Wenn Tiere fressen ist der Lebenswille noch vorhanden?

vom 27.09.2014, 09:12 Uhr

Da ich Farbmäuse als Haustiere besitze, muss ich mich immer wieder mit dem Thema Tod der Tiere und auch mit Krankheiten auseinandersetzen. Farbmäuse haben nur eine sehr geringe Lebenserwartung, zudem sind sie oft überzüchtet, weil sie auch als Futtertiere beispielsweise für Schlangen gehalten werden und bekommen so schnell tödliche Krankheiten. Operationen sind bei Mäusen der Größe entsprechend schwierig und nur wenige Tierärzte kennen sich mit diesen kleinen Nagern wirklich aus, das bemerke ich immer wieder.

Vor kurzem hatte ich eine Maus, die plötzlich ihre Hinterbeine nicht mehr bewegen konnte. Das geschah wirklich innerhalb weniger Stunden, am Morgen ist sie noch munter herumgehüpft und abends konnte sie ihre Hinterläufe plötzlich nicht mehr bewegen. Ich wollte ihr dem Stress eines Tierarztes dann nicht mehr aussetzen, sie war auch schon sehr alt. Ich habe ihr dann aber etwas zu Essen hingelegt, da sie sich ja zum Futternapf nicht mehr fortbewegen konnte. Sie hat das Essen sofort angenommen und gefressen. Das hat mich dann irgendwie noch mehr deprimiert, denn ich glaube einmal gelesen zu haben, dass Tiere noch einen Lebenswillen haben, wenn sie noch fressen. Es hat dann aber auch nur noch kurze Zeit gedauert, bis sie gestorben ist.

Manchmal gibt es ja aber auch Tiere, die wegen Magenproblemen nichts mehr fressen wollen und das heißt nicht unbedingt, dass sie keinen Lebenswillen mehr haben.

Was denkt ihr dazu? Ist es wirklich so, dass es ein Zeichen dafür ist, dass Tiere noch weiterleben wollen, wenn sie noch fressen und sich sozusagen noch nicht aufgegeben haben?

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich habe einige Jahre Meerschweinchen gehabt und oftmals war es so, dass es eigentlich schon zu spät war, wenn sie aufgehört hatten zu fressen. Bei den Kleintieren merkt man ja meist erst, dass sie krank ist, wenn es zu spät ist. Da sie an der Nahrungskette weit unten stehen, lassen sie sich eben nicht anmerken wenn sie was haben. Meerschweinchen müssen eigentlich fast permanent fressen, damit der Darm weiter arbeitet. Ich musste die Schweinchen dann immer alle paar Stunden mit Brei füttern. Aber nur bei einem oder zwei Schweinchen hatte ich wirklich das Gefühl das sie noch kämpfen und ein bisschen Lebenswillen hatten. Die anderen mussten doch früher oder später eingeschläfert werden.

Ich denke, dass es immer auf das Tier ankommt, dass nicht mehr frisst. Bei einem Hund oder einer Katze ist das sicher etwas anderes, als bei einem Kleintier wie Maus oder Meerschweinchen. Ich glaube als Halter weiß man am besten wann sein Tier aufgegeben hat und es eben keinen Sinn mehr macht.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich kenne es nur, dass ein Tier, wenn es einen neuen Besitzer bekommt, erst einmal nichts fressen mag. Wenn es dann aber frisst, dann ist alles gut und es wird sich gut eingewöhnen. Bei dem Hund meiner Familie hat es einen Tag gedauert, bis er etwas gefressen hat.

Ich denke aber, dass, wenn Tiere noch etwas essen wollen, dann ganz klar noch der Lebenswille da ist. Tiere essen ja zum Beispiel auch nicht oder nicht viel, wenn sie trauern, weil sie nicht mehr leben wollen (Tauben zum Beispiel, wenn ihr Partner gestorben ist). Deswegen glaube ich, dass es auf jeden Fall ein gutes Zeichen ist, wenn sie noch essen. :)

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» Fluffeltuch » Beiträge: 797 » Talkpoints: 3,85 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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