Social Credit Points im Studium: eine gute Erfindung?

In immer mehr Studiengängen werden die sogenannten Social Credit Points eingeführt. Social Credit Points sind Punkte, die man braucht, um das Studium zu bestehen. Sie sollen einen dazu motivieren, sich für den Studiengang, die Hochschule oder auch etwas außerhalb sozial zu engagieren. Dafür bekommt man pro Studienjahr eine bestimmte Stundenzahl gesagt, die man für die Social Credit Points in diesem Studienjahr aufwenden muss. Bei uns warne das im ersten Studienjahr beispielsweise sechsundzwanzig Stunden zum Einstieg, jetzt im zweiten Studienjahr sind es schon ein wenig mehr Stunden. Am Ende des zweiten beziehungsweise vierten Semester muss man dann ein Formular abgeben, in dem steht, was man wie lange getan hat. Teilweise muss man auch Beweise dafür abgeben, sodass die Stunden auch tatsächlich gezählt werden.

Möglichkeiten, auf die sechsundzwanzig Stunden zu kommen, gibt es genügend. Beispielsweise kann man einen Ausflug für den eigenen Kurs planen. Dabei ist es egal, ob es etwas Freizeitliches ist oder nicht, wir waren im letzten Jahr zum Beispiel zusammen auf dem Cannstatter Wasen und diejenigen, die das organisiert haben, durften sich dafür einige Stunden abrechnen lassen, weil es eben ein Einsatz für den Kurs war. Ich habe meine Stunden hauptsächlich dadurch zusammen bekommen, dass ich den Studiengang und auch die Hochschule allgemein an Gymnasien vorgestellt habe. Außerdem war ich auf einer Messe und einem Tag der Ausbildung, auf dem ich ebenfalls ein paar Stunden an dem Stand des Studiengangs verbracht habe, um Interessenten Fragen darüber zu beantworten.

Ihr könnt euch sicher denken, dass hier alle immer großzügig aufrunden. Für die Messen und die Vorträge an den Schulen habe ich mir auch die Anreise und die Vorbereitung abrechnen lassen, sodass letztendlich etwas mehr Zeit zusammenkam, wie viel ich tatsächlich dafür gebraucht habe. Die Social Credit Points sind eben immer eine gewisse Last, die man währen der normalen Kurse des Studiums noch hat. Den einzigen Vorteil, den ich daran sehe, ist, dass die Jahrgänge über einem immer bereit sind, zu helfen und mal Tutorials oder ähnliches zu einem bestimmten Thema zu geben, weil sie sich das eben für die Social Credit Points abrechnen lassen können.

Wie steht ihr zu Social Credit Points? Findet ihr die Erfindung gut oder würdet ihr lieber darauf verzichten? Hat euer Studiengang das Konzept überhaupt? Soweit ich weiß ist es momentan noch in einer Test-Phase.

Gibt es die bei jedem Studiengang bei euch? Ich kenne mich da ja nicht so gut aus, aber die Idee finde ich nicht schlecht. Beispielsweise wenn man auch später auch im Team arbeiten muss macht es Sinn vorher auch das Soziale im Studium zu fördern, einfach auch um die Ausbildung besser zu machen und die Fachkraft dann auch wirklich zu einer auszubilden.

Natürlich hat man dadurch mehr Stress im Studium und wenn man vorher schon sozial war wird man sicherlich auch nicht den Sinn dahinter erkennen, aber man muss ja auch nach so einem Studium mit Menschen arbeiten und da sollte die soziale Komponente nicht fehlen. So viele Stunden sind es ja nun auch nicht und wenn man das auch mit dem Studium vereinbaren kann, ist es eine gute Idee.

Ramones hat geschrieben:Gibt es die bei jedem Studiengang bei euch?