Beim Geocachen auch gefährlichere Orte aufsuchen?

vom 10.04.2014, 10:50 Uhr

Ich fahre mit ein paar Bekannten Anfang Mai zum Geocachen nach Luxemburg. Geocaching ist ein neues Hobby von mir wo es im Wesentlichen darum geht eine Art Dose zu finden, die ein anderer Geocacher versteckt hat. Dies ist auf viele verschiedene Arten möglich. Es gibt Caches die lediglich nach Koordinaten zu suchen sind, aber auch welche die man mit Rätseln suchen muss. Auch unterscheidet man hier verschiedene Schwierigkeitsstufen wenn es um das Terrain geht. Die höchste Stufe ist die Nummer 5 und dort muss man beispielsweise steile Berge herauf klettern, um an den Cache zu kommen. Also ist dies eher etwas für Erfahrene.

Bei unseren Caches in Luxemburg, werden wir auch den ein oder anderen speziellen Cache machen. Einmal werden wir in ein altes Kraftwerk gehen, welches allerdings mit Asbestartikeln verunreinigt sein soll. Natürlich gilt bei uns, dass die Sicherheit immer vorgeht und so haben wir uns schon mit den entsprechenden Atemschutzmasken ausgestattet. Ich sehe diesen Cache nicht als problematisch, denn wir halten uns nur eine vielleicht aber auch zwei Stunden dort auf. Wesentlich schlimmer finde ich, dass wir wohl auch in einen Stollen gehen, der nicht mehr benutzt wird, da habe ich schon mehr Angst. Natürlich gilt hier auch niemand muss, jeder kann. Deswegen überlege ich auch noch ob ich den Cache mit mache. Mich würde interessieren welche gefährlichen oder speziellen Caches ihr schon gemacht habt und wo bei euch die Grenze ist.

» Kleinnightwish85 » Beiträge: 684 » Talkpoints: 33,25 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich bin kein Geocacher, auch wenn man die Suche nach den Dosen sicher sehr gut mit meinem Hobby verbinden könnte. Ich habe es mal einer Freundin zuliebe ausprobiert, aber es sagt mir einfach nicht zu. Ich suche ausschließlich verlassene Orte auf, um dort zu fotografieren. Das von dir beschriebene Kraftwerk ist ja auch sehr bekannt und leider recht überlaufen, aber anschauen sollte man sich das ruhig mal, wenn man in der Gegend ist. Das Problem bei dem Gebäude ist unter anderem, dass die Abdeckungen, die es teilweise auf den Asbest-belasteten Teilen der Anlage gab, von irgendwelchen Leuten beschädigt wurden.

Ich finde es immer wichtig, dass man Masken dabei hat. Asbest ist an vielen Stellen in diesen alten Anlagen verbaut und normalerweise nicht gekennzeichnet. Bei der Maske solltest du auch auf die Schutzklasse achten. Ich verwende an solchen Orten nur FFP3-Masken, die dann auch davor schützen, die Asbestfasern einzuatmen. Aber nicht nur Asbest ist ein Problem. Teilweise ist man auch mit Schimmel konfrontiert, der ebenfalls nicht gesundheitsförderlich ist. Im eigenen Interesse solltest du da also auch auf einen ausreichenden Schutz achten.

Grundsätzlich bin ich bereit, ein paar Risiken für dieses Hobby einzugehen. Ich gehe auch in Stollen, sofern diese einen soliden Eindruck machen. Wenn man schon direkt einen Verbrauch sieht, sollte man den Weg lieber vermeiden. Steile Hänge finde ich nicht schlimm. Im Notfall kann man sich ein Seil mitnehmen und sich damit behelfen. Manchmal sind sicher eine richtige Kletterausrüstung und das nötige Knowhow erforderlich. Beim Geocaching gibt es doch auch einige Caches, für die man klettern und sich abseilen muss. So etwas würde ich natürlich auch mitmachen. Das ist doch eigentlich ganz spaßig und gerade beim Geocaching ist der Weg doch wichtiger als das Ziel. Wenn dieser dann etwas aufwändiger ist, ist das doch sicher viel interessanter.

Wichtig finde ich, dass man sich selbst so gut wie möglich schützt. Zum einen gehören die Masken dazu, aber auch anständige Kleidung und festes Schuhwerk mit durchtrittsicherer Sohle ist vielleicht mal lebensnotwendig. Ich finde es auch immer ätzend, wenn ich Geocacher oder Fotografen sehe, die in Sneakers in teilweise recht gefährlichen Anlagen herumlaufen. Ein rostiger Nagel im Fuß ist sicher nicht sehr schön. Mit der richtigen Ausrüstung würde ich vermutlich einiges machen.

Ich kann gerade nicht sagen, wo bei mir genau die Grenze ist. Zu morsche Teile würde ich nicht betreten und ich würde auch nicht ohne erfahrenen Begleiter und Gaswarner in einen unbekannten Stollen gehen. Das größte Risiko muss im Allgemeinen aber eben nicht immer von der Anlage ausgehen, sondern kann auch vom Geocacher oder Explorer selbst verursacht werden. Daher stellt sich immer die Frage, welches Risiko man eingeht und welche Ausrüstung, Kondition und Kenntnisse man selbst mitbringt.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich selbst interessiere mich sowohl für Geocaching als auch für Urban Exploration. Die Liebe zur Urban Exploration begann schon früh, in meine erste Ruine geschlichen, um Fotos zu machen, hatte ich mich im Winter 2003. Beim Geocaching bin ich seit Winter 2008 dabei, und damit stieg meine Zahl besuchter Ruinen noch weiter an, denn ich habe oftmals gezielt Lost-Place-Caches gemacht und allein schon durch die Geocaching-Seite eben oftmals von neuen sehenswerten Ruinen erfahren. Ich war in mehreren alten Krankenhausruinen, in alten Fabriken aller Arten, in verlassenen Gärten, in irgendwelchen Tunneln, in überfluteten Kelleranlagen, in alten Steinbrüchen, in Bunkern, um mal nur ein paar Beispiele zu nennen.

Wie weit ich im Einzelfall gehe, ist ausrüstungsabhängig. Auch kommt es auf meine Tagesform an, wenn ich beispielsweise gerade zu Kreislaufproblemen oder Schwindel neige, dann gehe ich garantiert nicht auf einem Dach spazieren! In zu einsturzgefährdete Gebäude gehe ich auch nicht hinein. Geklettert wird nur mit Sicherung. Und natürlich muss man diverse Sicherheitsregeln befolgen und braucht definitiv ordentliches, festes Schuhwerk. Aber wenn das alles sichergestellt ist, dann wage ich schon viel, würde ich sagen.

Ein kleines Unfallrisiko ist natürlich immer vorhanden, aber wenn man vernünftig und vorsichtig an die Sache heran geht, dann kann man das sehr minimieren. Mir selbst ist auch noch nichts Tragisches passiert, beziehungsweise eigentlich überhaupt nichts, wenn man mal von einem einzigen kleinen blauen Fleck ausgeht, wo ich mich einfach bisschen zu dumm angestellt habe, beim Klettern.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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