Im Studium unterfordert fühlen - was kann man tun?
Ein Kumpel von mir hat ein Studium angefangen und fühlt sich total unterfordert. Er hat sich schon vorher vorbereitet, einige Bücher gelesen und ist seinen Mitstudenten nun einiges voraus, will nun aber nicht weiter vorlernen. Was kann er denn machen? Gibt es da vielleicht Möglichkeiten zu verkürzen? Er ist wirklich ein sehr intelligenter Mensch und er versteht den Stoff wirklich sehr schnell und sehr leicht. Ältere Studenten hat er schon gefragt und das Studium wird wohl nicht wirklich schwerer. Wobei das aber auch sein absoluter Traum ist und er nicht wechseln will.
Ich glaube ehrlich gesagt, dass er da Pech hat. Wenn man bereits Vorerfahrungen hat, gibt es schon Möglichkeiten, sich bestimmte Kurse anrechnen zu lassen, aber dafür braucht man dann auch etwas zum Vorlegen. Aus meinem Kurs hat zum Beispiel jemand zuvor Wirtschaftsinformatik studiert und hat sich dann daraus den Kurs Programmierung anrechnen lassen. Die Note wurde dann eins zu eins in das Zeugnis seines jetzigen Studiums übernommen. Er musste die Vorlesungen nicht mehr besuchen und auch die Klausur nicht mitschreiben. Das geht aber wie gesagt nur, wenn man einen vom Niveau her ähnlichen Kurs bereits besucht hat. Ich hatte beispielsweise auch schon Vorerfahrung beim Thema Programmierung, allerdings nur vom Technischen Gymnasium aus und das konnte ich nicht für mein Studium werten lassen.
Er sollte sich einfach freuen, dass er schon viel Vorwissen hat und nicht mehr so viel lernen muss wie die anderen. Das ist doch viel besser als andersherum, wenn man mit dem Stoff überhaupt nicht zurecht kommt und viel lernen muss. So hat er viel Freizeit im Gegensatz zu den anderen, das ist ja nichts Schlechtes in meinen Augen. Sich die Vorlesungen mitanzuhören kann auch nicht schaden, denn wenn man bereits Vorwissen hat, muss man auch aufpassen, dass man nicht den Moment verpasst, an dem dann neue Dinge hinzukommen.
Das Studium zu verkürzen wird wohl nur funktioneren, wenn dein Kumpel schriftlich nachweisen kann, dass er den Stoff und die Inhalte bereits beherrscht. Ich denke jedoch auch, dass er sich doch eigentlich freuen kann, wenn er sich mit dem Studium so leicht tut und die Zeit so nutzen, wie es ihm in den Kram passt.
Ich war mit meinem Studiengang auch nicht gerade überfordert. Andererseits hatte ich in meinem ganzen Leben nicht so viel Freizeit wie im Studium, die ich für meine Hobbys und Nebenjobs genutzt habe. Vielleicht nützt es deinem Kumpel ja, wenn er sich sagt, dass auch wieder andere Zeiten kommen und er bestimmt nicht immer so viel Zeit und Energie übrig hat. Und in der Zwischenzeit kann er seine Hobbys pflegen oder jobben gehen und in den Semesterferien Urlaub machen, während die weniger talentierten Studenten über ihren Hausarbeiten schwitzen.
In meinem Fall habe ich in einem besonders unspektakulären Semester einen Sprachkurs belegt, welcher zu einem Stipendium und einem Auslandsaufenthalt geführt hat, was mir mehr Lebenserfahrung beschert hat als drei Jahre Uni. Manchmal muss man sich selber eine Beschäftigung suchen, wenn die Anforderungen nicht hoch genug sind.
Wenn er es schafft, den Stundenplan richtig zu planen, dann kann er durchaus verkürzen. Ich habe schon von einer Studentin gehört, die ihr 6 Semester Bachelor-Studium innerhalb von 4 Semestern komplett durchgezogen hat. Unmöglich ist es also nicht, es ist aber auch viel von den Vorlesungszeiten abhängig, weil jeder Dozent ja auch andere Uhrzeiten hat, in denen er seine Veranstaltungen anbietet.
Die Gerüchte von Studenten, die ihr Studium mit weniger als der Regelstudienzeit hinter sich gebracht haben, die habe ich auch schon gehört. Aber die stammen alle noch aus der Zeit vor der Umstellung auf Bachelor und Master. Seit der Umstellung gibt es in vielen Studiengängen viel stärkere Reglementierungen, welche Veranstaltung man wann besuchen kann. Und oft ist es so, dass man eben nur noch genau nach Schema F die Kurse abarbeiten kann, weil einem sonst die Voraussetzungen fehlen.
Ich würde mich eher nach Ausschreibungen für studentische Hilfskräfte in meinem Fach umsehen. Dort kann man dann teils anspruchsvollere Aufgaben übernehmen und macht sich bei den Dozenten positiv bekannt. So kann man dann zum Beispiel in eine wissenschaftliche Laufbahn rein wachsen.
Alternativ sucht man sich ein studienbegleitendes, freiwilliges Praktikum im eigenen Fachbereich. Das macht sich im Lebenslauf meistens recht gut und sorgt auch für Abwechslung. Es könnte höchstens passieren, dass einem mit so viel Praxis das Studium dann leider noch leichter vorkommt.
Aber letztlich: Lieber langweilt man sich etwas, als dass man frustriert fest stellen muss, dass man zu wenig leistungsfähig ist, um sein Traumfach zu lernen. Das ist weit schlimmer.
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