen Vorteile hat in dem man geheiratet hat. Hat man also im Dezember geheiratet, dann wird die bessere Steuerklasse für das ganze Jahr gewertet und da denke ich sollte der Staat einsparen.
Dass man steuerliche Vorteile hat, ist ja ok, aber warum denn auch für die Zeit vor der Eheschließung? Wenn man im Dezember heiratet, sollte man auch nur ab Dezember diese Vorteile haben. Dann würden auch die Standesämter nicht am Ende des Jahres aus den Nähten platzen. Dann würde sich das viel mehr verteilen.
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