Mit deutscher oder barocker Griffweise mit Flöte beginnen

vom 24.09.2014, 13:09 Uhr

Meine Tochter hatte heute das erste Mal musikalische Früherziehung und es macht ihr richtig viel Spaß. Irgendwann im zweiten Halbjahr schauen sie sich auch die Flöte an und versuchen sie zu spielen. Aber meine Tochter möchte unbedingt jetzt schon mit der Flöte beginnen. Jetzt habe ich mich auf die Suche nach einer Flöte gemacht und schon entschieden dass ich eine im mittleren Anfängersortiment nehme. Also jetzt nicht unbedingt eine um zehn Euro, aber auch keine um hundert. Die, die ich mir ausgesucht hätte kostet so gut dreißig Euro. Ich denke das passt für mich und ist kein kompletter Blödsinn. Die Flöte hat ein Mundstück aus Plastik und das restliche Stück ist aus Holz.

Was für mich allerdings neu ist, weil ich mich zwar in Musik auskenne aber nicht mit Flöten, ist die Griffweise. Es gibt bei allen Flöten eine deutsche und eine barocke Griffweise. Welche soll ich nun kaufen und wo liegt der Unterschied? Ich habe jetzt nur herausgefunden dass es mit unterschiedlichen Löchern zu tun hat. Welches ist für ein Kind besser. Ich möchte dann eh noch den Musiklehrer fragen, mich würde es aber interessieren was ihr für Erfahrungen mit euren Kindern oder eben selber gemacht habt.

Irgendwo stand dass die deutsche Griffweise leichter ist, man mit der Barocken aber mehr spielen kann. Stimmt das? Sollte sie dann gleich mit der Barocken Griffweise beginnen oder doch eher mit der einfachen und dann umlernen? Würde mich über eure Erfahrungen sehr freuen.

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,91 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich selbst habe damals mit deutscher Griffweise gelernt, meine Kinder auch, weil sie so eine Flöte in ordentlicher Qualität geschenkt bekommen haben. Die meisten lernen wohl zuerst mit dieser Griffweise.

Die barocke Griffweise verursacht wohl einen besseren Klang. Deshalb wird sie wohl von den professionellen Flötisten bevorzugt. Ja auch das gibt es, dass Leute professionell Blockflöte spielen. Ob es für Kinder wirklich so schwer zu greifen ist, weiß ich nicht. Es sind vor alle auch nicht alle Noten, sondern nur einzelne. Das c, das f, und das cis bzw. des und das fis bzw. ges wird anders gegriffen, wenn ich mich recht erinnere.

Wichtig: Auf jeden Fall würde ich das mit der künftigen Lehrerin abstimmen. Gerade wenn die Kinder in der Gruppe spielen und die Lehrerin den Griff auf eine Art vor macht und dein Kind das einzige mit der anderen Griffweise (gleich welcher) ist, dann kann das unnötig Verwirrung beim Kind stiften. Wenn die Lehrerin einzeln unterrichtet oder sie da flexibel ist, kannst du dich nach Gusto entscheiden.

Wichtig ist auch, das du die Blockflötenschule an das Instrument anpasst. Das habe ich in deinem anderen Thread nämlich vergessen zu erwähnen. Aber hier passt das ja auch rein, wenn du das Instrument noch nicht gekauft hast: Das Lehrwerk und das Instrument müssen auch abgestimmt werden.

Meine Cousine hat damals mit 5 angefangen zu Flöten und ist dann mit 6 Jahren problemlos von der deutschen auf die barocke Flöte umgestiegen. Aber es hat ihr auch einfach Spaß gemacht. Von daher: Wenn das Kind willens ist, schafft es meiner Meinung nach beides. Das schwierigste war bei meinen Kinder und bei mir als Kind damals eigentlich nicht so sehr das Greifen, sondern eher die Kontrolle des Luftstromes, das man nicht zu sehr sabbert und auch nicht überbläst. Aber das mögen andere anders erlebt haben. Das hängt vielleicht auch davon ab, wie geschickt dein Kind mit feinmotorischen Dingen generell ist. Fädelt es gerne Kleinkram auf Ketten und malt besser als Altersgenossen? Prima, dann würde ich mir da gar keine Sorgen machen.

Der von Dir oben erwähnte Kunststoffkopf ist meiner Meinung nach eine gute Wahl. Gerade weil Kinder ihren Speichel oft nicht so recht im Griff haben und ein neuer Holzkopf erst sanft eingespielt werden muss und dann schnell wegschwimmt und leidet. Bei guten Firmen kann man dann einzeln für das fortgeschrittene Kind auch einen passenden Holzkopf nachkaufen. Von Yamaha gibt es auch wirklich gut gemachte Flöten ganz aus Kunststoff. Die sind ganz anders als die Kunststoffflöten aus dem Supermarkt. Für Kinder finde ich die auch ganz gut. Aber jetzt will ich dich nicht weiter verwirren, wenn du deine Entscheidung schon getroffen hast.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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