Entwürfe für Websites in InDesign machen eine Schande?

vom 26.09.2014, 18:29 Uhr

Einen großen Teil meines Studiums nimmt die Gestaltung von Websites ein. In einigen Lehrveranstaltungen mussten wir auch bereits Websites gestalten. In einer Lehrveranstaltung hatten wir vorgegeben, dass wir das Programm Adobe Muse nutzen sollen, da dieses den Vorteil bietet, dass man auch interaktive Gestaltungen angeben kann, zum Beispiel, dass ein Button die Farbe wechselt, wenn man darüber fährt. Man kann die Website dann auch gleich als HTML-, CSS und JavaScript-Dateien exportieren, was sehr praktisch ist. Der Code, der dabei herauskommt, ist aber absoluter Müll, weswegen ich damit normalerweise nicht gern arbeite.

Klassischerweise werden Web Designs eher in Photoshop gemacht. Dieses Programm wird auch von den meisten aus unserem Kurs genutzt, aber ich werde damit nicht ganz glücklich. Photoshop ist mir von der Handhabung im Gegensatz zu anderen Produkten von Adobe wie InDesign oder Illustrator irgendwie zu umständlich, auch wenn das viele vielleicht überraschen wird, weil Photoshop normalerweise schon das Nummer eins Programm in Sachen Bildbearbeitung und Screendesign ist.

InDesign hingegen ist eher ein Programm, das für Print ausgelegt ist. Man kann ganze Bücher in InDesign gestalten und auch für Flyer oder ähnliches ist InDesign einfach ideal. Man kann aber auch mit Pixeln arbeiten und somit auch Websites gestalten. An gewissen Stellen bemerkt man zwar, dass InDesign dafür nicht ausgelegt ist, aber mir ist das Programm trotzdem deutlich lieber als Photoshop. Toll finde ich vor allem, dass es vektorbasiert ist.

Wenn ich in Photoshop ein Bild einmal auf hundert Pixel Breite verkleinert habe und später bemerke, dass ich es doch gerne mit zweihundert Pixel angezeigt haben möchte, habe ich keine Möglichkeit, das von der Auflösung her größere Original wieder herzustellen. Bei InDesign hingegen geht das Problemlos. Ansonsten sind alle Funktionen, die ich für ein Web Design brauche, eigentlich vorhanden. Was vielleicht fehlt sind Icons oder abstrakte Formen, die man in Photoshop relativ einfach einfügen kann. Die mache ich mir dann aber einfach in Illustrator, denn auch das Programm ist vektorbasiert und so habe ich keine Datei, die beim Vergrößern verpixelt, sondern eine beliebig skalierbare Vektorgrafik.

Also ja, ich gebe es zu: Ich mache hin und wieder ein Web Design in InDesign. Da es nur für das Studium ist und ich letztendlich das Design als JPG abgebe, hat sich auch nie jemand beschwert. Findet ihr das eine Schande, weil das Programm nicht für das benutzt wird, für das es eigentlich gedacht ist oder völlig legitim? Macht ihr das vielleicht auch?

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich halte InDesign und Illustrator für diese Zwecke für viel besser geeignet als Photoshop. Letzteres ist eben eigentlich nur ein Fotobearbeitungsprogramm. Es ist sicher ein gutes Werkzeug, um das Grunddesign, also die Gestaltungselemente wie Buttons, Leisten und so weiter zu erstellen. Für das Layout ist es dann aber weniger geeignet, da hat ein vektorbasiertes Programm durchaus Vorteile. Sicher bietet Photoshop über die Ebenen auch ähnliche Möglichkeiten und deshalb wird es wahrscheinlich auch von vielen benutzt. Sie wollen eben nur mit einem einzigen Werkzeug arbeiten und nehmen dann die ein oder andere Unzulänglichkeit in Kauf.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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