Wie fit ist euer Unternehmen im Thema Projektmanagement?
In meinem Studiengang wird das Thema Projektmanagement ganz groß geschrieben. In jedem Semester müssen wir ein Projekt machen, welches wir mit Hilfe von gängigen Projektmanagementmethoden planen und organisieren müssen. So haben wir gleich einen Bezug zur Praxis und nicht nur trockene Theorie. Dadurch, dass wir die erlernten Methoden auch gleich anwenden, erfahren wir auch immer, was für uns nützlich ist und mit welcher Methode wir nicht ganz so gut klarkommen. Das soll uns vor allem für unsere Zeit im Unternehmen nützlich sein, wo wir dann die Methoden bestenfalls gleich anwenden.
Ich muss aber sagen, dass in meinem Unternehmen Projektmanagement gar nicht so groß geschrieben. Von Besprechungen werden zwar immer Protokolle und Agenden geschrieben, die dann an alle verteilt werden, aber das war es auch schon. Was Zielsetzungen angeht gibt es eben die vorgegebenen Meilensteine von der Geschäftsleitung, aber mehr auch nicht. Wenn ein Meilenstein von einem Projektteam gesetzt wird, dann eher so nebenbei und nicht wirklich offiziell, sodass es auch nicht tragisch ist, wenn man sich nicht an die Terminplanung hält. Was andere Methoden angeht, die wir im Studium gelernt haben, zum Beispiel die Pflege von einer Liste offener Punkte, einer Vorgangsliste oder ähnlichem kommt bei uns nicht zum Einsatz. Ziele werden auch nicht mittels einer Zielkonfliktmatrix miteinander verglichen und priorisiert werden sie auch nur selten.
Wie sieht das in euren Unternehmen aus? Nutzt ihr Projektmanagementmethoden oder sehen das eure Vorgesetzten nicht so eng? Habt ihr vielleicht Tools, die ihr nutzt oder nutzen müsst? Geschieht Projektmanagement eher auf freiwilliger Basis oder ist es vorgegeben?
Ich kann als kleiner Ein-Frau-Betrieb zum Glück ohne großes Projektmanagement auskommen. Allerdings scheint das Thema in vielen Firmen nur eine untergeordnete Rolle zu spielen, denn ich bade in letzter Zeit immer häufiger die schlechte Projektplanung und -realisierung meiner Auftraggeber aus. Früher bekam ich in der Regel Aufträge mit einem gut überschauabren Zeitrahmen. Heute machen Notaufträge mit "bis heute nachmittag, wenn es irgendwie geht" fast 50 % meiner Arbeit aus. Das stört mich zwar nicht wirklich, weil es Abwechslung bringt und besser bezahlt wird. Aber man fragt sich dann doch, was die Damen und Herren an ihren Schreibtischen eigentlich verzapfen.
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